Bereits 1987, also ein Jahr nach seiner Gründung, führte der Schützenverein Grafenrheinfeld das Bürgerschießen ein. Seitdem wird es alljährlich – nur unterbrochen durch zwei Jahre Corona-Pause – mit großer Begeisterung durchgeführt. Der Erste Schützenmeister Michael Thiel war darum sehr froh, dass heuer die altbewährte Tradition fortgesetzt werden konnte – "und das mit erfreulich großer Beteiligung", so Thiel in seiner Begrüßung.
Voraussetzung sei allerdings: Man muss in Grafenrheinfeld wohnen, "nur ein Rafelder kann Bürgerkönig werden", hält er fest. Mitglied in einem Schützenverein dürfe man auch nicht sein. So war eine ganze Woche lang das Schützenhaus für das Bürgerschießen allabendlich geöffnet. Beeindruckend die Zahlen des Schützenmeisters: "Insgesamt haben 110 Einzelpersonen teilgenommen und 16 verschiedene Mannschaften, die Schusszahl lag bei über 10500." Ein Raunen geht durch die voll besetzte Schießhalle. Nach dem Dank an die vielen Sponsoren für die durchaus ansehnlichen Sachpreise ging es an die Proklamation: Assistiert von der diesjährigen Schützenkönigin Sylvia Anetsberger werden die einzelnen Gewinner mit freudigem Applaus zur Gratulation nach vorne gebeten.
Bürgermeister trat zum letzten Mal an
In der Mannschaftswertung holte das Team der RaF 1 (Rafelder aktive Familien) den viel umjubelten ersten Platz. Bei den Jugendlichen konnte sich Denis Lung durchsetzen. Monika Imbimbo schaffte es bei den Frauen auf den Thron und Jan-Niklas Kraus bei den Herren. Hier bekam auch Bürgermeister Christian Keller einen Preis, er wurde Dritter in der Gesamtwertung. Allerdings zum letzten Mal: da er im Anschluss an die Feier unter tosendem Applaus dem Schützenverein beitrat, ist er nächstes Jahr vom Bürgerschießen ausgeschlossen. Er nahm es sportlich und mit einem Augenzwinkern.
Spannend dann die Proklamation des Bürgerkönigs. Mit einem "unglaublichem Teiler von 1,00" heißt der neue Rafelder Schützenkönig: Oliver Werner, wie Schützenmeister Thiel verkündete. Er blieb allerdings erst einmal alleine zur Gratulation. Der neue Bürgerkönig wurde an diesem Abend von seinen Kegelbrüdern dringend gebraucht, so dass die Ehrung erst zu später Stunde nachgeholt werden sollte.
Bürgermeister Keller jedenfalls freute sich über das rege Vereinsleben und betonte in seiner Rede, dass der Schützenverein aus Grafenrheinfeld nicht wegzudenken sei. Noch bis spät in den Abend hinein ließ man das diesjährige Bürgerschießen Revue passieren. Dann auch mit dem neuen Bürgerkönig.