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GEROLZHOFEN: Der Reifen-Roulette-Sieger vom Norisring

GEROLZHOFEN

Der Reifen-Roulette-Sieger vom Norisring

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    Reifen-Roulette: Bis die Trockenreifen der anderen griffen, war MSVg-Fahrer Andreas Pfister in seinem gelben 300 PS-Boliden (vorne) auf dem Norisring im zweiten Rennen des SEAT Leon Supercopa der Konkurrenz in seinen Regenreifen bereits auf und davon gezogen.
    Reifen-Roulette: Bis die Trockenreifen der anderen griffen, war MSVg-Fahrer Andreas Pfister in seinem gelben 300 PS-Boliden (vorne) auf dem Norisring im zweiten Rennen des SEAT Leon Supercopa der Konkurrenz in seinen Regenreifen bereits auf und davon gezogen. Foto: Foto: JH-Press

    Mehr als 100 000 Zuschauer verfolgten am Norisring den Saisonhöhepunkt der Deutschen Tourenwagen-Masters, kurz DTM. Mit Andreas Pfister ließ es dabei im SEAT Leon Supercopa-Markenpokal, einem der Rahmenrennen, ein Mitglied und Fahrer der Motorsportvereinigung Gerolzhofen in Nürnberg kräftig krachen. Nach Platz sechs im Auftaktrennen überquerte der Franke aus Obersfeld, einem Ortsteil der Gemeinde Eußenheim im Landkreis Main-Spessart, im zweiten Lauf als Erster die Ziellinie.

    Der nur 2,3 Kilometer lange Stadtkurs, der auch als „Monaco Frankens“ bezeichnet wird, hat es in sich: Ein Leitplankenlabyrinth mit einigen heftigen Bodenwellen stellt die Fahrer auf eine harte Probe.

    Im Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung erreichte Andreas Pfister vom Team Pfister-Racing im hochklassigen 22-köpfigen Supercopa-Fahrerfeld einen guten achten Platz, mit nur hauchdünnem Rückstand auf den Führenden. Da die Abstände am Norisring erfahrungsgemäß extrem eng sind und weniger als eine Zehntelsekunde über mehrere Startplätze entscheiden kann, war mit diesem Rang der Grundstein gelegt, um an der Spitze mitzumischen.

    „Kühlen Kopf bewahren“

    Vor dem Start des ersten Rennens entwickelte sich der Norisring jedoch erst einmal zu einem regelrechten „Glutofen“. Die tropischen Temperaturen machten nicht nur den Fahrern, sondern auch den Supercopa-Rennboliden mit ihren 300 PS unter der Haube zu schaffen. „Im Innenraum des Rennfahrzeuges steigt die Temperatur gut und gerne auf das Doppelte der Außentemperatur an, da heißt es kühlen Kopf bewahren“ so der 22-jährige Nachwuchs-Rennfahrer gegenüber der Presse.

    Als die Startampel erlosch, bewies Pfister einmal mehr seine Kunst, schon am Start Plätze gut zu machen. Bereits in der zweiten Kurve schob er sich auf Platz sechs nach vorne. Nach einigen Runden im Windschatten seines Vordermannes war jedoch an eine weitere Aufholjagd nicht mehr zu denken – zu hoch stieg die Wassertemperatur seines SEAT-Boliden an.

    Ab diesem Zeitpunkt fuhr das „ADAC Team Nordbayern“ ein taktisches Rennen – und es sollte sich auszahlen. Der Supercopa mit der Startnummer 12 überquerte nur wenige Meter hinter der Führungsgruppe auf Platz sechs die Ziellinie. Dieser sechste Rang bedeutete nicht nur wichtige Punkte in der Gesamtwertung, sondern vor allem, dass Andreas Pfister beim zweiten Rennen am nächsten Tag aufgrund des Reglements von Startplatz eins starten durfte. Diese Regelung macht die Rennen noch spannender. „Andi“ hatte damit alle Trümpfe für einen Platz auf dem Podest in der Hand.

    Am Sonntagmorgen sorgte ein heftiger Gewitterregen für besondere Spannung und die Frage: Wer kommt mit den geänderten Bedingungen am besten zurecht? Kurz vor dem Start des SEAT-Rennens hörte es zwar auf zu regnen, aber die Strecke war noch sehr nass.

    Es begann ein Reifen-Roulette, in dem Andreas Pfister alles auf eine Karte setzte und das Pokerspiel gewann.

    „Bereits nach der Einführungsrunde war für mich sofort klar: Für Trockenreifen ist die Strecke noch viel zu nass. Wir gehen mit Regenreifen ins Rennen“, so Pfister. Diese goldrichtige Entscheidung bescherte dem Rennfahrer aus Franken in Franken seinen ersten Sieg im SEAT Leon Supercopa. Bereits am Start konnte Pfister seine Pole-Position verteidigen. In der Folgezeit baute er seinen Vorsprung Runde um Runde aus. Am Ende trennten ihn zwölf Sekunden vom Zweitplatzierten.

    „Einfach Wahnsinn!“

    Andreas Pfister: „Ab Mitte des Rennens habe ich mich darauf konzentriert, meine Reifen zu schonen, und die nassen Stellen auf der Rennstrecke zu erwischen, um meine Reifen zu kühlen. Je trockener es wurde, desto schneller wurden zwar meine Verfolger mit den Trockenreifen, aber ich konnte das Rennen fehlerfrei beenden und unseren ersten Sieg holen - einfach Wahnsinn.“

    Übrigens: Mehr als 30 Fans waren mit der „Mainfrankencard“ der Main-Post mit zum Norisring gereist, um Andreas Pfister die Daumen zu drücken.

    Der Fahrer der Motorsportvereinigung Gerolzhofen: „Nach diesem Sieg liegen wir in der Gesamtwertung auf Platz 5. Ich freue mich schon riesig auf das nächste Rennen am 7./8. August am Nürburgring. Dort möchte ich meine Podiums-Platzierung vom Mai wiederholen.“

    Andreas Pfister

    Im zarten Alter von acht Jahren stieg Andreas Pfister in den Motorsport über den Kartslalom ein. Im Jahr 2000 folgte der Umstieg des Fahrers und Mitglieds der Motorsportvereinigung (MSVg) Gerolzhofen auf die Rundstrecke, wo er vor allem im Deutschen ADAC Kart Cup (DAKC) Erfolge feierte. Vom Rennkart wechselte er schließlich ins Rennauto. Über den VW-Polo-Cup, hier wurde er 2007 Vizemeister, kam er schließlich in den SEAT Leon Supercopa im Rahmen der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), um 2008 gleich zum besten Neueinsteigerteam zu gehören. Gleiches Material für alle, ein faires Reglement sowie ein mit erfahrenen und aufstrebenden jungen Piloten gespicktes Teilnehmerfeld garantieren hier Spannung bis zum Abwinken, sprich bis zur Zielflagge. Mehr im Internet unter: www.pfister-racing.de

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