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Grafenrheinfeld: Ein Bildungszentrum für Grafenrheinfeld

Grafenrheinfeld

Ein Bildungszentrum für Grafenrheinfeld

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    Dringend sanierungsbedürftig ist die KiTa Bühl: Die Räume sind zu klein, die Fluchtwege unzureichend, das Raumklima schlecht, wie Herbert Osel vom Büro hjparchitekten ausführte. Ein dereinst geplanter Neubau dieser KiTa ist nun hinfällig. Es soll im Umgriff der Grundschule ein völlig neues Kindergartenzentrum mit Schülerbetreuung entstehen.
    Dringend sanierungsbedürftig ist die KiTa Bühl: Die Räume sind zu klein, die Fluchtwege unzureichend, das Raumklima schlecht, wie Herbert Osel vom Büro hjparchitekten ausführte. Ein dereinst geplanter Neubau dieser KiTa ist nun hinfällig. Es soll im Umgriff der Grundschule ein völlig neues Kindergartenzentrum mit Schülerbetreuung entstehen. Foto: Ursula Lux

    Jetzt scheint die CSU-Fraktion doch zu bekommen, was sie schon 2016 vehement gefordert hatte, nämlich den Neubau eines Gesamtkindergartens mit Schülerbetreuung. Einstimmig brachte der Gemeinderat diesen in seiner letzten Sitzung auf den Weg.

    Zunächst stellte Michael Nicklaus die Bedarfsplanung in Sachen Kinderbetreuung vor. Aktuell bietet die Gemeinde in der KiTa Bühl zwölf Krippenplätze und zwei Regelgruppen mit je 28 Kindern an. Dazu kommen 40 Plätze für die Schulkinderbetreuung. In der KiTa Fröschloch sind es zwei Krippengruppen mit je zwölf Kindern und zwei Regelgruppen mit 27 bzw. 28 Kindern. Für die Regelgruppen in beiden Kindergärten hat die Gemeinde eine Sondererlaubnis, die 2022 ausläuft, eigentlich dürften hier nur je 25 Kinder sein. Schon heute gibt es Wartelisten.

    Für die Zukunft errechnete die Verwaltung einen Bedarf von 60 Krippenplätzen, 175 Kindergartenplätzen und 140 Schulkindern, die betreut werden müssten. Neben einer leicht steigenden Geburtenzahl, spielten bei dieser Berechnung vor allem neue Baugebiete eine große Rolle. So werde derzeit eines mit etwa 42 Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern erschlossen, ein weiteres mit bis zu 40 Baugrundstücken sei mittelfristig geplant, und das neue Baugebiet Erleinsweg werde vornehmlich von jungen Familien bewohnt, erklärte Niklaus. Der Gemeinderat erkannte diese Bedarfsplanung an, wobei Guido Oster auf den Vermerk "Stand 23.3.2020" bestand, denn schließlich könne niemand in die Zukunft sehen.

    Gründlich schief gegangen ist der Erweiterungsanbau für zwei Krippengruppen in der KTa Fröschloch. Wegen Schimmelbefalls konnte er erst gar nicht eingeweiht werden, die Krippenkinder sind seit zwei Jahren provisorisch in der Schule untergebracht.
    Gründlich schief gegangen ist der Erweiterungsanbau für zwei Krippengruppen in der KTa Fröschloch. Wegen Schimmelbefalls konnte er erst gar nicht eingeweiht werden, die Krippenkinder sind seit zwei Jahren provisorisch in der Schule untergebracht. Foto: Ursula Lux

    Es werde dringend eine Zukunftslösung gebraucht, meinte Bürgermeister Christian Keller. Mit Genehmigung der Behörden will die Gemeinde vom Herbst an in der KiTa Bühl eine Krippengruppe und im Fröschlochkindergarten eine Regelgruppe in den jeweiligen Turnräumen unterbringen. In einem Schreiben, das an Verwaltung und Gemeinderäte ging, in der Sitzung aber nicht erwähnt wurde, haben sich rund 100 Eltern gegen diese Notlösung, die bis zum August 2022 begrenzt ist, ausgesprochen.

    Diese Notlösung kann nur weiter Bestand haben, wenn die Gemeinde einen Neubau plant. Und dafür gebe es, so Keller, gute Gründe. Der Erweiterungsbau mit zwei Krippenräumen am Kindergarten "Fröschloch" konnte wegen Schimmelbefalls im Juni 2018 nicht eingeweiht werden. Bis zum heutigen Tag seien weder eine klare Ursache noch klare Verantwortlichkeiten festgestellt. Die Krippengruppen sind provisorisch in leer stehende Räume der Grundschule ausgelagert. Dazu komme, dass bereits jetzt die Zahl der Betreuungsplätze nicht ausreicht, die Gemeinde aber verpflichtet ist, diese vorzuhalten. Die Kindergärten seien bis an die Grenzen des Zumutbaren belegt bzw. sogar überbelegt, mahnte Keller. Dazu komme, dass ab 2025 auch ein Rechtsanspruch auf eine Schulkinderbetreuung besteht, wofür ebenfalls Räume geschaffen werden müssten.

    "Eine Lösung kann nur im Dreiklang von Krippen-, Regelgruppen und Schülerbetreuung für die Grundschulkinder gedacht werden", betonte Keller. Ein weiteres Stückwerk, Provisorien und dauerhafte Notlösungen würden den Ansprüchen nicht gerecht, die heute an die frühkindliche Bildung gestellt würden. Er favorisiere deshalb einen barrierefreien Gesamtbau mit Kindertagestätte und Schülerbetreuung im Umgriff der Grundschule.

    Sanierung ist nicht wirtschaftlich

    Einen langfristigen  Ersatzneubau der KiTa Bühl am alten Standort oder bei der Schule fasste der Gemeinderat bereits 2016 ins Auge, denn schon im Jahr zuvor stellte die Regierung fest, dass in diesem Gebäude keine wirtschaftliche und nachhaltige Sanierungsmöglichkeit besteht. Dies konstatierte Keller jetzt für beide Kindertagesstätten. Eine Sanierung dürfe hinsichtlich der Förderfähigkeit nicht über 80 Prozent der Neubaukosten liegen, erklärte er. Einen möglichen Neubau, allerdings ohne Kostenschätzung, stellte dann Herbert Osel vom Büro hjparchitekten vor.

    Das Bildungszentrum soll in zweistöckiger barrierefreier, energieeffizienter Bauweise im Umgriff der Grundschule entstehen. Auf Nachfrage von Oliver Iff rechnete Osel mit rund drei bis dreieinhalb Jahren bis zur Verwirklichung. Keller hofft, es in zweieinhalb Jahren zu schaffen, denn "nach dem Beschluss gehen wir mit Volldampf ran", meinte er.

    Gleich vier Beschlüsse wurden dann einstimmig gefasst. Zum ersten wurde der Neubau eines "Bildungszentrums" beschlossen. Dann der Bürgermeister beauftragt, die ersten Vergabeverfahren einzuleiten, sowie einen Verfahrensbetreuer zu beauftragen. Der vierte Beschluss, wonach die Architektenleistungen durch ein Gremium vergeben werden sollen, wurde auf Anregung von Guido Oster geändert. Keller hatte bereits die Gemeinderäte hierfür bestimmt, Oster aber wies darauf hin, dass im neuen Gemeinderat mit den Grünen ja auch eine neue Fraktion sei und berücksichtigt werden müsse. Also besteht dieses Vergabegremium jetzt aus den drei gewählten Bürgermeistern (Christian Keller und seine Stellvertreter) und je einem Vertreter aus den Fraktionen, des neuen Rates.

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