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SCHWEINFURT: Der Tannenbaum wird italienisch

SCHWEINFURT

Der Tannenbaum wird italienisch

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    Neue Wirte: Die Traditionsgaststätte Tannenbaum übernehmen Andrea Binder und Angelo Saia.
    Neue Wirte: Die Traditionsgaststätte Tannenbaum übernehmen Andrea Binder und Angelo Saia. Foto: Foto: Hannes Helferich

    Die Schweinfurter Traditionsgaststätte Tannenbaum bekommt mit Andrea Binder und Angelo Saia neue, aber stadtbekannte Wirtsleute. Und sie verändert ihr Gesicht: Die neue Gaststätte heißt künftig „Trattoria Ligure im Tannenbaum“. Saia stammt aus Ligurien, der Name „Tannenbaum“ haben die neuen Betreiber aber wegen der nunmehr über 100-jährigen Geschichte erhalten. Die Gaststätte bleibt weiterhin auch „Vereinsheim“ des Bürgervereins Klingenbrunn.

    Andrea Binder betreibt das Café im Museum Georg Schäfer, Saia kennt man als Koch zuletzt des Restaurants Vicinoteca, davor Vicino im Altstadtviertel. Sie wird ihre Präsenszeiten im Museumscafé reduzieren, ihr Lebensgefährte ist als Chef in der Trattoria-Küche komplett gefordert.

    Die Gaststätte im Stadtteil gibt es seit 1912. In den letzten Jahren gab es allerdings viele Wirtewechsel, wegen einer umfassenden Sanierung vor zwei Jahren war sie eine Zeitlang sogar komplett dicht. Mit der Neuausrichtung soll es mit der einzigen Gaststätte im Stadtviertel nun wieder aufwärts gehen.

    Andrea Binder ist sich der Tradition bewusst. Deshalb auch kommt „Tannenbaum“ im neuen Namen vor. Beim Hauseigentümer, der SWG, haben sie angeregt, den Schriftzug „Tannenbaum seit 1912“ auf der Außenfassade aufzubringen und damit die lange Geschichte der Gaststätte zu unterstreichen.

    Trattoria bedeute familiär betrieben Gaststätte und genauso wollen es Binder und Saia auch halten. „Beim Essen machen wir aber keine Kompromisse, das wird italienisch“, sagt Andrea Binder. Saias Herkunft spielt in der Küche die Hauptrolle, „es wird ligurisch gekocht“, das ist viel Fisch, viel Pasta. Es gibt Brauhaus-Bier aber auch Weine, bevorzugt aus Bella Italia.

    Kompromisse gibt es allerdings im Betrieb. Im Wissen um die Kartler und Stammtische im früheren Tannenbaum will man für sie zwei Tage in der Woche den Nebenraum reservieren. Dort können auch Veranstaltungen aller Art stattfinden, ohne den Gaststättenbetrieb zu stören. Eine Schlachtschüssel wird nach der Eröffnung am 12. Februar für den Bürgerverein veranstaltet. Die neuen Wirte kümmern sich dabei nur um die Getränke, ein Metzger ist für die Sau zuständig. Der Gastraum ist fränkisch rustikal geblieben, freilich saniert worden. 50 Plätze gibt es hier, mit Nebenraum 85. Während den Gastraum Bilder aus der Heimat des Kochs schmücken, finden im Nebenraum die Relikte des Bürgervereins ihren Platz. Ein Schmuckstück soll der Biergarten mit 50 Plätzen werden, er öffnet, sobald es die Witterung zulässt. Dann auch erst findet die offizielle Eröffnung statt. Die Küche ist dank der Renovierung vor zwei Jahren auf dem Stand der Technik, einiges, unter anderem an der Theke, haben Binder/Saia nachgerüstet.

    Die neuen Betreiber freuen sich auf „unsere Trattoria“. Saia kam 1995 nach Deutschland, er wirkt als Koch seit 2002 in Schweinfurt, der Stadt, die „mir mittlerweile ans Herz gewachsen ist“. Er weiß auch um die Tradition des Bürgervereins, der anlässlich der Kirchweih vor der Gaststätte trotz Sommerzeit „Oh Tannenbaum“ anzustimmen pflegt. Saia schließt nicht aus, dass es heuer eine Premiere gibt: die italienische Fassung des Weihnachtsliedes, gesungen von Angelo Saia.

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