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UNTERSPIESHEIM: Der Satellit ersetzt den Messtisch

UNTERSPIESHEIM

Der Satellit ersetzt den Messtisch

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    Beginn der Arbeiten: Der Leiter des Vermessungsamtes Schweinfurt, Uwe Wagner, Bürgermeister Horst Herbert, sowie die Mitarbeiter des Amtes, Marcus Gräfner und Mario Richter (von links), läuteten den Start des Projekts der Katasterneuvermessung in Unterspiesheim ein. In Bereichen des Altorts werden die Grundstücke neu vermessen. Bis Ende dieses Jahres sind die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen.
    Beginn der Arbeiten: Der Leiter des Vermessungsamtes Schweinfurt, Uwe Wagner, Bürgermeister Horst Herbert, sowie die Mitarbeiter des Amtes, Marcus Gräfner und Mario Richter (von links), läuteten den Start des Projekts der Katasterneuvermessung in Unterspiesheim ein. In Bereichen des Altorts werden die Grundstücke neu vermessen. Bis Ende dieses Jahres sind die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen. Foto: Foto: Dominik Dorsch

    Erstmals 1833 wurden die Grundstücke in Unterspiesheim vermessen. Kaum zu glauben, aber diese Daten haben dort, wo bisher keine Veränderungen an den Grundstücken stattfanden, bis heute ihre Gültigkeit. Doch in den rund 175 Jahren, die seither vergangen sind, hat sich die Technik im Bereich der Vermessung stark fortentwickelt. Was damals noch High-Tech war, ist heute aufgrund der höheren Genauigkeit nicht mehr zeitgemäß.

    Deshalb informierte der Leiter des Vermessungsamtes Schweinfurt, Uwe Wagner, sowie der Bürgermeister der Großgemeinde Kolitzheim, Horst Herbert, kürzlich über das Projekt der Katasterneuvermessung in Unterspiesheim. Dabei werden in Bereichen des Altorts die Grundstücke neu vermessen. „Bis Ende 2011 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, prognostizierten Uwe Wagner und Horst Herbert.

    Distanzmesser

    Im Jahre 1833 sei die Messung noch mit der so genannten Messtischmethode erfolgt, erklärte Wagner. Dabei war auf einem Stativ eine Platte angebracht, auf der ein Bogen Papier befestigt war. Darauf bestimmte der Geometer zunächst den Standort des Messtisches selbst. Dazu und zur Übertragung weitere Punkte aus der Natur auf das künftige Kartenblatt benutzte er eine Kippregel mit optischer Distanzmesseinrichtung, den „Reichenbachschen Distanzmesser“. In Ortschaften und kleinparzellierten Gebieten erfasste man den Grundriss im Maßstab 1:2500, ansonsten immer im Maßstab 1:5000.

    Pflöcke mit Hausnummern

    Nach und nach füllte sich so das Blatt mit Grundstücksgrenzen, Gebäuden und Bauwerken, Abgrenzungen der Nutzungsarten, Wege und Gewässer. Für einen reibungslosen Ablauf der Vermessung hatten die Grundstückseigentümer ihre Eigentumsgrenzen durch Pflöcke zu kennzeichnen, die mit ihren Hausnummern versehen waren.

    Die anschließende Ermittlung der Flächen erfolgte rein grafisch. Das betreffende Flurstück teilten die damaligen Mitarbeiter in einfache Rechenfiguren wie Dreiecke und Trapeze ein, die Maße griffen sie mit Zirkel und Transversalmaßstab ab und die daraus berechnete Flächen übernahmen sie in das Grundbuch.

    Heute führen die Mitarbeiter des Vermessungsamtes Schweinfurt die Vorarbeiten mit Hilfe der Satellitenvermessung durch. „Statt der Zeichengenauigkeit seht jetzt die Messgenauigkeit von einem Zentimeter“, betonte Wagner. Durch die Katasterneuvermessung in Unterspiesheim legt das Vermessungsamt die Grenzen in den kommenden Monaten zentimetergenau fest, zeigt sie den jeweiligen Grundstückseigentümern und marken sie abschließend mit Grenzzeichen ab. Im Anschluss werden die Flächen mit den exakten Koordinaten der Grenzpunkte neu berechnet und im Grundbuch berichtigt, sofern dies notwendig sein sollte.

    „Die Mitarbeiter des Vermessungsamtes Schweinfurt werden für die nächste Zeit zum Ortsbild von Unterspiesheim gehören“, sagte Horst Herbert zum Abschluss.

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