Eine straffe Tagesordnung hatte der Gemeinderat in Euerbach in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag zu absolvieren. Im Fokus stand der Zwischenbericht des Haushaltsjahres 2019 sowie die Feststellung der Jahresrechnung 2018. Für Diskussion sorgte ein Antrag der Freien Wählergemeinschaft die Betreuung in der offenen Ganztagsschule an den Freitagen und die Genehmigung zum Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände der Kategorie F2.
Mehr Gewerbesteuer
Für den verhinderten Kämmerer Paul Eck übernahm Verwaltungsleiter Klaus Wolf die Präsentation des Zwischenberichts über den gemeindlichen Haushalt 2019. Dieser skizzierte die bisherige Entwicklung, wobei er betonte, dass man beim Verwaltungshaushalt den Ansätzen auf der Ausgabenseite hinterherhinke, da die großen Bauprojekte wie beispielsweise Schule und Kindergarten noch nicht zu Buche schlagen. Erfreulich sei hingegen die Entwicklung bei den Einnahmen, da vor allem die Gewerbesteuer schon jetzt um ungefähr 260 000 Euro höher ausfalle als veranschlagt. Hier machten sich vor allem die Investitionen in das nördliche Gewerbegebiet bezahlt, insgesamt konnte seit dem Jahr 2010 (ungefähr 101 000 Euro) ein merkliche Steigerung auf momentan 740 000 Euro erreicht werden.
Beim Vermögenshaushalt läge man erheblich unter den veranschlagten Ausgaben, auch das sei auf die noch offenen Punkte in den großen Bauprojekten zurückzuführen. Zudem sei es notwendig verschiedene geplante Kostenpunkte wie die Anschaffung der neuen Feuerwehrlöschfahrzeuge oder die Erschließung der Gemeinde mit Glasfaserkabel auf das nächste Jahr zu verlegen. Insgesamt bescheinigte Wolf der Gemeinde eine gute finanzielle Lage, mahnte jedoch zur Sparsamkeit in allen Bereichen, da zum Jahresende noch mit großen Ausgaben zu rechnen sei.
Keinen Beratungsbedarf sah das Gremium hinsichtlich der Prüfung der Jahresrechnung 2018, die Anfang August durchgeführt wurde. Alle offenen Fragen konnten in direktem Austausch zwischen Rechnungsprüfungsausschuss und Verwaltung geklärt werden, es folgte die einstimmige Entlastung.
Neue Gruppen an Ganztagsschule
Einstimmig wurde ebenfalls das Budget für die Einrichtung dreier Kurzgruppen (Betreuung bis 14 Uhr) und einer Langgruppe (Betreuung bis 16 Uhr) an der offenen Ganztagsschule angenommen. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf gut 71 000 Euro, von denen der gemeindliche Anteil knapp 23 000 Euro beträgt. Verbunden hiermit wurde ein Antrag der Freien Wähler, gestellt von Gemeinderätin Simone Seufert, diskutiert, der die freitägliche Betreuung von Grundschülern an der Grundschule Euerbach zwischen elf und 14 Uhr zum Gegenstand hatte.
Der Wunsch bestünde und sei laut Seufert vor allem für Berufstätige sowie Alleinerziehende eminent wichtig. Man dürfe an dieser Stelle die Kinder nicht unter den Tisch fallen lassen müsse sie ordentlich betreuen. Wie die Firma Haus Marienthal mitteilte, sei eine solche Betreuung ab 15 Kinder für 40 Euro pro Monat und Kind wirtschaftlich zu gewährleisten. Da sich bisher lediglich elf Kinder angemeldet hätten, lautete der Antrag, den fälligen Differenzbetrag durch die Gemeinde auszugleichen, um für Planungssicherheit auf allen Seiten zu sorgen. Der Vorschlag wurde fast durchweg positiv aufgenommen. Dem Einwand, dass man die Mehrkosten doch auf die Eltern umlegen könne, sollten nicht genügend Anmeldungen erfolgen, wurde nicht stattgegeben. Letztlich nahm der Gemeinderat den Antrag bei einer Gegenstimme an.
Für die Sanierung des Feuerwehrhauses wurden folgende Aufträge vergeben: Putzarbeiten an die Firma Spitzner aus Gochsheim, Pflasterarbeiten an die Firma Rüger aus Arnstein, die Fenstersanierung wird die Firma Hutter aus Schweinfurt übernehmen.
Feuerwerk muss genehmigt werden
Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände der Kategorie F2 (geringe Gefahr) darf außer an Silvester nur noch mit der vorherigen Genehmigung des Gemeinderates zu besonderen Anlässen geschehen. Das Gremium behält sich vor, ebenfalls über den Ort des Abbrennens zu entscheiden.
Bürgermeister Artur Arnold teilte mit, dass ab ersten September die First Responder (Helfer vor Ort) offiziell dienstbereit sind.