Kindergarten-Neubau, Sanierung des Schlosses, Ausbau eines Nahwärmenetzes: Das sind nur einige Projekte, die Oberschwarzach in diesem Jahr beschäftigen. "Bei uns tut sich einiges, wir sind eine ziemlich dynamische Gemeinde, in der es vorangeht", sagt Bürgermeister Manfred Schötz. Auf den "Einzelkämpfer", wie er sich als einziger hauptamtlich Beschäftigter im Rathaus der idyllisch gelegenen 1500-Einwohner-Gemeinde bezeichnet, wartet ein arbeitsreiches Jahr. Ein Ausblick, was ansteht und wie weit die Projekte sind.
Fünf Millionen für den Kindergarten-Neubau und ein Förderantrag
Für den Neubau des Kindergartens soll ein ebenerdiges Gebäude in Holzbauweise entstehen. Darin sollen fünf Gruppen Platz finden. Kosten: rund fünf Millionen Euro. Die Gemeinde hat ein Planungsbüro für den Bau ausgewählt, die Pläne gehen an die Behörden. "Realistischer Termin für einen Spatenstich dürfte Anfang 2025 sein", schätzt Bürgermeister Schötz.
Die Pläne für die Sanierung des Schlosses in Oberschwarzach sind laut Schötz am Landratsamt, zeitgleich wurden die Förderanträge gestellt. "Ich gehe davon aus, dass wir im Herbst starten."
Warum die Sanierung der Grundschule Sorgen macht
Laut erstem Bescheid wird die Turnhalle zwar mit 90 Prozent gefördert. Zuschüsse für das Hauptgebäude wurden laut Bürgermeister zunächst abgelehnt. "Das hängt in der Luft. Die Regierung will wissen, wie viele neue Ganztagsplätze wir schaffen. Das ist schwierig." Am Hauptgebäude müssen die Bereiche Brandschutz, Rettungswege sowie die Sanitäreinrichtungen verbessert werden. Dafür sind Kosten von 1,6 Millionen Euro berechnet.
Neue Bauplätze und ein Nahwärmenetz in Oberschwarzach
Zunächst wird im Ort ein Grundstück erschlossen, das zur Erweiterung des Friedhofs gedacht war. Es bietet sechs Plätze. "Die Nachfrage nach mehr ist da, wir müssen uns wohl Gedanken machen, ob wir das Baugebiet dieses Jahr noch erschließen", so der Bürgermeister. Damit meint er die die bereits angedachte Erweiterung in Richtung Handthal.
Positiv ist die Bilanz in Sachen Innenentwicklung: "Wir haben wenig Leerstände, das ist auch ein Erfolg. Wir haben die gleiche Anzahl an Förderanträgen zur Sanierung von Häusern im Altort, wie die der verkauften Bauplätze. Dazu gibt es über die Städtebauförderung Geld", so Schötz.

Was das Nahwärmenetz betrifft, ist der Bürgermeister zuversichtlich, hält das für "ein sehr interessantes Projekt". Auslöser war die Sanierung des Schlosses und die Frage der künftigen Heizung dort. Die Gemeinde entschied sich für eine Hackschnitzelheizung. Ob diese über die bestehende Heizung der Schule laufen kann, wird berechnet. Angeschlossen werden auch öffentlichen Gebäude, wie die Kirche oder der Kinderarten. Ein möglicher Anschluss der Siedlung im Norden, wie auch des Kinderdorfs in der Steinmühle, wird geprüft.
Nachdem sich einige Bürgerinnen und Bürger gemeldet haben, wird über eine große Lösung nachgedacht, so Bürgermeister Schötz. Diese könnte sein, dass eine zweite Heizzentrale gebaut wird. Mit einbeziehen wolle man die neue Biogasanlage, die ein Aussiedlerhof im Süden der Gemeinde errichten will.
Schötz: Die Chancen stehen gut für einen Dorfladen
Schötz ist guter Dinge, dass es mit einem Dorfladen klappen könnte. Eine Arbeitsgruppe im Ort setze sich mit dem Thema auseinander. "Das Donnersdorfer Konzept ist gut, aber nicht voll unsere Kragenweite. Es sollte ein Bäcker und ein Metzger im Laden sein, zumindest tageweise. Das Soziale, den Treffpunkt beim Einkauf, den vermissen die Bürger", fasst er zusammen.

Schlechte Perspektiven für Bewässerungskonzepte und immer Ärger mit dem Biber
Das Bewässerungskonzept für Weinberge steht laut Schötz vor dem Aus. Im Gemeinderat hieß es erst kürzlich, dass das Pilotprojekt zu teuer und letztlich nicht finanzierbar sei. Letztlich müssen sich die Winzer darum kümmern, meint Schötz. "Es kann nicht sein, dass die Gemeinde da voraus marschieren muss." Ob es weiter gehe mit dem Bewässerungskonzept, sei mehr als fraglich.
Nach wie vor bereitet ein Biber Sorgen. Nicht mehr im Ortsteil Siegendorf, wo nun Ruhe sei, sondern im Bereich der Kläranlage. Dort habe das Nagetier durch einen Tunnel einen Abwasserteich, und damit die Anlage, trocken gelegt. "Wir haben eine Genehmigung zur Entnahme", so Schötz.
Warum der Schulneubau in Gerolzhofen Sorgen macht
Den geplanten Neubau der Schule in Gerolzhofen bezeichnet Oberschwarzachs Bürgermeister als schwieriges Thema. Das Problem: die "horrenden Kosten". Schötz wäre dafür, alles abzureißen und in einem Zug neu zu bauen, nicht der Reihe nach. "Für die Grundschule ist bei uns Platz in der Zeit." Er rechnet nicht damit, dass ein Bau in den nächsten fünf Jahren beginnt.

Zum Bürgerbus-Ende sagt Schötz, eine Verlängerung wäre zu kostenaufwendig gewesen. Seit der Einführung des Rufbusses Callheinz seien die Mitfahrer weniger geworden. "Was wegfällt, ist die Möglichkeit, Richtung Ebrach zu fahren. Oder die für Vereine, die ihn gerne nutzten."
Was sich Bürgermeister Schötz für 2024 wünscht? "Dass es mit dem Nahwärmezentrum funktioniert. Außerdem würde ich mir wünschen, dass Regierung die Förderung wegen schnellem Internet bis ins Haus wieder aufgreift."