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Gerolzhofen: Gemeindezentrum: Wo Kirche auf Kultur trifft

Gerolzhofen

Gemeindezentrum: Wo Kirche auf Kultur trifft

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    Die Vorstandsmitglieder des Evangelischen Kirchengemeinde in Gerolzhofen kümmern sich auch um Kultur im Gemeindezentrum. Im Gremium besprechen (von links) Kay Hegner, Daniel Ott, Brigitte Vogt, Sabine Ditterich, Dirk Weule und Pfarrer Reiner Apel, welches Programm geboten wird.
    Die Vorstandsmitglieder des Evangelischen Kirchengemeinde in Gerolzhofen kümmern sich auch um Kultur im Gemeindezentrum. Im Gremium besprechen (von links) Kay Hegner, Daniel Ott, Brigitte Vogt, Sabine Ditterich, Dirk Weule und Pfarrer Reiner Apel, welches Programm geboten wird. Foto: Andreas Stöckinger

    Zu einem gern gewählten Ort für Veranstaltungen und Kultur in Gerolzhofen ist das Evangelische Gemeindezentrum geworden. Seit dem Neubau 2011 finden dort nicht nur Gottesdienste, Gruppenstunden und Treffs der Kirchengemeinde statt. Auch Kino, Kunst, und Kultur haben ihren Platz. Was gemacht wird, darüber entscheidet der Kirchenvorstand mit Pfarrer Reiner Apel. Bei einem Treffen schildern die Mitglieder, was dort läuft.

    Frage: Seit wann finden die Kulturveranstaltungen im Evangelischen Gemeindezentrum statt? Was war der Auslöser?

    Pfarrer Reiner Apel: Das gibt es schon einige Jahre. Ein deutlicher Schwerpunkt ist die Kirchenmusik. Wir haben den Dekanatskantor Reiner Gaar, der seit 1985 hier tätig ist. Er ist Musiker, selbst auch in der Ausbildung von Organisten tätig. Er bringt von Haus aus viel Qualität mit und hat es sich zur Aufgabe gemacht, immer wieder Veranstaltungen zu organisieren.

    Wer veranstaltet das Ganze? Die Kirchengemeinde?

    Dirk Weule: Nicht alle Sachen hier sind von der Kirchengemeinde. Die Stadt unterstützt uns, auch die Volkshochschule nimmt den Raum zu Veranstaltungen. Nicht alles, was im Gemeindezentrum stattfindet, wird von der Kirchengemeinde organisiert.

    Pfarrer Apel: Das Musical Maria Magdalena fand hier statt, da sind die Veranstalter auf uns zugekommen. Das finde ich eine Bereicherung. Es ist immer ein Geben und Nehmen und wir können Impulse in die Stadt geben. Manchmal kommen Leute, die sagen, wir haben da eine Idee.

    Sabine Ditterich: Die Räumlichkeiten bieten sich einfach an, um solche Veranstaltungen hier stattfinden zu lassen.

    Brigitte Vogt: Es hat mit der Umgestaltung der Kirche in den Jahren 2011/12 zu tun. Da war von Anfang an daran gedacht, Räume für Feiern oder Vorträge zu haben. Deswegen ist dort alles mobil, damit man Veranstaltungen wie „Kino in der Kirche“ machen kann. Das war ausschlaggebend für die Gestaltung des Raumes. Die Kirche ist so angelegt, dass sie geräumig ist, um möglichst viele Veranstaltungen zu ermöglichen.

    Die Erlöserkirche ist nach ihrem Umbau multifunktional. Es wird dort auch Theater gespielt, wie beispielsweise beim Wandeltheater "Du musst dran glauben".
    Die Erlöserkirche ist nach ihrem Umbau multifunktional. Es wird dort auch Theater gespielt, wie beispielsweise beim Wandeltheater "Du musst dran glauben". Foto: Anand Anders

    Wer koordiniert, wer entscheidet, was gemacht wird?

    Pfarrer Apel: Das läuft über unser Gemeindebüro, dort wird angefragt.

    Sabine Ditterich: Wenn es um kritische Sachen geht, wird im Gremium entschieden, ob wir es machen wollen oder ob es passt. Man kann ja nicht jede Veranstaltung in der Kirche stattfinden lassen.

    Brigitte Vogt: Wir kooperieren auch gerne mit anderen, wie dem Kulturforum, oder der Volkshochschule. Um Impulse aufzunehmen und zu geben.

    Wie wird das Ganze angenommen?

    Brigitte Vogt: Es ist wie bei jeder Veranstaltung. Wir hatten Konzerte, da war der gesamte Raum voll. Dann gibt es auch Konzerte, da sitzt man nur mit 15 Leuten da. Das kommt aufs Wetter an, auf die persönlichen Befindlichkeiten, oder was sonst in der Stadt los ist. Das ist schwer vorherzusagen, wie bei jeder kulturellen Veranstaltung.

    Pfarrer Apel: Es hält sich im guten Rahmen. Bei eigenen Gruppen, wie dem Posaunenchor, kommen die eigenen Leute. Bei Konzerten ist das schwierig vorherzusagen.

    Gerade Kino scheint gefragt?

    Dirk Weule: Hier in Gerolzhofen gibt es ja keins mehr. Der Wunsch war vor allem nach dem Umbau da, bestimmte, besondere Filme zu schauen, die thematisch was hermachen.

    Pfarrer Apel: Wichtig ist, eine Balance zwischen ernsten und nicht so ernsten Themen zu haben. Man darf auch mal lachen.

    Wer wählt die Filme aus?

    Pfarrer Apel: Ich schaue bei der Evangelischen Medienzentrale, welche Filme es gibt.

    Brigitte Vogt: Manchmal haben wir ein Thema innerhalb der Kirchengemeinde, zu dem man sich einen Film aussucht.

    Auch Konzerte gehören zum Kulturprogramm im Gemeindezentrum. Im Bild der Auftritt des Duos „La Vigna“ aus Dresden.
    Auch Konzerte gehören zum Kulturprogramm im Gemeindezentrum. Im Bild der Auftritt des Duos „La Vigna“ aus Dresden. Foto: Anne Bauerfeld

    Wie viele Plätze gibt es bei Veranstaltungen?

    Dirk Weule: In die Kirche passen über 100 Leute, je nach Sitzordnung auch mal mehr. Die Nebenräume sind kleiner.

    Wer kümmert sich um Organisation und Bewirtung?

    Brigitte Vogt: Das macht der Kirchenvorstand. Man spricht Gemeindemitglieder an, ob sie helfen. Zum Teil sind es geschlossene Veranstaltungen, bei denen wir dann nur den Raum zur Verfügung stellen.

    Für den Kirchenvorstand bedeutet das aber doch zusätzliche Arbeit, die über den eigentlichen Rahmen hinaus geht?

    Sabine Ditterich: Es ist ja das Ziel einer Gemeinde, die Leute nicht nur über den Gottesdienst anzusprechen. Der Kirchenvorstand ist dazu da, um zu überlegen, wie man Leute zu uns holen kann, sie zu begeistern, ihnen neue Anstöße zu geben.

    Welche Veranstaltungen kommen besonders an?

    Brigitte Vogt: Das lässt sich nicht so genau vorhersagen, jedes Genre hat seine Liebhaber. Ausverkauft war es schon öfters, bei Konzerten, wie bei Saitkick. Oder als das Kleine Stadttheater bei seinem Wandeltheater hier eine Station hatte. Oder bei Maria Magdalena.

    Fehlen in Gerolzhofen Räume mit dieser Größe?

    Sabine Ditterich: Es gibt ja noch das Pfarrer-Hersam-Haus, aber sonst? Die Stadthalle wird nicht mehr genutzt.

    Pfarrer Apel: Wir haben deswegen nicht mehr Veranstaltungen bei uns, aber es wird speziell der Kirchenraum gesucht. Das ist ein guter Rahmen, die Stadt machte hier auch schon offizielle Sachen.

    Also vertragen sich Kirche und Kultur ganz gut?

    Pfarrer Apel: Ja, das bedingt sich ein bisschen. Die kirchliche Überlieferung ist Teil der Kultur. Und umgekehrt: Was wäre Musik ohne kirchliche oder biblische Inspiration? Es ist uns ein Anliegen, das weiterzutragen, etwa bei Ausstellungen.

    Was steht als Nächstes im Gemeindezentrum an?

    Pfarrer Apel: Im November haben wir die Kirchenmusikwoche. Das sind je zwei Konzerte und zweimal Musik im Gottesdienst. Das Ganze findet am Sonntag, 3. November, und am Sonntag, 10. November, statt.

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