Mit der Ehrlichkeit ist es so eine Sache: Wer einmal damit anfängt, hört am Ende nicht mehr auf? Sie waren geprägt von verschmitzter orientalischer Weisheit, die Geschichten aus 1001 Nacht, die Gesine Kleinwächter bei "Moonas Tanzfeuer" erzählte.
Das voll besetzte Gemeindezentrum glich einen Abend lang einer Karawanserei. Es ging unter anderem um den Dieb, Säufer und Lügner, der wenigstens eine schlechte Eigenschaft ablegen wollte. Also hörte er mit dem Lügen auf: was im Märchen eine ganz erstaunliche Wendung mit sich brachte, bei einem morgenländischen Diamantencoup.
Tänzerische Edelsteine
Rund um die lehrreichen Geschichten der Würzburger Märchenerzählerin Kleinwächter funkelten die tänzerischen Edelsteine. Eingeladen hatte wieder der "Dramatische Verein Niederwerrn", der zugleich die Bewirtung übernahm. Schon die Namen der Tanzgruppen wussten zu verzaubern, gleich ob sie sich nun Tarana Subhija, Nara Faghira, Bahira Maharanis, Shazadi oder Zareen Ladan nannten. Die kleinen Orientsterne zeigten mit Tamburins und Schleiertanz ihr Können.
An die 50 Künstler wirbelten wie Fata Morganas über die Bühne. Es gab rassige russische Folklore oder einen neckischen ägyptischen Stocktanz (nur echt mit Macho-Pascha an der Wasserpfeife). Aber auch moderne Töne erfreuten die Ohren, mit Ausflügen Richtung Pop, Techno, Salsa, Hip Hop oder Twist. Dazu entfalteten sich die Fächer und "Schwingen der Isis".
Feuriger Tanz mit Kerzenleuchter
Zwischendurch gab sich Bauchtanz-Meisterin Moona selbst die Ehre, mit neckischem Hüftschwung. Die Chefin der Schweinfurter Tanzschule "Moonas Tanztraum Oriental" heißt mit abendländischem Namen Eva Streit und wohnt in Theres.
Layla Hadiya präsentierte einen feurigen Shamadan-Tanz: mit Kerzenleuchter auf dem Kopf, was volle Körperbeherrschung abverlangte. Später folgte ein Moona-Tanz mit Kerzentablett. Das Gemeindezentrum bot bis in die Nacht eine Oase musikalischer Genüsse.


