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WETZHAUSEN: Feuerwehr: Früher Hornsignal statt Sirene

WETZHAUSEN

Feuerwehr: Früher Hornsignal statt Sirene

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    Der ehemalige Signalbläser Eugen Treubert zeigt mit dem restaurierten Horn vor dem Feuerwehrgerätehaus, wie er einst in Wetzhausen Alarm gegeben hat.
    Der ehemalige Signalbläser Eugen Treubert zeigt mit dem restaurierten Horn vor dem Feuerwehrgerätehaus, wie er einst in Wetzhausen Alarm gegeben hat. Foto: FOTO Anette Tiller

    Vorher hatte er noch nie ein Blasinstrument gespielt, daher war es für ihn sehr schwierig, einen Ton herauszubringen. „Natürlich habe ich deswegen daheim geübt", verrät der 78-Jährige. Wenn ein Brand gemeldet wurde, lief Treubert durch das ganze Dorf und gab das Alarmsignal. Für die Wetzhäuser Kinder war dies ein aufregendes Erlebnis, und so folgte ihm bei seinem Signalgang eine ganze Schar von kleinen, neugierigen Wetzhäusern.

    Treubert erinnert sich an einige Brände, die damals ausbrachen. Als es einmal in Birnfeld brannte, bemerkte Eugen Treubert, der gerade auf einem Feld arbeitete, den Rauch. Mit dem Fahrrad eines Freundes radelte er schnell zurück Richtung Wetzhausen, um das Alarmsignal mit dem Feuerwehrhorn zu geben. Sein Vater kam ihm schon mit dem Blasinstrument entgegen.

    1975 kam die erste Sirene

    Das Alarmsignal wurde übrigens nur bei Bränden und Übungen gegeben. Und wie bei den Sirenenübungen, die heutzutage regelmäßig stattfinden, um die Funktion der Sirenen zu testen, wurde bei den damaligen Übungen wohl geprüft, ob der Hornist noch ausreichend Luft zum Signalgeben hatte, erklärt Treubert schmunzelnd. Offensichtlich reichte seine Puste immer aus, denn erst im Jahr 1975 wurde das Feuerwehrhorn durch eine moderne Sirene abgelöst.

    Herbert Unger, Sohn von Wilhelm Unger, dem ehemaligen Bürgermeister von Wetzhausen, fand das Horn unter dem Nachlass seines verstorbenen Vaters. Da das Horn in einem sehr desolaten Zustand war, wäre es wohl auf dem Sperrmüll gelandet. Herbert Unger ließ das Blasinstrument deswegen von einem Trompetenbauer sanieren, der das reichlich ramponierte Horn wieder in einen einwandfreien Zustand versetzte. Da das Feuerwehrhorn Gemeindeeigentum ist, überreichte Herbert Unger dieses nun Bürgermeister Friedel Heckenlauer. „Mit dem Feuerwehrhorn wird nun wieder ein Stück Geschichte des Marktes Stadtlauringen für die Nachwelt erhalten", freut sich Heckenlauer. „So bekommen auch die jungen Leute einen Einblick in die früheren Gewohnheiten.“

    Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wetzhausen hält auch noch andere Überraschungen bereit. Mit der heutigen Technik kaum vergleichbar und viel umständlicher war das Löschen von Bränden früher, und die Feuerwehrmänner waren auf die Mithilfe ihrer Mitbürger angewiesen. Da wurde das Feuer teilweise noch mit Eimern gelöscht, das Wasser mit Jauchefässern aus dem Dorf geholt und der Feuerwehrschlauch auch mal durch ein Kloabflussrohr geführt. In der Kriegszeit mussten die Schüler, wie damals auch Eugen Treubert, mit zu Übungen und Einsätzen ins Dorf.

    Einen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Wetzhausen gibt es am Wochenende. Die Freiwillige Feuerwehr Wetzhausen richtet bis Montag, 15. Juni, den 30. Gemeindefeuerwehrtag des Marktes Stadtlauringen in Verbindung mit dem 150-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Wetzhausen aus. Das Festprogramm: Am Samstag spielen ab 20 Uhr die Ballingshäuser Dorfmusikanten. Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Wetzhäuser Martinskirche mit anschließendem Mittagessen. Das Highlight wird der Festumzug sein, der um 13.30 Uhr durch das Dörfchen zieht. Ab 15.30 Uhr spielt die Stadtlauringer Blaskapelle auf, und ab 19 Uhr sorgt die Gruppe „Saphir" für Unterhaltung. Mit einem Kesselfleischessen um 19 und dem Alleinunterhalter „Siegbert" klingt das Fest am Montag aus.

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