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LÜLSFELD: Die Lülsfelder wollten wieder Fußball spielen

LÜLSFELD

Die Lülsfelder wollten wieder Fußball spielen

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    Sechs ehemalige Vorsitzende und der aktuelle Vorsitzende Oliver Hermann (rechts im Bild) trafen sich zum 70-jährigen Jubiläum des SV Germania Lülsfeld. Im Bild von links: Wolfgang Anger (der derzeitige Bürgermeister Lülsfelds), Bernd Christau, Reinhold Anger, Paul Bördlein, Alfred Bauer und Ernst Schneider.
    Sechs ehemalige Vorsitzende und der aktuelle Vorsitzende Oliver Hermann (rechts im Bild) trafen sich zum 70-jährigen Jubiläum des SV Germania Lülsfeld. Im Bild von links: Wolfgang Anger (der derzeitige Bürgermeister Lülsfelds), Bernd Christau, Reinhold Anger, Paul Bördlein, Alfred Bauer und Ernst Schneider. Foto: Foto: Julia Anger

    Der SV Germania Lülsfeld feierte am Wochenende in der Eventhalle am Sportplatz sein 70-jähriges Bestehen.

    Im Mai 1946 trafen sich 38 Frauen und Männer zur Gründungsversammlung. Versammlungsleiter Erich Kinne wurde zum Vorsitzenden gewählt. Die Möglichkeit zum Fußballspielen in einer Verbandsrunde war der Hauptgrund für die Entstehung des SV. Als Vereinsfarben wählte die Versammlung Weiß und Blau.

    Der neue Sportverein bekam noch im Jahr 1946 das Gelände des Vorgängervereins, der in den 30er Jahren von den Nazis verbotenen DJK. Er erweiterte den Platz bis zur Einweihung 1952. Eine weitere Vergrößerung des Sportgeländes erfolgte 1975/76 auf Initiative des damaligen Vorsitzenden Gerhard Bauer. Damals entstand auch ein eigenes Korbballfeld.

    Aus einem kleinen Geräteschuppen am Sportplatz entstand im Laufe der Jahre ein Komplex mit Maschinen-, Verkaufs- und Umkleideraum, mit Toilettenanlage, Unterstellhalle und gepflastertem Vorplatz. 2005 folgte der Bau der großen Eventhalle, die für Vereins- und Privatfeste genutzt wird.

    31 Jahre lang war die Gastwirtschaft Bördlein das Vereinsheim der Germanen. 1977 pachtete dann der SVG die ehemalige Schule und baute sie um. 2005 erwarb der Verein Gebäude und Grundstück im Erbbaurecht. Als 2014 festgestellt wurde, dass das Dach marode ist, wurde ein Umbau notwendig. 2015 konnte das von Grund auf sanierte Vereinsheim modernisiert wiedereröffnet werden. Unentgeltliche Eigenleistungen engagierter Mitglieder um den Vorsitzenden Oliver Hermann machten die Renovierung erschwinglich. Die Kosten von mehr als 180 000 Euro wurden auch durch Zuschüsse und Spenden verringert.

    Verein zählt 283 Mitglieder

    Im Moment hat der SV Germania Lülsfeld 283 Mitglieder. Zur Fußballabteilung haben sich eine Korbball-, eine Gymnastik-, und eine Theaterabteilung gesellt.

    Über lange Jahre haben die Brüder Günther und Heribert Finster die Lülsfelder Farben in der Leichtathletik erfolgreich bei deutschen Meisterschaften vertreten. Zwischendurch gab es beim SV Tischtennis-Dorfmeisterschaften und vor 22 Jahren wurde aus dem alljährlichen Preisschafkopf eine Schafkopf-Dorfmeisterschaft.

    Korbballerinnen und Fußball sorgen gemeinsam für die Organisation des Johannisfeuers und des Hahnenschlags an der Kirchweih. Beim jährlichen Waldfest helfen alle Abteilungen zusammen. So wurde das traditionelle Fest erweitert und erhalten.

    „Wir hatten ab und zu Pokalturniere, dann ab 1967 jeweils am ersten Wochenende im Juli unser Waldfest“, erinnert sich Paul Bördlein, der von 1968 bis 1973 Vorsitzender des SV war. „Das Bier und die Eisstangen zur Kühlung haben wir bei der Gastwirtschaft Bördlein mit dem ,Räswagen‘ geholt, einem Kastenwagen.“ Für das erste Zelt wurde 1967 eine Plane aus Ochsenfurt geholt und über gebrauchte Ständerrohre der Überlandzentrale gespannt.

    „Ende der 50-er Jahre waren die Fußbälle knapp“, erinnert sich Paul Bördlein an früher. „Außerdem war zum Abstreuen des Platzes häufig kein Sägemehl da und wir haben es in einer Werkstatt vom Boden zusammengekehrt. In späteren Jahren bekamen wir in Sulzheim Gips.“ Der Platz durfte in der Anfangszeit nicht immer gemäht werden, weil die Landwirte das Gras als Futter benötigten, weiß Bördlein außerdem.

    Seitdem hat sich vieles geändert. 50 Jahre betreut Helmut Hermann nicht nur den Platz, sondern das gesamte Gelände des Waldstadions, das 1988 auf Erbbaurecht von der Gemeinde übernommen wurde.

    In der ersten Saison nach der Gründung belegten die Fußballer den dritten Tabellenplatz. Weil der SV Frankenwinheim zu wenige Spieler hatte, schlossen sich die beiden Vereine zusammen und holten drei Titel. 1951 nahm Lülsfeld – wieder solo – das Aufstiegsrecht wahr und spielte bis 1960 in der B-Klasse.

    Nach einer weiteren Meisterschaft 1972 folgten nochmals zwei Jahre in der B-Klasse, und als Vizemeister 1996 ein weiteres. Die zweite Mannschaft feierte mit der Meisterschaft in der Saison 1994/95 ihren größten Triumph.

    Zusammenarbeit mit Nachbarorten

    Die in den 60-er Jahren gegründeten Schüler- und eine Jugendmannschaft fusionierten mit dem SV Frankenwinheim. Die Schüler wurden 1965 Meister in ihrer Gruppe, dann Kreismeister im Raum Schweinfurt und unterlagen erst im Endspiel um den unterfränkischen Titel dem FV 04 Würzburg. Die A-Jugend wurde 1968 Meister und spielte bis 1971 in der Jugendbezirksliga.

    Nach elf Jahren Selbstständigkeit schlossen sich die Jugendmannschaften zunächst mit dem FC Schallfeld zusammen, dann zusätzlich mit der DJK Rimbach, und später sogar noch mit dem SV Frankenwinheim. Neun Meisterschaften fuhr die Spielgemeinschaft ein.

    Im Sommer 2007 bildeten der SVG Lülsfeld und die DJK Rimbach eine Spielvereinigung. Sie konnte wieder eine zweite Mannschaft melden, die in ihrer ersten Saison sofort ungeschlagen Meister wurde.

    2010 gründeten die Chefs der beiden Vereine, Norbert Haupt und Reinhold Anger, die Spielgemeinschaft SG Rimbach/Lülsfeld. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Die SG holte in den Jahren 2011 und 2013 den DJK-Pokal. Die erste Mannschaft konnte sich in der Saison 2013/14 mit fast 100 Toren den zweiten Platz der A-Klasse sichern und schaffte den Sprung in die Kreisklasse. In den vergangenen zwei Jahren belegte das Team dort jeweils den vierten Platz.

    1964 hatte Hans Anger die Korbballabteilung ins Leben gerufen. Mit Freundschaftsspielen und deutlichen Niederlagen fing es an. „Als wir dann aber unser erstes Spiel gewannen, war die Freude natürlich riesig. Daraufhin haben wir uns dann auch für die Punkterunde angemeldet“, erinnert sich Anger.

    Reihenweise Meistertitel

    Die Spielerinnen errangen bisher sechs Titel. Weitere sechs Meisterschaften gewann die Jugend, die 1966 entstand. 1971 formierte sich eine Schülermannschaft (jetzt U15), die seither sieben Titel holte. Die U12 fuhr seit 2004 fünf Meisterschaften ein. Die Minis, die seit 1995 die Korbballabteilung vervollständigen, holten sich bisher sechs Meisterurkunden.

    Über 20 Jahre lang führte Hans Anger die Abteilung. Danach übernahm Wolfgang Anger, der vor mehr als 20 Jahren von Stefan Schuhmann abgelöst wurde. Sechs Schiedsrichterinnen und drei Schiedsrichter waren im Lauf der Jahrzehnte für die Abteilung tätig, darunter Stefan Schuhmann und Christiane Rößner, die seit 21 Jahren Spiele pfeifen.

    Derzeit stellt der SVG eine Frauenmannschaft im Spielbetrieb. Die Jugendmannschaften sind in eine Spielgemeinschaft mit Schallfeld und Oberschwarzach eingegliedert, für die aber Lülsfeld mit einer Ausnahme alle Trainer stellt. Auch die Gymnastikabteilung hat Hans Anger ins Leben gerufen. Sie wird derzeit von Ruth Zink trainiert.

    Seit 34 Jahren fungiert Reinhard Peppel schon als Fußballschiedsrichter des SVG. Ein Spiel ist ihm in besonders positiver Erinnerung geblieben. „Das war in Mittelfranken, wo ein ehemaliger Bundesliga-Profi als Spielertrainer fungierte. Seine Ballbehandlung und sein Können waren beeindruckend, und die Spieler haben seine Anweisungen auf dem Platz genau befolgt“, schwärmt Peppel.

    Mit David Ament hat der SV seit einem Jahr wieder einen Nachwuchsschiedsrichter.

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