Die Schweinfurter Corona-Impfteams haben in den vergangenen Tagen mehrfach die Aggressivität und Wut von vergeblich wartenden Impfwilligen zu spüren bekommen. Traurige Spitze der Eskalation war ein Termin des Impfbusses Anfang der Woche in Werneck. Dort hatten aufgebrachte Menschen versucht, den Bus zu stürmen.

Wie das Landratsamt Schweinfurt auf Anfrage bestätigt, hatte sich laut Aussagen von Dr. Markus Hüttl, dem Leiter des Schweinfurter Impfzentrums, vor dem Bus ein Haufen von Menschen gebildet. Die Situation entstand, als am Ende des Impftermins feststand, dass nicht alle in der Schlange geimpft werden können.
Dies brachte laut dem Mediziner einige Wütende dazu, den Versuch zu starten, in den Bus zu drängen. Hierbei kam es auch zu Streit innerhalb des Pulks. Zwei Mitarbeitern des Impfteams wurden Schläge angedroht. Die Mitarbeiter hätten sich wirklich bedroht gefühlt, berichtete Dr. Hüttl in einem Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk.

Polizeistreifen zum Schutz der Impfstellen
Stadt und Landratsamt haben inzwischen reagiert und die Polizei gebeten, die Impftermine stärker zu bewachen. Besonders gegen Ende der Dienstzeiten sollen Polizeistreifen nun verstärkt vor Ort Präsenz zeigen.

In einer Pressemitteilung erklären Landrat Florian Töpper und Oberbürgermeister Sebastian Remelé, sie könnten Enttäuschung und Verärgerung über lange Wartezeiten und Zurückweisungen an den Impfstellen verstehen. Dass Impfpersonal körperlich bedroht und beleidigt wird, bezeichnen die Politiker jedoch als "völlig inakzeptabel".
Laut einem Schreiben der Staatsregierung vom 17. November sei eine Aufstockung der Kapazität der Impfzentren bis zum Maximum wieder möglich, berichtet das Landratsamt. Dem möchten Töpper und Remelé nachkommen und über die sechs Impfteams hinaus, die ab Montag, 22. November, eingesetzt werden, weitere Impfkapazitäten schaffen.
