Noch immer dauert der Krieg in der Ukraine an. Noch immer müssen tagtäglich Menschen vor Tod und Zerstörung fliehen. Auch Schweinfurt bietet Geflüchteten aus der Ukraine Schutz. Seit Kriegsbeginn wurden 726 Flüchtlinge registriert. Aktuell leben 173 Personen in der städtischen Notunterkunft in den Ledward Barracks, überwiegend Frauen und Kinder. Die Stadt geht davon aus, dass auch in den kommenden Jahren die Flüchtlingsunterkunft weiter bewohnt wird.
Das heißt: Die Menschen müssen versorgt und betreut werden. Das beginnt bei der Verpflegung und reicht bis zur Organisation von Bildungsprojekten. Daneben fallen Arbeiten für die Hausorganisation und das Unterbringungsmanagement an.
Im Amt für soziale Leistungen sind laut Amtsleiter Matthias Kreß derzeit 4,5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vollzeit angestellt, um diese Aufgaben zu bewältigen. Zusätzliche engagieren sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Seit 2022 ist auch das Diakonische Werk Schweinfurt mit im Boot und unterstützt die Stadt in allen Bereichen.
Die Kosten von 175.000 Euro jährlich konnten bislang zum Teil mit einer sogenannten Hausverwalterpauschale abgedeckt werden, die der Freistaat den Kommunen für die zusätzlichen Ausgaben für die Betreuung von ukrainischen Flüchtlingen gezahlt hat. Ab Januar 2025 wird es diese Pauschale aber nicht mehr geben. "Leider", so Kreß.
Inzwischen hat sich allerdings ein neuer Topf aufgetan: die im Juni 2024 beschlossene Integrationspauschale. Die bayerische Staatsregierung stellt den Kommunen einmalig Mittel bereit zur Förderung integrativer Maßnahmen. Für Schweinfurt beträgt die Integrationspauschale 717.313 Euro. Ein Drittel, rund 240.000 Euro, sind verpflichtend für den Bereich Asyl zu verwenden. Die gesamten Kosten für das Diakonische Werk können damit nun abgedeckt werden.
Der Ausschuss für Beschäftigung und Soziales befürwortete in seiner Sitzung die weitere Zusammenarbeit und die Bereitstellung des Vorjahresbetrags von 175.000 Euro im Budget des Amts für soziale Leistungen.
Stadt unterstützt Wohlfahrtsverbände
Das Diakonische Werk engagiert sich in Schweinfurt auch in der Flüchtlings- und Integrationsberatung. Die Stadt beteiligt sich 2025 wieder an den Personal- und Sachkosten mit 16.250 Euro und gewährt außerdem einen Sockelbetrag von 5000 Euro. Den städtischen Haushalt belasten diese Ausgaben nicht. Der Förderbetrag wird mit Integrationspauschale verrechnet.
Bereits seit Jahren erhalten die Schweinfurter Wohlfahrtsverbände einen städtischen Zuschuss für ihre sozialen Beratungsdienste. Diesen soll es auch 2025 wieder geben. Hochgerechnet kommen 39.080 Euro zusammen, die gleiche Summe wie im Vorjahr. Das Diakonische Werk erhält noch eine zusätzliche Geldspritze von 2000 Euro für seine Geschäftsführertätigkeit im Rahmen der ARGE Wohlfahrtsverbände und der Paritätische Wohlfahrtsverband 2080 Euro Mietzuschuss für seine Dienststelle in Schweinfurt.
Folgende Zuschussanträge fanden in der Vorberatung des Ausschusses ebenfalls Zustimmung: Bahnhofsmission (10.000 Euro); Telefonseelsorge (1200 Euro); Migrationsberatung (9780 Euro); BRK-Seniorenerholung (1500 Euro); Schwangerschaftsberatung (3000 Euro); Mehrgenerationenhaus (20.000 Euro); Integrationslotsinnen und -lotsen (24.375 Euro); Integrationsprojekte (3000 Euro); muttersprachliche Migrationsberatung (12.700 Euro); Interkulturelles Begegnungszentrum für Frauen (15.000 Euro).