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"Frankenblitz" organisiert WM

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"Frankenblitz" organisiert WM

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    Kein Wunder, denn der 40-Jährige steht schon lange auf dem Brett, das für ihn die Welt bedeutet. 1975 war das Jahr, in dem alles begann. Von Freunden hatte er vom neuen Freizeitsport aus den USA gehört. Damals war das Sportgerät Skateboard kaum zu bekommen. Also mussten die ersten Bretter von Hand geschraubt werden. Es blieb aber nicht lange dabei.

    Schon 1976 war sein Talent entdeckt und gefördert worden. SKF, damals noch engagiert in Sachen Skateboards, erkannte die Möglichkeiten und ließ Kümpel auf ihren Calypso-Boards fahren. Die Firma stellte ihm Bretter, Achsen und Rollen. Kümpel war für SKF als Botschafter in Sachen Skateboards deutschlandweit unterwegs. Die Hessenmeisterschaft in Frankfurt oder die Deutsche Meisterschaft in Essen waren Stationen. Auch der ERV Schweinfurt war auf ihn aufmerksam geworden. 1979 bis 81 ist er für den Verein auf Meisterschaften gestartet. 1980 wurde Kümpel bayrischer Meister der Junioren in allen vier damals veranstalteten Disziplinen Freestyle, Slalom, Weitsprung und Hochsprung. Im gleichen Jahr war er Zweiter bei den Deutschen Meisterschaften im Hochsprung mit der beachtlichen Höhe von 1,42 Meter.

    1982 war dann erstmal alles vorbei. SKF stoppte die Produktion ihres Skateboardprogramms. Und für Kümpel rückten andere Dinge in den Mittelpunkt. Familie und Beruf verdrängten den Freizeitsport. Bis 1998 standen die Rollen still. Aber irgendwann packte es ihn wieder. Weder seine Frau noch seine beiden Kinder konnten ihn davon abhalten, erneut aufs Brett zu steigen. Sie versuchten es auch gar nicht. "Du bist verrückt", schüttelte seine Mutter nur den Kopf.

    Nicht der einzige Verrückte, wie sich schnell herausstellte. In Frankfurt, beim Skaten natürlich, traf er einen alten Bekannten, Yoyo Schulz, gegen den er 1980 schon bei den Meisterschaften angetreten war. Freestyle-Skaten, inzwischen von den anderen Disziplinen Street und Halfpipe so gut wie verdrängt, war ihre gemeinsame Leidenschaft. Und die wollten sie fördern.

    Also entstand die Idee, einen Wettbewerb, Contest, wie der Skater sagt, zu organisieren. Aus der Vorstellung wurde Realität. 2001 war die alte Skatehalle in Lengfeld Schauplatz des Spektakels mit 14 Teilnehmern aus ganz Deutschland. Die Resonanz war also da. Grund genug, für das folgende Jahr etwas Größeres auf die Beine zu stellen. So kam es zu den ersten International German Open, die im Oktober 2002 stattfanden. Aus Deutschland, Holland, Spanien und Schweden kamen Fahrer.

    Inzwischen war auch Kontakt zu den Fahrern aus den USA hergestellt, dem Mutterland des Skatens und Heimat der WFSA, World Freestyle Skateboarding Association. Gemeinsam einigten sie sich darauf, die Weltmeisterschaft - 1965 erstmals ausgetragen -, die im Jahr 2002 wegen organisatorischer Schwierigkeiten ausgefallen war, 2003 in Deutschland zu veranstalten. Gemeinsam mit seinen Skatekollegen wird Kümpel am 25.  Oktober das ehrgeizige Projekt realisieren. Die neue Skatehalle in Lengfeld wird Schauplatz der Weltmeisterschaft. Dank der Hilfe zahlreicher Sponsoren werden sich die besten Freestyler aus Deutschland, Schweden, Holland, Italien, Spanien, Brasilien und den USA miteinander messen können. In fünf Disziplinen wird gestartet: Freestyle pro, amateur und rookie, best trick und 360spin contest. Teilnehmen können alle. Die Veranstalter hoffen auf eine starke Zuschauerresonanz.

    Bernhard Kümpel, der all das neben Familie und Beruf als Freizeitbeschäftigung betreibt, lässt sich die Freude am Fahren trotz Stress nicht nehmen. Auch wenn Organisatorisches inzwischen den Löwenanteil seiner Freizeit in Anspruch nimmt. Für seinen Sport ist einem Skater eben nichts zuviel.

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