Die Einwohner Gerolzhofens sind künftig eng mit den Soldatinnen und Soldaten der Volkacher Mainfrankenkaserne verbunden. Am Dienstag unterzeichneten Bürgermeister Thorsten Wozniak und Hauptmann Johannes Slawik, der Chef der achten Kompanie des Logistikbataillons 467, die Urkunde für eine Patenschaft und besiegelten damit offiziell ihre Freundschaft. Das Volkacher Bataillon wird auch "Elefantenbataillon" genannt, weil hier auch Schwerlasttransporter des Typs "Elefant" stationiert sind, die selbst große Kampfpanzer transportieren können..
Mehrere Mitglieder des Stadtrats und eine Delegation der Grundausbildungskompanie wohnten der feierlichen Zeremonie in der Rüstkammer des Alten Rathauses bei. Eine junge Linde als Friedens- und Freudenbaum, den die Vertreter der Kompanie dem Bürgermeister schenkten, ist das äußere Zeichen der Verbundenheit.
Friedliches Miteinander
"Wir geben heute das Versprechen ab, das Zusammenleben der Soldatinnen und Soldaten der achten Kompanie gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt aktiv zu fördern", sagte Bürgermeister Wozniak in seiner Ansprache. Ziel sei es, das friedliche Miteinander aller Menschen sowie ein in Frieden und Freiheit geeintes Europa zu bewahren und zu beschützen, so der Inhalt der Urkunde.
Mit dem aktuellen Angriffskrieg der Russen in der Ukraine hat der Start für die neue Freundschaft übrigens nichts zu tun. Die Beschlüsse zur Patenschaft seien bereits 2021 vor Kriegsbeginn gefasst worden, erläuterte Wozniak. Es handele sich also nicht um eine kurzfristige, symbolische Aktion, sondern um eine gut überlegte und im Stadtrat einstimmig getroffene Entscheidung.
"Es herrscht Krieg in Europa. Frieden ist keine Selbstverständlichkeit."
Thorsten Wozniak, Bürgermeister von Gerolzhofen
Mit der Unterschrift unter die Urkunde will der Bürgermeister ein Zeichen setzen für Miteinander, Toleranz, Frieden und Völkerverständigung. Ein geeintes Europa zu beschützen, dies sei das Bestreben in einer Zeit, die geprägt ist von Kriegsberichterstattung und schrecklichen Nachrichten. "Es herrscht Krieg in Europa", bedauerte das Stadtoberhaupt die aktuelle Situation in der Ukraine. Dies verdeutlichte, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei.
Eine weitere Partnerschaft
Die Freundschaft mit der Bundeswehr passe gut in das überregionale Miteinander der Stadt. Wozniak nannte die seit 50 Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit Mamers in Frankreich, sowie Jahrzehnte lange Freundschaften und Partnerschaften mit Elek in Ungarn, Scarlino in Italien und Rodewisch im Vogtland. Patenschaften und Verbindungen bestünden ferner mit den Samatimern, Banater Schwaben aus St. Martin und dem Heimaktkreisverein Bilin.

"Die Menschen aus Gerolzhofen und den umliegenden Gemeinden tragen seit Jahrzehnten zu Völkerverständigung und Freundschaft zwischen den Menschen bei", betonte Wozniak und würdigte das Tun der Bundeswehr als "Einsatz für unser Leben in Frieden und Freiheit". Die neue Patenschaft solle durch ein kameradschaftliches Miteinander und gegenseitige Unterstützung getragen werden. Der Bürgermeister freute sich schon jetzt auf regelmäßige Teilnahmen der Kompanieangehörigen am gesellschaftlichen Leben und an kulturellen Veranstaltungen Gerolzhofens.
Ausbildungseinheit für Rekruten
Die achte Kompanie des Elefantenbataillons 467 in Volkach ist eine relativ junge Einheit. Sie wurde am 1. Oktober 2020 offiziell aufgestellt. In ihr lernen bis zu 192 Rekrutinnen und Rekruten das militärische Grundwerkzeug von der Pike auf. Etwa 50 erfahrene Soldatinnen und Soldaten bilden sie aus. Ihr Chef, Hauptmann Johannes Slawik, betonte den Zusammenhalt in seiner Kompanie. "Gemeinsam rein, gemeinsam durch, gemeinsam raus," sei ihr Schlachtruf. "Gemeinsam erreichen wir unsere Ziele, wir lassen niemanden zurück, wir helfen uns gegenseitig weiter."

Kameradschaft schaffe Gemeinschaft, laute das Motto. In der heutigen Zeit sei es wichtig, dass "wir als Gesellschaft noch stärker zusammenwachsen", betonte Slawik. Der Partnerschaftsbeschluss im Gerolzhöfer Stadtrat sei in seiner Kompanie mit großer Freude aufgenommen worden. Eine Patenschaft sei ein sichtbares Zeichen der gegenseitigen Anerkennung und Wertschätzung.
Die Besiegelung der Patenschaft sei "ein deutliches Signal für die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und für den Frieden in Europa", so Hauptmann Slawik. Im Vordergrund stehe dabei immer, das friedliche Zusammenleben aller Menschen sowie ein in Frieden und Freiheit geeintes Europa zu bewahren und zu beschützen.

Im Anschluss an die Unterzeichnung der Urkunden konnten sich die Teilnehmer, unter ihnen Repräsentanten aller Dienstgradgruppen und Uniformträgerbereiche der achten Kompanie sowie Zweiter Bürgermeister Erich Servatius, bei einem Glas Secco näher kennenlernen.