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SCHWEINFURT: Ein Schweinfurter säubert die Welt

SCHWEINFURT

Ein Schweinfurter säubert die Welt

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    Nicht nur sauber, sondern rein: Robert Schmitt, Geschäftsführer der Schweinfurter Firma BVC, gewährte vor internationalem Publikum Einblicke in einen High-Tech-Zentralstaubsauger Made in Germany.
    Nicht nur sauber, sondern rein: Robert Schmitt, Geschäftsführer der Schweinfurter Firma BVC, gewährte vor internationalem Publikum Einblicke in einen High-Tech-Zentralstaubsauger Made in Germany. Foto: Foto: Uwe Eichler

    (ue) Die Schweinfurter Firma EBS hat in den letzten Jahren ganz schön „abgestaubt“: Eine Erfolgsgeschichte in Sachen Einbaustaubsauger stellte Geschäftsführer Robert Schmitt vor internationalen Geschäftspartnern in der Kugelmühle vor. Der Franke, der seine Karriere bei SKF begonnen hat, gab tiefe Einblicke in die Staubsaugertüte: im Wortsinn, anhand eines aufgeschnittenen Modells stellte er seine vom Main aus in alle Welt vertriebenen High-Tech-Geräte vor. BVC nennt sich die Schwesterfirma auf dem globalen Markt, zu dem Länder wie Tschechien, Spanien, Russland, die Türkei, Israel, die Schweiz, Indien, Litauen oder Neuseeland zählen, demnächst wohl auch Taiwan. Sogar auf Sportyachten sollen die ausgeklügelten „Vacuum Cleaner“ eingebaut werden.

    Nun treffen sich die Geschäftspartner in Schweinfurt, um sich kennenzulernen. Seine Geschäftsphilosophie hat der Schweinfurter Grandseigneur schnell erläutert: „An allererster Stelle Ehrlichkeit, Sauberkeit, Charakter.“ Seit 2000 baut er Zentralsaubsauger, zunächst für den deutschen Markt, dann saugte BVC immer mehr Aufträge im Ausland an. Nach einem Einbruch durch die globale Finanzkrise 2008, der sich vor allem in der Bauindustrie ausgewirkt hat, brummt das Geschäft wieder: Mit jeweils 40 bis 50 Prozent Umsatz-Steigerung rechnet Schmitt sowohl für EBS als auch BVC in diesem Jahr, über 60 Prozent beträgt der Anteil des internationalen Geschäfts. Man kämpft gegen amerikanisch-kanadische Niedrigpreisprodukte, mit High-Tech und Qualität „Made in Germany“ – vor allem Russland fragt nach dem neuesten Clou: digitale Elektronik zusätzlich zu starken Motoren und Doppel-, manchmal gar Dreifachfiltern. Von der Hausfrau über türkische Wohnsiedlungen bis hin zu Krankenhäusern, wo das Komplettentsorgungs-System „Tidyman“ für nicht nur saubere, sondern hochreine OP-Räume sorgt: An Kunden herrscht kein Mangel, im Kampf gegen Allergien, Asthma und Niesreiz.

    Diplomingenieur Florian Wessely von der Firma Maintronic erläutert im Fachvortrag die ausgeklügelte Spitzentechnik. Die zentral installierten Geräte saugen Dreck und Staub über Röhren aus dem ganzen Gebäude an, sobald in den einzelnen Räumen Luftschläuche angeschlossen werden – und schlucken sie vor allem auch, statt sie wie tragbare Geräte wieder über die Abluft zu verteilen. „Der Staubsauger lernt dazu“, wirbt der junge Tüftler Wessely, informiere wie ein modernes Auto aktiv über seinen Zustand, unterstütze den Kunden, sei in der Lage selbstständig Aktionen durchzuführen. Etwa, auch minimale Verstopfungen im Rohrsystem zu lokalisieren: Zunächst wird der Normalwert des Durchzugs bei geöffneten Schlauchsteckdosen festgestellt, dann im Betrieb etwaige Schwankungen, womit sich die blockierte Stelle lokalisieren lässt. Ein Sensor überwacht die Betriebstemperatur des Motors, beim unwahrscheinlichen Fall eines Versagens des Kühlsystems gäbe es eine Notabschaltung.

    Derzeit rauchen eher die Köpfe der Entwickler, beim Thema Füllstandsmessung: Der Staubbeutel erweist sich buchstäblich als der „Drecksack“ im ganzen System. Ein Sensor wäre sehr aufwendig und nicht bezahlbar, so Wessely: Ein optisches Messgerät würde selbst verschmutzen, die Beschaffenheit von Staubpartikeln sei außerdem schwer zu definieren. Stattdessen lerne die Maschine, wie die Sauggewohnheiten im Haushalt sind, und schätze so ihren Filterinhalt ein.

    Die Sache mit dem Füllstand ruft Geschäftsführer Robert Schmitt auf dem Plan, am offenen Sauger: „Wir brauchen einen transparenten Abfallbehälter“, schwebt dem Saubermann aus Schweinfurt bereits die längerfristige Lösung des Problems vor: „Wir wollen Wahrheit.“

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