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VOLKACH: Die letzten süßen Stücke

VOLKACH

Die letzten süßen Stücke

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    Das war's: Die letzten Torten wandern über den Ladentisch. Sigrid und Gerd Deubel sagen „Adieu“ und setzen sich zur Ruhe.
    Das war's: Die letzten Torten wandern über den Ladentisch. Sigrid und Gerd Deubel sagen „Adieu“ und setzen sich zur Ruhe. Foto: Foto: RENATE REICHL

    „Wir werden euch vermissen.“ Diese Worte werden Sigrid und Gerd Deubel sicher noch lange in den Ohren klingen. Nach knapp 60 Jahren wurde die Konditorei in der Volkacher Spitalstraße geschlossen. Ein Verlust für Naschkatzen und Tortenliebhaber in Volkach.

    „Wir haben uns den Entschluss nicht leicht gemacht“, berichtet Sigrid Deubel von den langwierigen Überlegungen. Denn schon seit fünf Jahren suchen die beiden einen Nachfolger. „Doch dann mussten wir eine Entscheidung treffen. Nur schade, dass der Nachwuchs anderweitig orientiert ist. Jedenfalls hatten einige Kunden Tränen in den Augen“, berichtet Sigrid Deubel vom Abschiedstag.

    „Sogar Blumen als kleines Dankeschön wurden abgegeben, das hätte ich nie erwartet“, gesteht sie bewegt. „Aber in so vielen Jahren baut man sich eben auch viele schöne Kontakte auf. Auf alle Fälle waren die vergangenen Tage sehr turbulent“, meint sie mit Blick auf die nun fast leeren Regale.

    Sieben Tage die Woche

    Angefangen hatte alles, als Bäckermeister Alois Deubel und seine Frau Karolina 1954 aus Aschaffenburg an die Mainschleife kamen und sich im Laufe der Jahre gemeinsam eine Bäckerei mit Café aufbauten. Erst als Sohn Gerd mit seiner Frau den Betrieb 1991 übernahm, wurde die Bäckerei zur Konditorei umstrukturiert.

    Der Name Deubel wurde ein Begriff in Volkach. Egal, ob Kuchen und Torten in allen Variationen oder Pralinen und Eis: Alles wurde in der Deubelschen Backstube hergestellt.

    Konditormeister Gerd Deubel bürgte für Qualität, seine Frau Sigrid war die freundliche Bedienung – und das an sieben Tagen pro Woche. Ganz zu schweigen vom täglichen Weckerklingeln um 4 Uhr.

    Doch das war noch nicht alles. Daneben war Gerd Deubel 29 Jahre lang als Referent für die überbetriebliche Ausbildung der Konditorlehrlinge zuständig – ein Modell-Projekt der Handwerkskammer in Würzburg, das er damals mit aus der Taufe gehoben hatte und das dann bundesweit eingeführt wurde.

    Der Schlussstrich unterm Berufsleben ist gezogen. Aber auch im Ruhestand wird es den beiden sicher nicht langweilig. Jetzt ist endlich Zeit, den Hobbys zu frönen, informiert Sigrid Deubel vom Steckenpferd ihres Mannes, seinen Hühnern, Enten und Schafen. Jedenfalls wird man ihn jetzt häufig auf seiner „Farm“ antreffen. „Auch die Gartenarbeit liebt er sehr, ich übrigens auch“, sagt sie und lächelt.

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