Das Thema Grundsteuer verärgert die Esslebener Bürger. Bei der Bürgerversammlung im Sportheim kritisierten sie den hohen Anstieg von 600.000 Euro, das entspreche einer Steuererhöhung von 60 Prozent, rechneten die Bürger ihrem Bürgermeister Sebastian Hauck vor und forderten eine Korrektur.
Der Rathauschef beleuchtete in seiner Antwort den Weg der neuen Steuerfestlegung – vom Verfassungsgerichtsurteil gegen die alte Berechnung bis hin Beschluss im Marktgemeinderat. Dort hatten die Ratsmitglieder einer Beibehaltung des Hebesatzes für beide Grundsteuerarten zugestimmt. Sebastian Hauck versprach, nach einem Jahr Bilanz zu ziehen und dann den Satz im Gemeindeparlament gegebenenfalls neu festzusetzen.
Ärger mit Biberbauten
Am liebsten wäre es den Bürgern, man könnte den Biber entnehmen, das war aus den Stimmen zu vernehmen. Allerdings liegen die Hürden für einen Biberabschuss relativ hoch. Der Markt Werneck werde trotzdem mit den zuständigen Stellen Möglichkeiten diskutieren, den fleißigen Staudammbauer loszuwerden.
Eine zweite Ampel werde es im Ort wohl nicht geben, meinte der Bürgermeister auf Nachfrage. Die schwierige Situation im Straßendorf Essleben wolle man mit einer Querungshilfe, also einer Fußgängerinsel, in der Fahrbahn verbessern, meinte Hauck. Die von den Bürgern angesprochenen Probleme mit parkenden Fahrzeugen werde man dagegen nur schwer lösen können. Anwohner – gerade in der Bahnhofsstraße – klagten über die zugeparkte Trasse und über schwierige Situationen mit Lastkraftwagen und Notdiensten.
Wie kann man Essleben noch besser vor Hochwasser schützen? Dieser Frage stellte sich Bürgermeister Hauck in der bestens besuchten Bürgerversammlung. Die Wassermassen kamen offensichtlich aus Richtung Opferbaum. Ein Eingriff in den bestehenden natürlichen Abfluss könne weitreichende Folgen haben, betonte der Rathauschef. Maßnahmen, um die Wassermassen besser zu puffern, müssten zudem mit übergeordneten Behörden koordiniert werden und erforderten zusätzliche Flächen. Änderungen im Bereich Essleben/Opferbaum, so war es in der Präsentation zu lesen, besitzen voraussichtlich weniger Priorität.
"Alte Schule" soll als Treffpunkt erhalten bleiben
Die "alte Schule" soll auch künftig für die Vereine des Ortsteils als Treffpunkt erhalten bleiben. Das wünscht sich Sebastian Hauck für die Bewohner. Planungen und Kostenschätzung für die Sanierung des Schulgebäudes oder für einen Neubau sind noch nicht abgeschlossen, betonte Hauck. Gleichzeitig unterstrich er die Absicht des Marktgemeinderates, in jedem Ortsteil Räume für Vereine und Versammlungen zur Verfügung zu stellen.
Der Mehrgenerationenpark in Sportplatznähe werde sehr gut angenommen, berichtet Sebastian Hauck bei der Aufzählung der abgeschlossenen und laufenden Baumaßnahmen des Marktes. Rund 800.000 Euro hatte das Leuchtturmprojekt aus dem Gemeindeentwicklungskonzept gekostet. Die Erschließung für das Baugebiet "Am Feldkreuz" ist abgeschlossen. Das Rathaus beziffert die Kosten für das Neubaugebiet in Essleben auf 1,6 Millionen Euro. Jetzt erfolge das Vergabeverfahren, erläuterte Hauck.
Hauck erläuterte auch wichtige Kennzahlen des Marktes. Die Einwohnerzahl sei seit vielen Jahren beinahe konstant, Schulden habe Werneck nur im Bereich des Schulverbandes. Hier hatte der Markt das Schwimmbad aufwändig saniert, rund um die große Turnhalle stehen noch Arbeiten aus. Der neue Geschäftsleiter im Wernecker Rathaus, Marius Drescher, trug die eingereichten Anträge der Bürger vor.