Der Gesundheitspark am Leopoldina-Krankenhaus nimmt konkrete Gestalt an. Die Eröffnung des ersten Teils ist für Sommer 2011 angekündigt. Ein zweiter Abschnitt soll Ende 2012 bezogen werden. Doch ob alles so kommt, wie es geplant ist, steht nicht mehr fest.
Der Volksentscheid, bei dem es um den Erhalt des alten Krankenhausgebäudes geht, könnte gravierende Umplanungen und Zeitverzögerungen bescheren. Was der Gesundheitspark der Region bringt, darüber sprachen wir mit „Leo“-Geschäftsführer Adrian Schmuker. Der schaut in die Zukunft und meint: „Schon in wenigen Jahren wird nicht die Konkurrenz unter den Krankenhäusern das große Thema sein, sondern die Frage, wie man mit immer weniger Ärzten und Pflegepersonal und vermutlich nicht mehr Geld als bisher die medizinische Versorgung auf hohem Niveau leisten kann.“
Geboren wurde die Idee für den „Park“ vor fünf Jahren: Er soll unterschiedliche Anbieter zusammenführen, ein breites und aufeinander abgestimmtes Leistungsangebot vorhalten. Ob Gesundheitszentren oder Ärztehäuser, all diesen Einrichtungen ist gemein, dass sie an der Schnittstelle der ambulanten und stationären Versorgung arbeiten, wobei eine enge Abstimmung im „Park“ und zwischen „Park“ und „Leo“ über die Qualität mitentscheidet. Informationen über den Patienten sollen schnell fließen, Untersuchungen nicht unnötig wiederholt werden.
Letztendlich geht es um die Kooperation zwischen den niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus. Den größten Vorteil werden die Ärzte haben, die eine eigene Praxis führen und auch im Leopoldina tätig sind, was jetzt schon in den Bereichen Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Mund- Kiefer-, Gesichtschirurgie, Gynäkologie, Urologie und Neurochirurgie der Fall ist, ebenso wie bei der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin. An diese, aber auch an weitere Sparten wie Rheumatologie oder Plastische Chirurgie wendet sich das Raumangebot im „Park“.
Tageskliniken und Ambulanzen
Ein zweites Standbein sollen die Leistungen sein, die immer öfters ambulant oder in Tagesklinischen durch Krankenhausärzte durchgeführt werden. Das traditionelle Bild einer mehrtägigen Behandlung im Krankenhaus stimmt längst nicht mehr. Die Aufenthalte werden immer kürzer.
Mehr als ein Ärztehaus will der Gesundheitspark mit einem dritten Pfeiler sein. Dabei geht es um Prävention, ambulante Rehabilitation, betriebliches Gesundheitsmanagement und die Sportmedizin. In Kooperation mit einem privaten Träger sollen Reha-Maßnahmen den Standort attraktiv machen. Themen sind: Bewegung, Muskelkräftigung, Ernährung, gesunde Lebensweise. Eine physiotherapeutische Einrichtung wird hier im Mittelpunkt stehen.
Die Gesundheit in späteren Berufsjahren gehört zu der Prävention. Mit betriebsärztlichem Dienst, der Interesse an Räumen im Gesundheitspark hat, und Krankenkassen sollen Programme entwickelt werden. Medizinische „Check-up“-Angebote und Leistungstests für Amateursportler sowie Vereine gehören auch zur dritten Säule des „Parks“.
Aus- und Fortbildung
Mehr als 160 Auszubildende der Krankenpflege und der Physiotherapie werden im Gesundheitspark eine Heimat finden. Die Nähe zum Krankenhaus und die Mischung praktischer und theoretischer Unterrichtseinheiten ist – laut Schmuker – ein Qualifikationsmerkmal der Lehrzeit. Deutlich kleiner, aber sehr spezialisiert, wird ein Weiterbildungsinstitut der Kinder- und Jugendpsychiatrie wirken.
Unter den „ergänzenden Einrichtungen“ im Gesundheitspark sind zusammengefasst: Appartements für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter, Apotheke, Orthopädie-Fachgeschäft und weitere Anbieter von Heil- und Hilfsmitteln.