„Ich schwöre, die Rechte der Selbstverwaltung zu wahren und ihren Pflichten nachzukommen“, versprach Elisabeth Bieber. Mit der ehemaligen SPD-Kreisrätin und Kreistagsfraktionsvorsitzenden nahm eine erfahrene Kommunalpolitikerin am Ratstisch Platz. Vorgängerin Eva Wohlfahrt war im Februar auf eigenem Wunsch von ihrem Amt entbunden worden. Bürgermeisterin Bettina Bärmann übernahm die Vereidigung der Listennachfolgerin aus Oberwerrn. Der 2014 verstorbene Ehemann Theo Bieber saß bis 2002 für die SPD im Gemeinderat.
Frauenpower ist auch an der Grund- und Mittelschule gefragt, hier gab Schulleiterin Ute Kempf ihren Bericht: 270 Schülern in 13 Klassen verzeichnet die Grundschule, mit einer Übergangsklasse. Die Mittelschule verfügt über 161 Schüler in elf Klassen mit zwei Übergangsklassen. Es gibt ein gebundenes und ein offenes Ganztagesangebot.
Der Migrationsanteil liegt in der Mittelschule bei fast 51 Prozent, ohne die Übergangsklassen sind es knapp 43 Prozent. Außerdem ist man Europa- und Sinusschule, letzteres zur Förderung von Mathematik und Naturwissenschaften an Grundschulen. Auch gibt es ein reichhaltiges sportliches und musisches Zusatzangebot.
Per Video bewarb Kempf das künftige digitale Klassenzimmer mit interaktiven Lernmöglichkeiten. Smartboard-Tafeln, Laptops, Beamer und andere neue Unterrichts-Medien sollen nach und nach Einzug halten. Für die moderne Ausstattung der Ganztagesklassen gab es einen Extradank der Rektorin, ebenso wie für die allgemein gute Zusammenarbeit. Eine Erneuerung eines Teils der Schultoiletten, mehr Schatten für die Klassenzimmer und ein neu gestalteter Pausenhof stehen auf dem aktuellen Wunschzettel.
Moderne Technik wünscht sich auch Ludwig Hammel als Behindertenbeauftragter der Gemeinde. Sein Jahresbericht war vor allem ein Blick in die Zukunft. Der ehemalige Gemeinderat und Geschäftsführer der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew erinnerte an Barrierefreiheit als Ziel der Seehofer-Regierung bis 2023. Die aktuell eingeplanten 205 Millionen Euro seien aber zu wenig, um dieses Ziel zu erreichen: „Letztendlich müssen die Kommunen dafür aufkommen.“ Auch in Niederwerrn sollte es eine Anpassung der Infrastruktur geben, von öffentlichen Räumen, Einkaufsläden oder Straßen. Gefragt seien Leitsysteme für Sehbehinderte oder Hilfen wie Blindenschrift und Audio-Infos.