Noch haben die Schweinfurter Bürger eine "Schonfrist" von gut zehn Wochen, bis sie das im letzten Jahr heftig diskutierte neue Müllkonzept der Stadt umsetzen müssen. Bekanntlich wird es ab April keine Biotonne mehr geben. Sie wird durch eine blaue Papiertonne ersetzt und - zusammen mit der grauen Restmülltonne - nur noch alle 14 Tage geleert.
Da sich dadurch das Volumen der Mülltonne halbiert und die Bioabfälle zusätzlich in den Restmüll wandern, um im Gemeinschaftskraftwerk (GKS) verbrannt zu werden, haben sich viele Schweinfurter vorsorglich schon mal eine größere Tonne bestellt. "Diese Tonnen wurden bis Ende des Jahres ausgetauscht", bestätigt Müllberater Ludwig Paul, der in diesem Zusammenhang besonders den Meister der Müllabfuhr, Hermann Schröder, erwähnt, der sich um die reibungslose Abwicklung kümmert.
Seit Montag werden nach und nach alle Biotonnen gegen Papiertonnen getauscht. Nur die etwa 250 Bürger die ihre 120-Liter-Tonne für fünf Euro gekauft haben können sie behalten und beispielsweise für das Sammeln von Grüngut nutzen. Fünf Wochen wird es dauern, bis auch der letzte Haushalt seine blaue Tonne vor der Tür stehen hat.
In der Übergangsphase bis Ende März wird die Müllabfuhr wie gewohnt wöchentlich kommen und zwei Tonnen abfahren: Wo schon umgestellt ist Papier und Restmüll, ansonsten Bio und Restmüll. Der Biomüll wird dabei immer noch gesondert gesammelt, weil die Stadt für ihn bis März weiterhin Geld bekommt, wenn er im GKS verbrannt wird.
Die Gelben Säcke werden nicht mehr von der Stadt entsorgt. Die Sammlung soll zwar weiterhin am Tag der Müllabfuhr stattfinden, kann sich in Teilen der Stadt ab April aber um eine Woche verschieben. In der einen Woche würden dann Papier und Restmüll geholt, in der nächsten Woche der Gelbe Sack. Im April verschwinden die Altpapiercontainer an den Sammelplätzen; die Glas und Dosencontainer bleiben aber stehen.
Weil zum Jahreswechsel erfahrungsgemäß viel Papier anfällt und weil noch nicht alle Papiertonnen verteilt sind, gibt es in den ersten drei Monaten des neuen Jahres noch einmal gesonderte Papiersammlungen. Im Januar und Februar sammelt die Stadt, im März der BDKJ. Im März werden auch die vier Sammelplätze für Gartenabfälle eröffnet: Hinter dem Wildpark an der Zufahrt zum TV-Jahn, an der Kompostanlage am Euerbacher Weg und am Garten- und Friedhofsamt (Alter Wartweg) können bis November freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr Grünabfälle angeliefert werden. Am neuen Wertstoffhof in der Kurt-Römer-Straße 13 ist das sogar ganzjährig möglich.
Wer es bequemer haben will, kann das Grüngut für vier Euro pro angefangenen Kubikmeter am Straßenrand abholen lassen. Ein Kindergarten hat davon schon Gebrauch gemacht und 140 Säcke voller Laub entsorgt. Einige Schweinfurter haben vor, mit ihren Nachbarn "Abfuhrgemeinschaften" zu bilden; 40 große 240-Liter-Biotonnen sind für Mai reserviert. Wenn vier Nachbarn zusammen vier Tonnen abholen lassen, zahlt jeder gerade mal einen Euro. Billiger sind die Grünabfälle wohl kaum loszuwerden.
Wer gelegentlich mit seiner Restmülltonne nicht auskommt, kann sich im Bürgerservice Restmüllsäcke kaufen und neben die Tonne stellen. 65 Liter kosten zwei Euro, für 110 Liter sind 3,5 Euro fällig. In der Übergangsphase bis April ist der Müllkalender besonders hilfreich. Er wurde im Dezember verteilt. Mitte März wird es einen neuen für den Rest des Jahres geben.