(novo) Pater Franziskus Büll vom Kloster Münsterschwarzach enthüllte jetzt gemeinsam mit dem Ebracher Forstbetriebsleiter Ulrich Mergner und Revierleiter Georg Kiefer eine neue Informationstafel im Entenbachtal. Sie weist auf den Lichtenwald hin, der einst im Eigentum des Klosters Münsterschwarzach stand.
Markiert wird die alte Grenze mit einer Grenzsteinstele, die das Kloster Münsterschwarzach eigens zu diesem Zweck hat anfertigen lassen. Der Anlass für Tafel und Stein war der 70. Geburtstag von Pater Franziskus Büll. Der Benediktiner ist als Geschichtsforscher und Naturkenner weit bekannt ist und leitet auch den Forschungskreis Ebrach.
Vor Ort berichtete Erwin Muth den Mitgliedern des Forschungskreises über das Wissen zur geschichtlichen Entwicklung und Bedeutung des einst klösterlichen Waldbesitzes. Der Wald der Münsterschwarzacher Mönche reichte danach weit über den Talgrund der Ebrach hinaus bis in die heutige Wüstung Rambach, ein aufgelassenes Dorf in der Nähe des heutigen Kehlingsdorfs.
Nach vorangegangenen Verkäufen von Teilflächen wurde der zuletzt 120 Hektar große Wald 1803 gemeinsam mit dem Besitz des Klosters Ebrach königlicher Wald und steht seitdem im Eigentum des Freistaats Bayern. Seit der Forstreform wurden den Bayerischen Staatsforsten die Zuständigkeiten für die Staatswälder im Steigerwald übertragen.
Obwohl es sich um einen Wirtschaftsbetrieb handelt, haben Gemeinwohlaufgaben einen vorrangigen Stellenwert, so Ulrich Mergner, der zuständige Forstbetriebsleiter. Er erklärte vor Ort: „Wir stehen in einer Jahrhunderte alten Tradition und wollen mit dazu beitragen, dass Informationen über die Vergangenheit erhalten und einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden“.
Georg Kiefer, Revierleiter von Winkelhof verwies auf die Wüstungsforschungen des Professors Helmut Hildebrandt, die etwas Licht in die Besiedlung vor der Klosterzeit gebracht haben. Auch heute noch seien im Wald die Spuren der Vergangenheit sichtbar.