Das Mandolinen- und Gitarrenorchester der Naturfreunde Schweinfurt e.V. lud im großen Saal des Naturfreundehauses ein zu einer Frühlingsmatinee unter der Leitung von David Stange. Gespielt wurde als erste Nummer "Für Wolfgang" von Leopold Mozart, ein Stück, das der Vater seinem heute viel berühmteren Sohn Wolfgang Amadeus widmete. Das Publikum konnte sich davon überzeugen, dass auch der Vater musikalisch einiges zu sagen hat. Entsprechend stark waren auch die Eindrücke, die das Orchester mit seiner lebendigen Interpretation überzeugend verkörperte.
Es folgten verschiedene Gavotten und Menuette von Bach, höchstselbst von Stange neu arrangiert. Das inspirierte Zupforchester zeigte wieder einmal, wie erfrischend neu und abwechslungsreich barocke Saitenklänge sein können, wenn man sie einer kreativen Frischzellenkur unterzieht.
Diabolisch wurde es dann mit den "Bibelots du Diable" von Mario Maciocchi, auf Deutsch den "Werkzeugen des Teufels". Diese sind zwar spieltechnisch auf einem moderaten Level angesiedelt, können aber mit einem hohen Reichtum an verschiedenen Klangfarben punkten und werden v.a. immer schneller beim Spielen.
Melodisch-rhytmische Stücke aus Lateinamerika, wie die "Rhapsodia Spagnuola" von Simone Salvetti, vervollständigten das kurze Konzert. Zupfmusik ist nach wie vor etwas Besonderes und Kostbares. Das konnte man an diesem Morgen deutlich erkennen. Das Publikum goutierte mit lang anhaltendem Applaus die kurzweilige Matinée des Schweinfurter Zupforchesters.
Bedingt durch die hohe Altersstruktur fehlt es auch hier an Nachwuchs: Wer mitspielen will, ist jederzeit willkommen (Notenlesefähigkeit vorausgesetzt) und kann sich über die Homepage über die dortigen Kontaktdaten mit der Leitung des Orchesters in Verbindung setzen: https://naturfreunde-schweinfurt.jimdofree.com/
Von: Stefan Pfister (Leiter der Musikgruppe, Mandolinen- und Gitarrenorchester der Naturfreunde Schweinfurt e.V.)