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Schweinfurt: Die Beatles auf der Reeperbahn – und im Schweinfurter Gemeindehaus

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Die Beatles auf der Reeperbahn – und im Schweinfurter Gemeindehaus

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    "Backbeat" heißt der Film über die Geschichte der Beatles auf St. Pauli. Die Württembergische Landesbühne Esslingenm hat daraus ein Theaterstück gemacht. Zu sehen war es im Theater im Gemeindehaus Schweinfurt.
    "Backbeat" heißt der Film über die Geschichte der Beatles auf St. Pauli. Die Württembergische Landesbühne Esslingenm hat daraus ein Theaterstück gemacht. Zu sehen war es im Theater im Gemeindehaus Schweinfurt. Foto: Patrick Pfeiffer

    Am Schluss steht der Saal, wird rhythmisch geklatscht, werden die Hüften geschwungen. Erzählt wird die Geschichte der Beatles auf St. Pauli. Von Liverpool sind sie 1960 aufgebrochen, spielen über Wochen in einem Club auf der Reeperbahn, der alles andere als eine erste Adresse ist. Die Band, die später Musikgeschichte schreibt, ist damals noch zu fünft unterwegs, spielt für eine geringe Gage und das jeden Abend fünfeinhalb anstrengende Stunden, vor einem Publikum, das mehr am Alkohol als an ihrer Musik interessiert ist und schon einmal die Fäuste fliegen lässt.

    "Backbeat" wurde 1994 erfolgreich verfilmt. Als Bühnenschau hat die Württembergische Landesbühne Esslingen den Stoff inszeniert (Regie, Bühne und Kostüme: Marcel Keller) und im Theater im Evangelischen Gemeindehaus vor einem doch etwas älteren Publikum an zwei Abenden gezeigt. Eine Idee dahinter, den Stoff auf eine Theaterbühne zu stellen, ist jedoch nur schwer zu erkennen.

    Charaktere bleiben merkwürdig blass

    Zu sehen ist eine Kette mit dem Rock'n'Roll-Repertoire der damaligen Zeit, unterbrochen von kurzen Szenen, die die Entwicklung von John Lennon (Felix Jeiter), Paul McCartney (Philip Speen), George Harrison (Moritz Finn Kleffmann) und Pete Best (Timo Beyerling) nachzeichnen. Fünfter Mann ist Stuart Sutcliff, ein Kunststudent (Daniel Großkämper), der kein Instrument beherrscht und von John zum Mitmachen als Bassist überredet wird.

    Das ist dann auch eine der wenigen Szenen in der langen ersten Hälfte, die wirklich überzeugen. Ansonsten bleiben die Charaktere merkwürdig blass. Das gilt auch für ihren Manager Brian Epstein, ihren Förderer Bert Kaempfert, Klaus Voormann oder das große Vorbild Tony Sheridan (der wenige Jahre zuvor nach London gekommen war), deren Rollen etwas altväterlich besetzt sind.

    Schon die Bühne überzeugt nicht. Viel Glitzer an den Wänden, ein Podest, wenig Kelleratmosphäre. Die schäbige Unterkunft gibt es erst gar nicht.

    Astrid schneidet den ersten Pilzkopf

    Die Begegnung von Astrid (Eva Dorlaß) lässt Stuart aussteigen. Schön, wie die beiden sich näherkommen, der Funke einschlägt. Sie ist es, die Stuart den ersten Pilzkopf, das spätere Markenzeichen der "Fab Four" schneidet.

    Eindrucksvoll die Szene, in der John ihn vergeblich zum Bleiben zu überreden versucht. Der Rausschmiss von Schlagzeuger Georg Best und der Einstieg von Ringo Star bleibt völlig unterbelichtet.

    Gut, dass es die Musik der starken Band (die Darsteller der Beatles) gibt. Mit "Love Me Do", "Please Mr. Postmann", "My Bonnie" oder "Johny Be Good" kommt Schwung in die Bude. Das Publikum geht begeistert mit, wird 15 Minuten lang mit Zugaben belohnt.

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