Vor zwei Jahren stand die Freiwillige Feuerwehr Herlheim vor dem Aus, da es nicht mehr genügende aktive Feuerwehrmänner gab und somit auch die Einsätze nicht mehr gewährleistet werden konnten.
Durch einen aufrüttelnden Aufruf traten zahlreiche Männer der Wehr bei. Heute gehören der Feuerwehr 32 Aktive mit einem sehr guten Ausbildungsstand an. Daneben ist die Wehr auch mit einer guten Ausrüstung für ihre diversen Einsätze bestens gerüstet.
Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr freuten sich in ihren Grußworten alle Funktionsträger über diesen gelungenen Kraftakt der Herlheimer. Wie "Phönix aus der Asche" sei die Mannschaft wiedererstanden und leiste hervorragende Arbeit, lobte Kreisbrandinspektor Alexander Bönig. Kreisbrandmeister Daniel Scheller freute sich, zum ersten Mal bei einer Versammlung in Herlheim sein zu können. Besonders dankte er der Herlheimer Führungsmannschaft und zollte ihr seine Hochachtung, sie hätte die Modulare Truppausbildung in Eigenleistung gestemmt. Auch Bürgermeister Horst Herbert zeigte sich froh über die Entwicklung der Herlheimer Wehr und betonte deren gute Ausrüstung. Die Feuerwehren seien die größte gemeindliche Einrichtung und auch ein wichtiger Teil des Rettungssystems und der Nächstenhilfe, betonte er.
Kommandant Martin Ziegler blickte in seinem Bericht auf das vergangene, sehr arbeitsreiche Jahr zurück. Zehn Männer nahmen an der Modularen Truppausbildung teil und legten hierfür die Abschlussprüfung ab. Vier Feuerwehrkameraden belegten einen Funklehrgang und zwei einen Maschinistenlehrgang. An der Feuerwehrschule in Würzburg wurden Ludwig Johanni und Oliver Ludwig zum Gerätewart ausgebildet und lösen nun Marco Fledering in diesem Amt ab. Sven Borst hat den Lehrgang "Leiter einer Feuerwehr" abgeschlossen.
Weiter berichtete Ziegler von zehn Alarmeinsätzen, das war ein Rekord im letzten Jahr. Ausrücken mussten sie bei einer Hubschrauberlandung, bei Unwettern, darunter beim Starkregen in Unterspiesheim, und kleineren Verkehrsunfällen. Daneben gab es zehn Übungen, eine Alarmübung am Herrnbrünnle mit weiteren Feuerwehren aus der Gemeinde, und drei Herlheimer nahmen an der gemeindeübergreifenden Funkübung in Stammheim teil. Des Weiteren wurde bei verschiedenen Anlässen im Dorf die Verkehrsabsicherung übernommen.
Einen guten Eindruck bei den Kindern hat die Feuerwehr auch beim Aktionstag am Schulfest der Grundschule hinterlassen. Auch ein Feuerwehrfest fand statt.
Zur Geräteausstattung berichtete der Kommandant von einer neuen Tragkraftpumpe, vom Erhalt einer Tauchpumpe und von einem Microcafs-Löschsystem (Löschschaum). Auch um eine Jugendgruppe wolle man sich bemühen, so Ziegler.
Weiter gab er die Namen der Neuaufnahmen bekannt. Dies sind: Daniel Habenstein, Stefan Scheidl, Oliver Ludwig, Dirk Klein, Uwe Röding, Ludwig Johanni, Gunter Ludwig, Sven Kraus, Frank Wiegand, Jan Ludwig, Jens Holzmann.
Bei den Neuwahlen wurde Sven Borst zum ersten Kommandanten und Martin Ziegler zu seinem Stellvertreter gewählt.
Die Vorstandschaft des Vereins führt in Zukunft Daniel Habenstein an, der Manfred Wächter ablöst. Laut Satzung ist der erste Kommandant, Sven Borst, sein Stellvertreter. Erwin Pfister ist wie bisher Kassier und Dirk Klein ist Schriftführer.
Jeder Haushalt im Dorf ist Mitglied des Feuerwehrvereins, was vielen gar nicht bewusst ist, das wurde im Laufe der Versammlung klar. Hierzu schlug Gerd Ludwig vor, einen kleinen Mitgliederbeitrag zu erheben. Dies wurde in der Vergangenheit schon so gehandhabt. Da es aber kein Zwang sei, habe es aber nicht sehr gut geklappt, antwortete hierauf Kassier Erwin Pfister. Um Einnahmen zu erhalten, solle man lieber Feste veranstalten, schlug er vor. Vielleicht könne man dies im Wechsel mit der Soldatenkameradschaft alle zwei Jahre durchführen, lautete ein Vorschlag.
Daniel Zachmann monierte, dass bei Veranstaltungen im Sportheim auch die Parkplätze am Feuerwehrhaus zugeparkt würden. Hier könnten Halteverbotsschilde aufgestellt werden, antwortete Bürgermeister Horst Herbert. Weiter schlug Zachmann vor, auch für Herlheim einen mobilen Defibrillator anzuschaffen und beispielsweise am neu zu errichtenden Gemeindezentrum in der Mitte des Dorfes zu installieren. Dies führte zu einer regen Diskussion über die Notwendigkeit, die Handhabung und die Kostenübernahme für Beschaffung und Wartung. Vielleicht könne man den Bayerischen Fußballverband für ein Sponsoring gewinnen, brachte Stefan Scheidl eine Möglichkeit ins Spiel.
Walter Wiegand fragte nach, ob nicht eine Aktion machbar wäre, bei der Haushalte mit einem Feuerlöscher ausgerüstet werden könnten. Über die Feuerwehr sei dies nicht möglich, da hier ausgeschrieben werden müsse, antwortete hierauf Kreisbrandmeister Daniel Scheller. Wenn, dann müsse dies eine Privatperson übernehmen.
Eröffnet und auch geschlossen wurde die Versammlung durch Erwin Pfister, Engelbert Schaar und Leo Weber, die auf ihren Feuerwehrhörnern Feuerwehrsignale ertönen ließen.