In Zeiten des Fachkräftemangels lud die Fakultät Maschinenbau der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt zur Veranstaltung "Wissen mal Praxis" ein, zu der rund 60 Teilnehmende kamen. Das berichtet die Hochschule in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Ziel der Veranstaltung: Wege des Wissenstransfers von der Lehre in die Praxis zu ebnen mit Laborbesichtigungen, einem Vortrag zum Thema Ausbildung und Lehre sowie der übergeordneten Frage: Bildet die THWS im Maschinenbau und in der Wasserstofftechnik anwendungsorientiert aus? Moderiert von den Professoren Dr.-Ing. Udo Müller und Dr.-Ing. Winfried Wilke, wurden aktuelle Trends diskutiert, die eine Ausbildung, ein Studium und den Start in den Beruf prägen. Es sei unter anderem festzustellen, dass das Interesse vieler junger Menschen an technischen Hobbys deutlich nachgelassen habe. Dieser Trend setze sich bei der Studienwahl fort.
In Gymnasien könnten keine fachlichen Qualifikationen mehr erworben werden, durch den Wegfall von Leistungskursen. Der Weg in der Ausbildung, sich als Wandergesellinnen und –gesellen fachliche wie soziale Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, werde nur noch selten gelebt. So stelle man vermehrt ein Fehlen an Selbstorganisation und -disziplin fest. Junge Menschen, die mit gerade einmal 22 Jahren bereits als Masterabsolventinnen und –absolventen eine Führungsposition übernähmen, würden nicht immer ernst genommen.
Wunsch: Mehr praxiserprobte Kräfte aus der Industrie als Lehrbeauftragte
Meinolf Brinkmöller, Ausbildungsberater bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, ging in seinem Impulsvortrag „Wie wichtig sind berufsintegrierende duale Studiengänge?“ auf den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Hochschulen ein. Um Mitarbeiter später langfristig halten zu können, sei es wichtig, sie bereits in ihrer Sozialisierungsphase mit Partnerschaften, Vereinsleben, Hausbau, eigener Wohnung in der Region zu binden.
Als Ausbildungsberater wünschte sich Brinkmöller von der Hochschule noch mehr Integration echter Praxis, unter anderem über duale Studienangebote sowie praxiserprobte Kräfte aus der Industrie als Lehrbeauftragte. Es könne noch mehr gemeinsame Lehrprojekte von und mit Unternehmen geben, mehr Teilzeit-Studiengänge und Weiterbildungsangebote für Berufstätige und Akademiker.
Professorinnen und Professoren stellten das Studienangebot im Maschinenbau vor, in der Wasserstofftechnik, in der Mechatronik sowie in der Produkt- und Systementwicklung, dazu die Möglichkeiten des dualen Studiums sowie die Industrieprojekte in den Studiengängen. Dekan Professor Dr.-Ing. Johannes Paulus wies auf die Forschungsoptionen an der Fakultät hin: Die Stärke läge in der anwendungsbezogenen Forschung und in einer Kooperation mit kurzen Wegen zu den 35 interdisziplinär vernetzten Professorinnen und Professoren.