27 interessierte Besucher ließen sich bei der diesjährigen Bürgerversammlung der Gemeinde Frankenwinheim im Ortsteil Brünnstadt im Saal der "Alten Schule" umfassend über die aktuelle Situation der Gemeinde sowie künftige Vorhaben informieren.
Bürgermeister Herbert Fröhlich stellte ausführlich die Einnahmen und Ausgaben des Haushalts 2025 vor. Sowohl beim Verwaltungshaushalt als auch beim Vermögenshaushalt gab es Einsparungen im Vergleich zum Jahr 2024. Auch die Hebesätze der Gemeinde mit der Grundsteuer A mit 310 v. H. (Landesdurchschnitt 400,9), der Grundsteuer B mit 270 v. H. (Landesdurchschnitt 379,2) und der Gewerbesteuer mit 305 v. H. (Landesvergleich 330,2) sind der aktuellen Gemeindesituation angepasst worden. Bei der Vorstellung des Vermögenshaushaltes ging Bürgermeister Fröhlich speziell nur auf einige Ausgaben für den Ortsteil Brünnstadt ein. So sind für den Grundstückserwerb für das Baugebiet "Am Seeweg" in Brünnstadt 298.250 Euro und für die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses am ehemaligen Raiffeisengebäude 150.000 Euro für 2025 eingeplant.

Auch einige Statistikangaben fanden großes Interesse. Die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2024 betrug 1011 Einwohner (Frankenwinheim 790, Brünnstadt 221). In der Gemeinde gab es 2024 zwei Eheschließungen, sieben Geburten und elf Sterbefälle. Den 71 Zuzügen stehen 57 Wegzüge entgegen. Nach dem Zahlenwerk zeigte Herbert Fröhlich noch Bilder aus dem Gemeindeleben 2024, die auf einige Höhepunkte, auf viel Interessantes, aber auch Nachdenkliches hinwiesen.
Michael Vogel wollte den Stand des Glasfaserausbaus in Brünnstadt wissen. Dieser werde heuer beginnen und im Jahr 2026 dann fertig sein, meinte Bürgermeister Fröhlich. Stefan Hofmann erkundigte sich über einen geplanten Grundstücksverkauf in Frankenwinheim neben dem Kindergarten. Hier müsse man noch den Behördenbescheid abwarten, entgegnete das Gemeindeoberhaupt.
Lorenz Reichert regte die Errichtung eines Bolzplatzes auf dem alten Sportplatz für die Kinder an und begründete dies mit dem Bau desselben in Frankenwinheim. Auch die Wiederherstellung des Volleyballfeldes mithilfe einiger Jugendlicher im Jahr 2025 fand Anerkennung. Bürgermeister Fröhlich nahm hier die Gelegenheit wahr, auf die Projektförderung durch die ILE-Region WeinPanorama Steigerwald hinzuweisen.
Ein großes Problem sei immer noch der Zustand der in Jahre gekommenen Kläranlage, meinte Manfred Kirchner und wollte über das Ergebnis der Verhandlungen mit zwei Nachbargemeinden Bescheid wissen. Die Gemeinde Kolitzheim habe einen Anschluss an ihre Anlage in Zeilitzheim abgelehnt und auf Gerolzhöfer Seite habe man nur die Zusage einer Prüfung des Antrags zugesagt, erwiderte der Bürgermeister. Bei einer sich anschließenden Diskussion standen die Klärschlammentsorgungskosten im Mittelpunkt und man bemängelte die Gesetzeslage, die die Eigenverantwortlichkeit infrage stellte.
Ein großes Thema war auch der Hörnauer Wald. Waldschäden durch Holzerntemaschinen wie Harvester seien vermeidbar, wenn die Bürger wieder selbst im Wald aktiv werden könnten, schlug Lorenz Reichert vor. Auch die aktuelle Preisgestaltung und Vermarktung beim Holzeinschlag stören ihn. Hier müsse die Gemeinde an die gesetzlichen Vorgaben wie Zertifizierung und Vermarktung halten, sagte der Bürgermeister und wies auf den gemeindlichen Holzverstrich hin, bei dem die Preise oft relativ niedrig sind. Insgesamt war die Bürgerversammlung ein erfolgreicher und konstruktiver Austausch zwischen den Bürgern und den anwesenden Gemeindeverantwortlichen.
