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Gerolzhofen: Erste Stangen gestochen: Warum die Spargelsaison im Kreis Schweinfurt nur langsam Fahrt aufnimmt und was er kostet

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Erste Stangen gestochen: Warum die Spargelsaison im Kreis Schweinfurt nur langsam Fahrt aufnimmt und was er kostet

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    Auch der Sohn des Betriebsleiters, Yannick, packt auf dem Hof und beim Stechen mit an. Insgesamt sind bei den Büttners häufig drei Generationen auf dem Feld vertreten.
    Auch der Sohn des Betriebsleiters, Yannick, packt auf dem Hof und beim Stechen mit an. Insgesamt sind bei den Büttners häufig drei Generationen auf dem Feld vertreten. Foto: Mia Schrader

    Viele können es kaum abwarten, bis es endlich den ersten Spargel der Saison gibt. Der Beginn der Ernte lässt sich jedoch nur schwer planen und hängt vor allem von den Witterungsbedingungen ab. Während manche Betriebe schon etwas früher dran sind, stecken andere noch in den Startlöchern.

    Bei Büttners Bauernhof in Alitzheim gehe es die Tage erst "langsam los", meint Spargelbauer Gebhard Büttner bei einem Besuch auf dem Feld. Schon sein Vater hatte vor dem Krieg hier Spargel angebaut. Er selbst ist mit seiner Frau seit dem Jahr 1974 im Geschäft. Inzwischen hat er die Leitung des Hofs an seinen Sohn Rainer weitergegeben. Doch die Leidenschaft zum Edelgemüse ist geblieben. Die Arbeit damit allerdings auch, so Büttner.

    Insgesamt baut die Familie Spargel auf einer Fläche von vier Hektar an. Darunter drei Hektar weißen und einen Hektar grünen Spargel. Dieses Jahr sind sie mit dem Gemüse etwas später dran als im Vorjahr, da die Nächte noch frisch seien, erklärt der Spargelbauer. Während die Saison auf dem Alitzheimer Hof letztes Jahr bereits am 25. März losging, startete sie dieses Jahr erst am 3. April. Im Vergleich zu früheren Zeiten – wo erst Ende April mit der Ernte begonnen wurde – sei das trotzdem noch recht bald, resümiert er.

    Spargelsaison beginnt heuer vergleichsweise spät 

    Das liegt vor allem am Einsatz der Verfrühungsfolie und Minitunneln über der Folie, die einen Art Treibhauseffekt bewirken und zusätzlich für Wärme sorgen. Dazu kommen außerdem die mageren Wetterverhältnisse, wobei der Regen vor rund einer Woche für die Landwirte hier hilfreich gewesen sei, so Büttner. Umso besser sei es, dass Ostern heuer vergleichsweise spät sei, sagt der Spargelbauer mit Blick auf den Verkauf. "Das ist gut, dann haben die Leute schon mehr Hunger auf Spargel."

    Über der schwarzen Folie befinden sich sogenannte Minitunnel, die für einen Art Treibhauseffekt sorgen. Dadurch kann die Ernte noch früher erfolgen.
    Über der schwarzen Folie befinden sich sogenannte Minitunnel, die für einen Art Treibhauseffekt sorgen. Dadurch kann die Ernte noch früher erfolgen. Foto: Mia Schrader

    Der Verkaufspreis habe sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Der erste Spargel sei immer etwas teurer, werde aber sehr schnell günstiger, sagt der Landwirt. Die Büttners verkaufen das Edelgemüse neben anderen Produkten, wie Erdbeeren oder Kartoffeln, in ihrem eigenen Hofladen. Der hat während der Spargelsaison ab jetzt bis zum 15. Juni jeden Tag geöffnet. Daneben verkaufen sie den Spargel ab Ostern an einem Stand auf dem Gerolzhöfer Marktplatz und an Restaurants sowie Hotels in der Region.

    Kein Fachkräftemangel auf hiesigen Spargelbauern

    Obwohl der Betrieb viele Stammkunden hat, kommen stets neue, auch jüngere Kunden hinzu. Büttner führt dies auf den Schälservice zurück, den der Familienbetrieb mit einer eigens dafür angeschafften Maschine bietet. Auf die Frage nach Schwierigkeiten bei der Suche nach Arbeitskräften antwortet der Spargelbauer mit einem klaren Nein. Nachbarn und Verwandte würden mithelfen. Dazu kämen jedes Jahr die gleichen sechs bis sieben rumänischen Erntehelfer zur Unterstützung. Während der kompletten Saison wohnen diese auf dem Hof der Familie in Alitzheim. "Man kennt die Leute und die kennen die Arbeit", so Büttner.

    Betriebsleiter Rainer Büttner und sein Sohn Yannick halten Ausschau nach Spargel. Eine Maschine, die sogenannte Spargelspinne, hilft ihnen dabei, die Folie hochzuheben. Handarbeit ist dennoch gefragt.
    Betriebsleiter Rainer Büttner und sein Sohn Yannick halten Ausschau nach Spargel. Eine Maschine, die sogenannte Spargelspinne, hilft ihnen dabei, die Folie hochzuheben. Handarbeit ist dennoch gefragt. Foto: Mia Schrader

    Mit Ausnahme der Corona-Zeit, als ausländische Fachkräfte nicht einreisen durften, habe der Betrieb nie Probleme gehabt, Helfer zu finden. Jedoch sind auf dem Hof mit Gebhard Büttner und seiner Frau Anni, deren Sohn und gleichzeitigen Betriebsleiter Rainer und Enkel Yannick, der ebenfalls regelmäßig unterstützt, auch allein drei Generationen der Familie Büttner vertreten.

    Zehn bis 15 Euro kostet das Kilogramm Spargel 

    Auf dem Spargelhof Pretscher in Unterspiesheim begann die Ernte dieses Jahr am 26. März, etwas später als im Vorjahr. Die Nachfrage übersteigt jedoch schon jetzt das Angebot, berichtet Pretscher. Grund dafür seien die Witterung und die wenigen Sonnenstunden. Bei den Preisen sei für jeden etwas dabei, meint der Landwirt: Die günstigste Sorte kostet demnach unter zehn Euro, die teuerste liegt bei 14 bis 15 Euro pro Kilogramm.

    Rainer Büttner, der Betriebsleiter des Hofes, ist fündig geworden und sticht Spargel. Auf einer Fläche von vier Hektar bauen die Büttners das Edelgemüse an.
    Rainer Büttner, der Betriebsleiter des Hofes, ist fündig geworden und sticht Spargel. Auf einer Fläche von vier Hektar bauen die Büttners das Edelgemüse an. Foto: Mia Schrader

    Der Betrieb bewirtschaftet rund 45 Hektar Spargelfelder, vorwiegend mit Folienspargel, wie es in Bayern üblich ist. Die Folie reguliert dabei nicht nur die Temperatur, sondern unterdrückt auch Unkraut. Oder anders gesagt: "Da, wo die Folie ist, wächst auch kein Unkraut", sagt der Landwirt. So könne man auf Pflanzenschutzmittel verzichten.

    Auf dem Spargelhof Fackelmann in Frankenwinheim startet die Ernte voraussichtlich Mitte nächster Woche, teilt der Betrieb mit. Die Familie baut auf zwei Hektar sowohl grünen als auch weißen Spargel an. Fachkräftemangel sei auch dort kein Problem, betont die Familie. Man habe genügend Erntehelfer und Mitarbeiter gefunden.

    Der Preis für Spargel liegt hier zwischen sechs und 11,50 Euro pro Kilogramm. Auch in Frankenwinheim gibt es bereits erste Kundenanfragen. Verkauft wird der Spargel hauptsächlich direkt am Hof der Familie Fackelmann.

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