Vom regnerischen Wetter in Schweinfurt ließen sich die Schüler bei der Demonstration "Fridays for Future" nicht abhalten. Rund 250 Teilnehmer zogen vom Schillerplatz über den Roßmarkt zum Marktplatz. In der Kundgebung prangerten sie unter anderem den späten Kohleausstieg und die Trägheit der Bundesregierung in klimapolitischen Fragen an.
"Die wenigsten von uns dürfen wählen. Wir haben keine andere Möglichkeit uns Gehör zu verschaffen", sagt Klara. Sie fordert mehr Mitspracherecht für ihre Generation. Für viele der Schüler ist Greta Thunberg ein Vorbild. Die 16-jährige Schwedin initiierte die Schulstreiks. "Greta sieht das Problem und macht etwas dagegen", sagt Jule auf der Demonstration in Schweinfurt. Die 16-Jährige schätzt an Thunberg ihren starken Willen und ihr Durchsetzungsvermögen. Kilian schwänzte die Schule, um an dem Protest teilzunehmen. "Ich bin hier, weil ich etwas ändern will - das Klima", sagt der 14-Jährige. Weniger Abgase und weniger Fleischkonsum wären seiner Ansicht nach ein guter Anfang, um das Klima zu retten.
Vor drei Wochen fand die erste Demonstration der "Fridays for Future"-Bewegung in Schweinfurt statt. Dazu hatten Schüler weiterführender Schulen Schweinfurts aufgerufen.
Rund 200 Teilnehmer waren dem Aufruf damals gefolgt und hatten sich am Freitagnachmittag vor dem Rathaus versammelt. John Kelbler ist einer der Organisatoren der Demonstration und freut sich über den Zuwachs. Warum in den Winterferien keine Demo stattfand? "Wir hatten die Befürchtung, dass viele Schüler im Urlaub sind", sagt der 18-Jährige. Zudem seien mehrere Organisatoren verreist gewesen. Den zweiwöchigen Rhythmus wolle man vorerst beibehalten. Wann die nächsten Kundgebung genau stattfinden soll, werde man in Kürze öffentlich machen.
Das evangelisch-lutherische Dekanat Schweinfurt stellt sich hinter die Forderungen der Jugendlichen. "Ihr werteorientiertes Eintreten für die Bewahrung der Schöpfung ist auch unser Anliegen", teilt das Dekanat mit. Auch die Jusos, die Grünen, die V-Partei, ödp, IG Metall, BUND Naturschutz, der Verein Nationalpark Steigerwald und die Deutsche Friedensbewegung solidarisierten sich mit den Schülern.