Nächstes Jahr besteht die Fahrschule Ulsenheimer 60 Jahre. Die Jubelfeier wird Jörg Ulsenheimer organisieren. Der 39-Jährige hat die älteste Schweinfurter Fahrschule in dritter Generation von seinem Vater Hans-Jürgen übernommen. Der 63-Jährige leitete den Familienbetrieb seit 1975. Bis heute dürften laut Ulsenheimer rund 15 000 Autofahrer ihre erste Fahrt in einem Auto seiner Fahrschule erlebt haben.
Ernst Ulsenheimer gründete die Fahrschule 1948, zu einer Zeit, als das Auto noch nicht die heutige Rolle spielte. Er war zuvor Fahrlehrer bei der nicht mehr existenten Fahrschule Pflaum und machte sich mit 27 Jahren selbstständig. Unterrichtet wurden die Fahrschüler damals in der Gaststätte Alte Post in der Zehntstraße. Anfang der 50er Jahren war die Roßbrunnstraße der Firmensitz. 1955 erwarb der Gründer das Gelände am Grünen Markt. Die Seestraße 24 1/2 ist bis heute Standort des Familienunternehmens.
Das Autofahren lernten die Fahrschüler zur „Pionierzeit“ in einem VW Käfer, einem Buckel-Taunus oder einem Opel P 4, blättert Hans-Jürgen Ulsenheimer in der Chronik. Er übernahm die Firma 33-jährig wegen des unerwarteten Todes seines Vaters Ernst Ulsenheimer im Jahr 1975. In seiner „Amtszeit“ wurde die Fahrschule renoviert, 1985 eröffnete Hans-Jürgen Ulsenheimer eine erste Zweigstelle in Schwebheim, 1990 kam eine weitere in Niederwerrn hinzu. Ulsenheimer (63) zieht sich jetzt mit seiner Frau Inge (62) zurück, die ihrem Mann in all den Jahren die viele Büroarbeit abgenommen hatte.
Tradition wird gewahrt
Auch hier, bei dieser Arbeitsteilung, hält es der Familienbetrieb mit der Tradition: Schwiegertochter Andrea kümmert sich um Büro und schriftliche Prüfungen. Auch der neue Firmenchef Jörg Ulsenheimer arbeitete wie zuvor der Großvater und der Vater als Fahrlehrer. Die Zweigstelle Niederwerrn steht schon seit Jahren unter seiner Leitung.
Die Fahrschule bietet Unterricht in allen Klassen. Der Fuhrpark umfasst sieben Pkw und zehn Zweiräder. Ein Lkw wird angemietet. Bei Ulsenheimer sind fünf Mitarbeiter (davon drei Fahrlehrer) fest angestellt, darunter seit diesem Jahr auch der Bruder des neuen Chefs, Jens Ulsenheimer. In Spitzenzeiten kommen auch noch Aushilfen dazu.