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SCHWEINFURT: Firlefanz in der Tennishalle

SCHWEINFURT

Firlefanz in der Tennishalle

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    Der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats akzeptierte in seiner Sitzung am Donnerstag die Nutzungsänderung samt Errichtung einer Wohnung im Nebentrakt der Halle. Nach einer Grundstücksteilung wird die Stadt das Gelände (6000 qm) per Erbbaurecht Firlefanz überlassen. Der Kauf der Halle (Zeitwert 360 000 Euro) soll über den Insolvenzverwalter bereits in der nächsten Woche notariell besiegelt werden. Die verbleibenden Freiflächen will die Stadt den Mountainbikern von Bike Unit zur Verfügung stellen.

    Rosemarie Czegley-Albert vom Bauverwaltungsamt stellte das Projekt vor und betonte, dass damit an der sportlichen Nutzung festgehalten werde. Marc-Dominik Boberg von den Grünen konnte sich mit seinem Antrag, eine Entscheidung zurückzustellen, bis erneut über einen Ankauf durch die Stadt und spätere Nutzung durch mehrere Vereine entschieden ist, nicht durchsetzen. Ein ähnliches Konzept hatte in der Vergangenheit der Stadtrat schon einmal abgelehnt.

    Firlefanz wurde 1989 gegründet. Seither tritt die Jongliergruppe rund um Schweinfurt von Frankfurt bis Nürnberg auf. Außerdem gibt die Artistin Silke Ebert Jonglierunterricht an Schulen in Schweinfurt Stadt und Land, etwa am Celtis- und Rathenau-Gymnasium, an der Volkshochschule oder in der Friedenschule.

    Seit drei Jahren sucht Firlefanz eine neue Trainingsstätte. Die fünfköpfige Truppe trainiert bislang in der Scheune eines umgebauten Bauernhofs in Kützberg, der für das neue Domizil verkauft werden soll. Das wirtschaftliche Konzept basiert auf der Überlegung, dass das „Jonglieren“ die entstehenden Kosten (auch für die Renovierung) durch Einnahmen aus Lehrgängen, Unterricht und Auftritten deckt. Mögliche Überschüsse sind für Investitionen und Ausstattung zu verwenden, da in dem Sportpark nicht gewinnorientiert gewirtschaftet werden darf.

    Angedacht sind neben Schnupperkursen für alle Altersgruppen mehrstufige Jonglier- und Akrobatiklehrgänge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auch Einzel- und Kleingruppenunterricht soll es geben. Kontakte bestehen zu den Ferienspaßprogrammen in Stadt und Landkreis. Da mittlerweile die Jonglage auch von den Lehrplänen der Schulen berücksichtigt wird, will man auch Fortbildung für Lehrer und Erzieher anbieten.

    Weitere Einnahmen versprechen sich die Betreiber durch die Vermietung von Räumlichkeiten als Trainingsräume für Artisten und Sportakrobaten. Klar ist, dass Firlefanz nicht nur vom Schulbetrieb in der Halle existieren kann. Deshalb organisieren Silke und Matthias Ebert Varietéshows oder Workshops (auch Trapez und Einradfahren) für öffentliche, private und betriebliche Veranstaltungen. Dabei ist die Gruppe seit Jahren gut im Geschäft. Ein Blick in die Auftragsbücher zeigt Referenzen: Großbetriebe in Schweinfurt, Autohäuser, Großveranstaltungen, karitative Organisationen und namhafte Hotels. Nach Reparatur von Gebäudeschäden am Flachdach, Fenstern, und sanitären Einrichtungen sowie der Erneuerung der Heizung soll mit dem Schuljahr 2009/10 der Betrieb der Schule beginnen. Dann werden ein freistehendes Zirkuszelt aufgebaut und zwei jeweils 100 Quadratmeter große Unterrichtsräume ausgestattet sein, was eine nur teilweise Beheizung zulässt.

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