Der Glasfaserausbau in Vögnitz ist fast abgeschlossen. Die Dorferneuerung mit der Neugestaltung des "Vögnitzer Dreiecks" steht in den Startlöchern. Mit der Arbeit der Gemeindeoberen scheinen die Vögnitzer Bürgerinnen und Bürger zufrieden zu sein. In der Bürgerversammlung gab es keine kritischen Worte. Zwölf Frauen und Männer sowie zwölf Ratsmitglieder nahmen an dem Treffen im Gemeindehaus teil.
Nur wenige Fragen stellten die Anwesenden. Wie die neuen Kanalgebühren berechnet werden, interessierte einen Teilnehmer. Ein weiterer wollte wissen, wann die Gehsteige, die beim Glasfaserausbau aufgegraben wurden, wieder geschlossen werden, denn die Gehwege seien aktuell noch Stolperfallen.
Rückblick auf die Ratsarbeit
Einen Großteil des Treffens nahm der Rückblick auf die Ratsarbeit des vergangenen Jahres ein. Bürgermeister Jürgen Schwab zog ein positives Resümee und gab die statistischen Zahlen der Gemeinde bekannt. Die Großgemeinde hatte zum Jahresende 2045 Einwohner mit Hauptwohnsitz. In Sulzheim leben 833 Personen, in Alitzheim 631, in Mönchstockheim 463 und in Vögnitz 118. 115 Personen sind im vergangenen Jahr weggezogen, 109 Neubürger wurden begrüßt. 24 Kinder kamen in der Großgemeinde zur Welt, 20 Menschen mussten zu Grabe getragen werden. Elf Ehepaare gaben sich vor den Standesbeamten das Ja-Wort.
Kämmerin Jutta Martinelli von der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Gerolzhofen gab die Zahlen des Finanzhaushalts für 2022 bekannt. Der gesamte Haushalt betrug 6,3 Millionen Euro, knapp 500.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Einkommensteuer war mit 1,3 Millionen Euro die größte Einnahmequelle im Verwaltungshaushalt. 360.000 Euro an Gewerbesteuern flossen in den Gemeindesäckel. 68.000 Euro gingen aus dem Verkauf von Brenn- und Nutzholz ein. Die Hundesteuer erbrachte 5500 Euro.
Bei den Ausgaben war die Kreisumlage mit knapp 800.000 Euro der dickste Brocken. An die VG Gerolzhofen wurden 262.000 Euro abgeführt, an die Schulverbände 134.000 Euro. "Die Gemeinde hat wirtschaftlich und sparsam gewirtschaftet", lautete das erfreuliche Fazit der Kämmerin. Vom Verwaltungshaushalt konnten deshalb 653.000 Euro an den Vermögenshaushalt abgeführt werden. Martinelli wies darauf hin, dass sich die Finanzsituation in diesem Jahr durch hohe Investitionskosten verändern wird. Sie nannte die Sanierungsarbeiten in den beiden Kindergärten, die in etwa fünf Millionen Euro verschlingen werden.
Fremdmittel zur Finanzierung werden außerdem benötigt für die Kanalsanierung, den Anschluss von Vögnitz an die Kläranlage in Zeilitzheim, die Erschließung neuer Baugebiete in Alitzheim und Vögnitz sowie für die Dorferneuerungsprojekte am GIZ in Sulzheim, am Dorfsee in Mönchstockheim und am Dreieck in Vögnitz. Da hohe öffentliche Zuschüsse zu erwarten sind, könnten die Sulzheimer Finanzen mit einem blauen Auge davon kommen.
Um die Spielplätze auf Vordermann zu bringen, wurden in allen Ortsteilen Arbeitskreise gebildet. Die Pläne für das Vögnitzer Dreieck im Rahmen der Dorferneuerung seien soweit fertig, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Die Genehmigung für die Vögnitzer Kläranlage sei mit Auflagen bis Ende 2026 verlängert worden. Schwab wies darauf hin, dass Grünabfälle nicht an Bach- oder Waldrändern entsorgt werden dürfen. Diese müssten zur Kompostanlage in Gerolzhofen gebracht werden.
50 Teilnehmer in Sulzheim
Tags zuvor war der Ortschef mit seinen Ratskolleginnen und -kollegen in Sulzheim zur Bürgerversammlung, an der etwa 50 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Laut Protokoll teilte ein Bürger mit, dass es Probleme mit dem Biber gebe. Das Wasser am Morastbach stehe zu hoch. Schwab gab zu bedenken, dass man dem Naturschutz Rechnung tragen müsse. Ein Anwesender erklärte, dass der Graben in Richtung Ellerfurt geputzt werden müsste.
Beschwerden gab es zur alten Kläranlage in Sulzheim. Dort rieche es bei warmem Wetter stark. Den Vorschlag, die Klärbecken und den Vorfluter wegzunehmen, beantwortete Schwab damit, dass alte Teiche und Vorfluter als Biotope zählen und deshalb nicht zurückgebaut werden dürfen. Die Rufanlage sei teilweise defekt, die Musik zu laut und die Durchsage schlecht zu hören, bemängelte ein Anwesender. Das Problem sei bekannt, die Lautsprecher schon bestellt, antwortete Schwab.
Erhebliche Schäden festgestellt
Wegen der Instandsetzung der maroden Abwasserrohre wird Sulzheim demnächst zur Großbaustelle. Bei der Kamerabefahrung der dortigen Kanäle waren erhebliche Schäden festgestellt worden. Schwabs Kostenprognose für Sulzheim: rund 4,3 Millionen Euro. Gut voran geht es mit dem Feuerwehrhaus am Rathaus. Dort werden momentan die Sanitäranlagen sowie Umkleideräume angebaut.