„Ich habe darum gebeten, dass es bis 12 Uhr trocken bleibt,“ schmunzelte Roland Breitenbach beim kurzen Imbiss im Kreis der Organisatoren und Vertreter der Stadt, als es am Samstag, kurz vor dem Mittagsläuten, anfing zu tröpfeln. „Und die Viertelstunde werdet ihr mir doch verzeihen.“
Sehr gut besucht war zu diesem Zeitpunkt der Bauernmarkt: die Tische von Beginn an fast voll besetzt und die Helfer am Buffet kamen zeitweise kaum nach. Für fünf Euro konnte man sich den Teller mit den Köstlichkeiten aus den Betrieben der Landwirte gut bestücken, und auch gewagte Mischungen waren zu sehen: zum Beispiel Schinken, Wurst und ein Stück Kuchen – Brotzeit und Nachtisch in einem. Über diese guten Zuspuch freute sich natürlich auch Roland Breitenbach, denn der Reinerlös des Buffets kommt St. Michael zu Gute.
Beim Bauernmarkt in Schweinfurt ist immer was los, es kommen Leute in die Stadt und darüber freue sich auch die Schweinfurter Geschäftswelt, konstatierte Rainer Stephan, Sprecher der Marktbeschicker bei seiner Begrüßung. Die Unterstützung durch die Stadt Schweinfurt sei von Anfang sehr gut gewesen, Beispielhaft nannte er Marktmeister Robert Orth, gewissermaßen der „Vater des Bauernmarktes“, und Edeltraud Wolf vom Amt für Landwirtschaft, die sozusagen die Mutterrolle übernommen habe.
Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser blickte in ihren Ausführungen in historische Zeiten zurück, als ein solcher Markt noch wesentlich zum Wohlstand einer Stadt beigetragen habe. Später durch die Industrie verdrängt, stünde es heute der Stadt gut zu Gesicht, mit diesem Bauernmarkt der Region eine solche Präsentationsmöglichkeit zu bieten. Sie betonte, dass der Bauernmarkt auf Initiative von Karl-Heinz Beck, dem Organisator der Maifeste, entstanden sei. Damals war ein Markt im Jahr geplant, doch weil die Bürger ihn so gut angenommen hätten, finde der Bauernmarkt heute in jedem Monat der warmen Jahreszeit statt.
Über den guten Zuspruch der Bürger freute sich auch Herbert Lang, Leiter des Amtes für Landwirtschaft und Forsten. Die Belgier würden als die Feinschmecker Europas bezeichnet, weil sie die Qualität ihrer Lebensmittel deutlich über den Preis stellten. Den Schweinfurtern sage man ja schottische Eigenschaften nach, doch angesichts der ständig steigenden Beliebtheit der Bauernmärkte müsse man sagen: „Die Schweinfurter sind die Feinschmecker Bayerns.“ Seit inzwischen zehn Jahren hielten sie dem Bauernmarkt die Treue, was Ernst Lang zur Abwandlung eines Goethe-Zitats bewegte: „Das Leben ist zu kurz, um schlecht zu essen.“