Am Samstagabend kehrte die "Geo-Live-Night" nach Gerolzhofen zurück. Doch während das Konzept weiterhin auf Livemusik an mehreren Standorten setzt, fiel die aktuelle Auflage des Festivals deutlich kleiner aus als in den Vorjahren. Statt wie früher bis zu sieben Bands an unterschiedlichen Locations, gab es dieses Mal nur drei Bands auf drei Bühnen.
Einen gelungenen Auftakt machte das Duo KaRo in der "Distelstube am Markt". Kalle und Roman sind zwar zum ersten Mal auf der "Geo-Live-Night", haben aber bereits Erfahrungen mit dem Gerolzhöfer Publikum sammeln können, unter anderem bei der Eröffnung der Grabenschänke. Daher wissen sie, dass die Gerolzhöfer eher etwas zurückhaltend sind.
Mit Rock- und Pop-Klassikern aus den 80ern, Oldies und aktuellen Hits gelang es ihnen aber schnell für ordentlich Stimmung zu sorgen. Die "Distel", die nur 35 Sitzplätze bietet, war mit gut 50 Besuchern sehr gut gefüllt. Der neue Wirt Alexis Spyridopoulos freute sich über den Andrang, denn für ihn war das Festival eine gute Möglichkeit, sein neues Konzept, das den Fokus auf Burger setzt, einem breiten Publikum vorzustellen. Sollte es eine Wiederauflage geben, möchte er gerne wieder dabei sein.
Country-Klänge und Line Dance im Butterwerk

Ab 20 Uhr spielte das Duo Eella und Didi Blender im Nebenraum des "alten Butterwerks". Mit über 200 Songs aus verschiedensten Musikrichtungen im Repertoire, stellte sich das Duo flexibel auf das Publikum ein. An diesem Abend war das vor allem eine Gruppe von etwa 20 treuen Line-Dancern, die für eine besondere Stimmung sorgten. "Wir haben unser Programm angepasst und spielen heute mehr Country-Musik", erklärte Didi. Bassistin und Sängerin Eella ergänzte: Wir sind eine "Musikbox ohne Einwurf". Obwohl die beiden auch zum ersten Mal auf der "Geo-Live-Night" auftraten, sind sie keine Unbekannten in Gerolzhofen. So traten sie zum Beispiel schon auf dem Frühlingsfest auf.
Zero rockt auch das Butterwerk
Was wäre die Live-Night ohne Zero, das Urgestein des Festivals? Seit 2008 – und bereits zum 22. Mal – steht die Formation um Frontmann Stefan Herbig auf der Bühne der Live-Night. Der große Maschinenraum des "alten Butterwerks", wo sich zeitweise bis zu 150 Besucher versammelten, war dabei die siebte Location der Band in ihrer "Geo-Live-Night"-Historie. Einmal mehr riss Zero das Publikum mit ihrer energiegeladenen Show mit.

Mit Hits von Brian Adams und Status Quo heizten sie dem Publikum von Beginn an ein. Spätestens bei "Sex on Fire", von Kings of Lion, und "Heroes", von Motörhead, breitete sich ausgelassene Stimmung aus, die bis in die frühen Morgenstunden anhielt. Besonders bemerkenswert: Die bereits erwähnten Line-Dancer, die sich von der Musik mitreißen ließen und auch zu den rockigen Klängen von Zero weiter tanzten.
Trotz guter Musik und starker Einzelauftritte konnte die Veranstaltung nicht an die Resonanz der Vorjahre anknüpfen. Thomas Weinig vom Veranstalter PartyMedia zeigte sich etwas enttäuscht über die Zurückhaltung der Gerolzhöfer Gastronomen: "Dass es nur drei Bands gab, lag vor allem daran, dass sich außer Spyridopoulos kein weiter Gastronom beteiligen wollte." Dennoch freut er sich auf die letzten Events im Butterwerk, bevor dieses teilweise abgerissen oder in Wohn- und Geschäftsräume umgebaut wird. Die Vorbereitungen für die Abschlusskonzerte im April laufen bereits auf Hochtouren.

Viele Besucher empfanden die verringerte Anzahl an Locations als Wermutstropfen. Während man früher den Geist einer "Live-Night" auch auf den Straßen zwischen den Spielorten spürte und zahlreiche Bekannte traf, bewegte man sich diesmal ziemlich allein zwischen Butterwerk und "Distel".
Am Ende des Abends war es jedoch die Musik, die für unvergessliche Momente sorgte. Rockfans und Line-Dancer feierten gemeinsam – ein Beweis, dass Musik keine Grenzen kennt.