Auch über 50 Jahre nach dem Erscheinen des Romans „Homo Faber“ von Max Frisch berührt diese Metamorphose des Rationalisten Faber zum Liebenden und gilt als ein eindringliches Beispiel dafür, wie schnell die menschliche Natur die Begrenztheit ihrer Kräfte vergisst. In seiner Bühnenfassung für das Salzburger Landestheater, die dort im Dezember 2009 herausgebracht wurde, hat der Regisseur Volkmar Kamm aus der Komplexität der Romanvorlage jenen Teil der Handlung herausgelöst, der sich auf die späte Wiederbegegnung von Walter Faber und Hanna konzentriert.
Volkmar Kamm arbeitete als Oberspielleiter am Stadttheater Bremerhaven, in Ingolstadt, Regensburg, St. Gallen und Linz. Jeweils um 19.30 Uhr am Montag, 11. Juni (Schauspielmiete BLAU), und Mittwoch, 13. Juni (ROT), ist die Dramatisierung in der Ausstattung von Konrad Kulke zu erleben. Es spielen Shantia Ullmann, Ulrike Walther, Gero Nievelstein und Christoph Wieschke.
„Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt, mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen“ – so beschreibt Walter Faber, die Hauptfigur in Max Frischs 1957 entstandenem Roman, in einem klaren Satz sich und seine Welt. Und dann, entgegen aller Wahrscheinlichkeit, begegnet er dem Unvorhersehbaren, das seine Welt, seine Gefühle und seinen Verstand verwirrt: Eine Kette von Zufällen lässt Walter Faber auf einer Schiffspassage von New York nach Frankreich der jungen Sabeth begegnen.
Ausgerechnet sie, die ihn an seine Jugendliebe Hanna erinnert, wird zu seinem Schicksal. Er verliebt sich und beginnt mit ihr eine Reise durch Europa, die zurück in ihre Vergangenheit führt. Er ahnt, was er nicht wissen will: dass sie seine Tochter ist. Doch dann stirbt Sabeth. Nicht am Gift eines Schlangenbisses, sondern an den unerkannten Folgen eines Sturzes. In ihrer Trauer begegnen sich die Eltern neu.
Homo Faber, der Techniker, scheitert an der Unberechenbarkeit des Lebens, das ihn mit seiner Schuld und mit der eigenen Sterblichkeit konfrontiert. Das Salzburger Landestheater unter der Leitung von Carl-Philip von Maldeghem, ist ein Vierspartenhaus mit den Bereichen Musiktheater (Oper und Operette), Schauspiel, Tanztheater sowie Kinder- und Jugendtheater. Es zeigt seine Aufführungen – darunter rund 20 Neuproduktionen pro Saison – im Landestheater und in den benachbarten Kammerspielen. Alle Produktionen werden im eigenen Haus hergestellt und ausgestattet. Das Tanztheater, das seit Jahren erfolgreich von Peter Breuer geleitet wird, war bereits dreimal im Theater Schweinfurt zu erleben. Das Schauspielensemble ist nun zum ersten Mal zu Gast.
Vorverkauf ab 5. Mai Tel. (0 97 21) 51 475 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de