Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

GEROLZHOFEN: Geld für Renovieren und Bauen in der Altstadt

GEROLZHOFEN

Geld für Renovieren und Bauen in der Altstadt

    • |
    • |
    In diesem rot umrandeten Bereich der Gerolzhöfer Innenstadt gewährt die Stadt Zuschüsse für bauliche Maßnahmen und den Kauf von Immobilien.
    In diesem rot umrandeten Bereich der Gerolzhöfer Innenstadt gewährt die Stadt Zuschüsse für bauliche Maßnahmen und den Kauf von Immobilien. Foto: Foto: Norbert Finster

    In vielen Städten und Dörfern ist es ein Problem, dass in den Außenbereichen fleißig gebaut wird, während die Innenorte veröden. Dadurch werden nicht nur immer neue Flächen verbraucht, sondern auch das Leben im Altort wird weniger. In einem neuen Haus am Ortsrand zu wohnen, erscheint eben auf den ersten Blick deutlich attraktiver als in einem alten im Zentrum.

    Der Stadt Gerolzhofen will dieser Entwicklung etwas entgegensetzen. Durch drei verschiedene Förderprogramme sollen Anreize geschaffen werden, Bausubstanz in der Innenstadt zu erhalten und zu verschönern und damit mehr Lebensqualität zu schaffen. Gefördert werden auch Bürger, die eine Immobilie in der Altstadt kaufen und selbst nutzen. Und wer von diesem Personenkreis Kinder hat, bekommt sogar noch mehr Geld.

    30 Prozent für Renovierung

    Claudia Bürkner vom Stadtbauamt stellte am Montag dem Bau- und Umweltausschuss die drei Förderprogramme für bauliche Maßnahmen und den Erwerb von Immobilien vor. Das erste Programm, das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm II, bezieht sich auf Baumaßnahmen im Bestand. Dazu gehören Gebäude, Freiflächen und Tore, die von der Straße her einsehbar sind. Hier gibt es es 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Der maximale Zuschuss liegt allerdings bei 15 000 Euro. 40 Prozent dieses Fördergelds kommen von der Stadt, 60 Prozent von der Regierung von Unterfranken. Förderfähig sind zudem Eigenleistungen sowie material- und Architektenkosten.

    Wer Geld aus diesem Programm in Anspruch nehmen möchte, muss sich allerdings an den Gestaltungsleitfaden halten, den die Stadtplanung Wegner aus Veitshöchheim 2010 im Auftrag der Stadt erarbeitet hat. Ziel dieses Leitfadens ist es, den typischen Charakter Gerolzhofens zu erhalten und zu fördern. Verfremdungen und Überformungen der ortsbildprägenden und historischen Bausubstanz sind ebenso wenig erwünscht wie Gestaltungselemente, die zu einem beliebig austauschbaren Stadtbild führen könnten. Wer Fördergeld haben möchte, braucht auch eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für seine Baumaßnahme. Das Programm ist vor allem für private Haus- und Grundstückseigentümer gedacht, die im Sinne einer stadtgerechten Entwicklung tätig werden möchten.

    Große Nachfrage

    In der ersten Förderperiode von 2011 bis 2014 standen gemäß des Bewilligungsbescheids der Regierung von Unterfranken 265 000 Euro für dieses Programm zur Verfügung. Dieser Betrag wurde fast vollständig ausgeschöpft. Der städtische Anteil an dieser Fördersumme beträgt 109 000 Euro. In der zweiten Förderperiode von 2015 bis 2018 war die Nachfrage nach Fördergeld so groß, dass die von der Regierung von Unterfranken bewilligte Fördersumme von 225 000 Euro mit bereits 267 500 Euro deutlich übertroffen wurde. Die Stadt hat die Regierung bereits um Anerkennung der Kostenerhöhung gebeten. Ihr Anteil läge im Fall eines positiven Bescheids aus Würzburg bei knapp 107 000 Euro. Eine Möglichkeit wäre auch, den Überhang auf die nächste Förderperiode zu übertragen. Im schlimmsten Fall bliebe die Stadt alleine auf den Mehrausgaben sitzen, wovon Claudia Bürkner auf Nachfrage aber nicht ausgeht.

    Das zweite Förderprogramm bezieht sich auf einen Zuschuss bei Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern (auch nach Abbruch) im Bereich der Sozialen Stadt. Dieses Programm gibt es seit 2016. Hier ist die Stadt alleiniger Zuschussgeber. Bauherren erhalten hier einmalig 6000 Euro. Fördervoraussetzungen sind auch hier die Einhaltung städtebaulicher und denkmalpflegerischer Auflagen.

    Geld auch für Neubauten

    Ziel dieser Förderung ist es, Bautätigkeit in der Innenstadt zu unterstützen, auch wenn der Erhalt alter Bausubstanz aus ökonomischen oder Nutzungsgründen nicht mehr möglich ist. Der Zuschuss ist auch als Ausgleich für denkmalpflegerische Auflagen gedacht. Bisher wurde er dreimal in Anspruch genommen, das heißt, die Stadt hat dafür 18 000 Euro aufgebracht.

    Das dritte Programm beinhaltet schließlich die Förderung von Familien mit Kindern für den erstmaligen Bau oder Kauf eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung innerhalb des Gebietes „Soziale Stadt“. Hier gibt die Stadt als alleiniger Förderer 5000 Euro pro Kind. Bedingung: Die Immobilie muss für mindestens zehn Jahre selbst genutzt werden. Die maximale Förderhöhe liegt bei 18 000 Euro. Beim Kauf einer gebrauchten Immobilie sowie für den Neubau eines Wohnhauses gibt es ebenfalls 5000 Euro, sogar dann, wenn keine minderjährigen Kinder vorhanden sind. Auch hier gilt die Eigennutzung von zehn Jahren.

    An vielen Stellen der Stadt zeigen die Fördermöglichkeiten bereits Auswirkung. Beispielsweise in der Rügshöfer Straße, wo eine Hausfassade nach der anderen in frischen Farben erstrahlte. Gleiches gilt die Schuhstraße, in der es ebenfalls fast zeitgleich viele Renovierungen und auch Abbrüche mit nachfolgenden Neubauten gab.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden