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GEROLZHOFEN: Die Nachbarschaftshilfe geht an den Start

GEROLZHOFEN

Die Nachbarschaftshilfe geht an den Start

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    Die Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen geht an den Start: Darüber freuen sich (hinten von links) Diakon Albert Hein, Altstadtmanagerin Ganna Kravchenko, Bürgermeister Thorsten Wozniak und Koordinatorin Edith Kimmel (vorne), die Ansprechpartnerin im Altstadtbüro.
    Die Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen geht an den Start: Darüber freuen sich (hinten von links) Diakon Albert Hein, Altstadtmanagerin Ganna Kravchenko, Bürgermeister Thorsten Wozniak und Koordinatorin Edith Kimmel (vorne), die Ansprechpartnerin im Altstadtbüro. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Nachbarschaftshilfe nennt sich ein soziales Netzwerk, das offiziell am 5. Februar in Gerolzhofen und Rügshofen an den Start geht. Obwohl es sich dabei um ein Kooperationsprojekt der beiden Kirchengemeinden und der Stadt Gerolzhofen für Hilfesuchende und Helfende unter dem Dach der Caritas handelt, legen die Verantwortlichen Wert auf die konfessionelle Ungebundenheit und „völlige Offenheit“ (Bürgermeister Wozniak) der Aktion.

    Die Fäden des Projektes laufen bei Edith Kimmel als Koordinatorin zusammen. Sie hat inzwischen ihren Schreibtisch im Altstadtbüro bezogen. Dort ist die Anlaufstelle, von der aus sie den Aufbau der Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen leitet und organisieren soll.

    Die 51-jährige Mutter von drei Kindern ist gelernte Arzthelferin und hatte sich zur Betreuungsassistentin weitergebildet. Zu Berührungspunkten mit ihrem jetzigen Job ist es vor allem in den zwei Jahren gekommen, in denen die Gerolzhöferin im Wohnstift Steigerwald mit Demenzkranken arbeitete. Jeweils mittwochs von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr ist sie im Altstadtbüro zu erreichen.

    Obwohl die Anschubfinanzierung des Bayerischen Sozialministeriums in Höhe von 10 000 Euro zunächst nur auf eineinhalb Jahre angelegt ist, haben sich die für die Nachbarschaftshilfe Verantwortlichen mit Diakon Albert Hein als „Projektmanager“ an der Spitze entschieden, Edith Kimmel für die Dauer von zwei Jahren jeweils 8,5 Stunden pro Woche zu beschäftigen.

    Spenden und weitere finanzielle Unterstützungen sollen helfen, die Nachbarschaftshilfe langfristig zu sichern. Bayernweit werden derzeit 50 derartige Initiativen unter verschiedenen Trägerschaften mit Mitteln des Staatshaushalts gefördert.

    Hilfesuchende fragen schon an

    Dass es sich bei der Nachbarschaftshilfe um ein wichtiges Projekt handelt, kann man bereits an der Reihe von Anfragen Hilfesucher erkennen, die Edith Kimmel in der kurzen Zeit erreichten, seit sie ihre Teilzeit-Tätigkeit angetreten hat.

    8,5 Stunden sind aber auch schnell vorbei, wenn es darum geht, die Nachbarschaftshilfe bekannt zu machen und vor allem engagierte Bürger zu suchen, die die Initiative durch die Übernahme von Patenschaften tatkräftig unterstützen.

    Diese können jederzeit selbst bestimmen, wie sehr und mit wieviel Zeit sie sich einbringen möchten.

    Erklärtes Ziel der Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen ist es, alle Menschen zu unterstützen, die Hilfe oder Ansprache brauchen.

    Die Palette der Aktivitäten umfasst etwa Besuche bei älteren und/oder kranken Menschen, die Entlastung von pflegenden Angehörigen, die Übernahme von gelegentlichen Besorgungen und kleinen handwerklichen Hilfen oder, um ein weiteres Beispiel zu nennen, Fahrdienste von Fall zu Fall zum Arzt, zur Apotheke, zur Kirche, zu Behörden oder zum Einkaufen. Edith Kimmel soll Helfer und Hilfesuchende zusammenzubringen.

    Klar ist aber auch, dass die Nachbarschaftshilfe weder den ambulanten Pflegedienst ersetzt noch Dienstleistungen übernimmt, die gewerbliche Dienstleister übernehmen wie Frisöre oder Handwerker. Auch Leistungen und Hilfestellungen, für die staatliche oder caritative Einrichtungen wie Familienhelfer oder die Hausaufgabenbetreuung da sind, befinden sich nicht im Angebot.

    Dass die Nachbarschaftshilfe nicht bei Null anfangen muss, verdankt sie der früheren Initiative „Eine Stunde Zeit füreinander“. Sie war 2004 aus der katholischen Pfarrgemeinde hervorgegangen. Zuletzt lag die Arbeit dieser Initiative allerdings weitgehend brach.

    Die von Ulrike Radler angeführten Helferinnen und Helfer, die schon seit Jahren ehrenamtlich im Einsatz sind, wo Hilfe benötigt wird, werden nun quasi als erstes Personal bei der Nachbarschaftshilfe weitermachen. Doch es bedarf natürlich weiterer Mitarbeiter. Alle, die sich auf diesem Gebiet ein Engagement „für Gottes Lohn“ vorstellen können, sind daher zu der Auftaktveranstaltung eingeladen, wenn die Nachbarschaftshilfe am Mittwoch, 5. Februar, um 20 Uhr mit der feierlichen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages durch die beiden Pfarrer Stefan Mai und Jean-Pierre Barraud sowie Bürgermeister Thorsten Wozniak offiziell besiegelt wird. Mit den Antwortkarten auf den zum Beispiel in Tourist-Info und Stadtbibliothek ausliegenden Faltblättern können Interessierte kundtun, was ihnen helfen würde oder was sie an Diensten anbieten können. Die Karten können im Altstadtbüro abgegeben werden.

    Ausweitung geplant

    Um sich nicht zu verzetteln, ist das Angebot zunächst auf Gerolzhofen und Rügshofen beschränkt. Erst später will man sehen, inwieweit eine Ausweitung möglich und sinnvoll ist.

    Für Bürgermeister Thorsten Wozniak entspricht die Nachbarschaftshilfe ein Stück weit auch dem Zeitgeist, nämlich das einzubringen, was einem liegt, dies aber nur soweit, wie man sich das vorstellen kann.

    Kontakt: Nachbarschaftshilfe Gerolzhofen, Koordinatorin Edith Kimmel, immer mittwochs im Altstadtbüro; Marktstraße 10, Tel. (0 93 82) 31 52 67, 10-12 und 16-18 Uhr, sowie ansonsten Mobil unter Tel. 0151-23297478 oder E-Mail: nachbarschaftshilfe-geo@gmx.de

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