Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Den Schmerz bekämpfen in der Tagesklinik

Stadt Schweinfurt

Den Schmerz bekämpfen in der Tagesklinik

    • |
    • |

    "Wir bieten eine multimodale Schmerztherapie an", erläutert Albrecht. Das beinhaltet die Behandlung chronisch Schmerzkranker durch erfahrene Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten, die im Team ein ganzheitliches Therapiekonzept zur Schmerzbewältigung anwenden. Aufeinander abgestimmt kommen medizinische, körperlich übende und verhaltenstherapeutische Methoden zur Anwendung.

    Das Ziel: Neben der Linderung der Schmerzen lernen Patienten ihre vorhandenen Fähigkeiten optimal zu nutzen und zu erweitern. Die körperlichen und seelischen Belastungen sollen reduziert werden, was eine Verbesserung der Lebensqualität und der Leistungsfähigkeit zur Folge hat.

    Die Vorteile einer Tagesklinik leuchten ein: Die Patienten sind nur tagsüber im Leopoldina und abends sowie an den Wochenende zuhause. Damit bleibt der Kontakt zum persönlichen Umfeld erhalten und die erlernten Schmerzbewältigungs-Strategien können im Alltag erprobt werden.

    In einem vierwöchigen Programm werden maximal acht chronisch Schmerzkranke in einer festen Gruppe vom Therapeuten-Team betreut - alle vier Wochen beginnt eine neue Gruppe. Zusätzliche Einzeltermine vermitteln individuelle Hilfe zur Schmerzbewältigung in enger inhaltlicher und Team orientierter Abstimmung. Patienten mit ganz unterschiedlichen Schmerzdiagnosen werden aufgenommen: Die häufigsten Krankheitsbilder sind chronische Rückenschmerzen, Migräne oder Spannungskopfschmerzen, sowie Schmerzen des Bewegungsapparates einschließlich Fibromyalgie.

    Als Berechtigung für diese intensive Hilfe zur Selbsthilfe genügt eine Einweisung des Haus- oder Facharztes. Die Patienten werden nach telefonischer Anmeldung zu einer Aufnahmeuntersuchung gebeten, die in eine Teamentscheidung mündet: Kann dieser Patient von dem Angebot profitieren? Sind die notwendigen Voraussetzungen wie ausreichende Motivation und Leistungsfähigkeit gegeben? Liegt eine schwere psychiatrische Erkrankung oder eine Suchtproblematik vor? - All dies können dann Ausschluss-Kriterien sein.

    Albrecht stellte ihr Team vor: Psychologin Susann Liehm und Physiotherapeut Ulf Walther haben zuvor vier Jahre in der Schmerzklinik Bad Mergentheim gearbeitet, dazu kommt die Motopädagogin Claudia Kühn. In der Mototherapie, ursprünglich in der Kinderheilkunde bei Entwicklungsverzögerungen angewandt, gelangt der Patient über eine Verbesserung der körperlichen Fähigkeiten zu einer verbesserten Körper-Wahrnehmung, was sich auf sein Verhalten auswirkt. Das Team ergänzen die Ko-Therapeuten Dr. Sabine Wondra und Susanne Göb.

    Aus dieser interdisziplinären Zusammenarbeit ergeben sich die Bausteine der Therapie: Körperliches Training, Schulung der Körperwahrnehmung, Schmerz- und Stressbewältigung, Verhaltensänderung, Progressive Muskelentspannung, Biofeedback, soziales Kompetenztraining, Einzel- und Gruppengespräche. Ziel der Entspannungstechniken ist die erreichbare innere Ablenkung und Distanzierung vom Schmerz.

    "Ein umfangreiches Angebot, das auch dem Patienten ein hohes Maß an Energieaufwand abverlangt", kommentiert Albrecht. Denn es gehe um eine Auseinandersetzung mit sich selbst, um den Beginn und das Durchhalten vielfältiger Lernprozesse. Deshalb sei auch die Vier-Wochen-Dauer des Programms so wichtig, um Lerneffekte dauerhaft zu verfestigen. Entscheidend sei für Schmerzpatienten mit langen, meist enttäuschenden "Karrieren" letztlich ein neues Denkmodell: "Mehr Lebensqualität durch eigene Aktivität".

    Kontakt: Klinik für Schmerzthera- pie, Dr. Jutta Albrecht, Leopoldina- Krankenhaus Tel. (0 97 21) 720 64-05 Fax 720 29-04, jalbrecht@leopoldi- na.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden