Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten, trällerte einst Hape Kerkeling so schön. Und ja, das ganze Leben ist auch ein Spiel. Mal gewinnt, mal verliert man. So ähnlich ist das Gefühl nach dieser Woche, die weltpolitisch kaum irrer sein könnte - aber auch mit Blick auf das, was sich in Schweinfurt abgespielt hat.
Eine Stadt, deren Menschen es nach ganz vorne treibt – in Richtung Laufstege dieser Welt zum Beispiel. Leider hat das für den Schweinfurter Profitänzer Enis nicht geklappt. Nach der aktuellen Folge von Germany's Next Topmodel, bei der die Kandidaten fürs Fotoshooting Tränchen verdrücken sollten, liefen bei manchen nach dem Walk auf dem Laufsteg echte. Dann, wenn Heidi Klums berühmt-berüchtigter Satz kam: "Ich habe leider kein Foto für dich". Auch Enis hat's getroffen. Schade. Aber der Mann trägt's sportlich. Das Ganze sei ein Spiel, sagte er, "und ich hab's verloren".
Schweinfurt ist klamm, im Bund sollen die Milliarden fließen
Einiges verloren hat auch die Stadt Schweinfurt, jedenfalls, was Geld betrifft. Die Zeiten, in der die Gewerbesteuer sprudelte und fröhlich die Stadtkasse füllte, sind bekanntermaßen schon lange vorbei. Jetzt sind die Schweinfurter so klamm, dass die Regierung von Unterfranken ihren den aktuellen Haushalt nicht genehmigen will. Man müsse weiter sparen, sagt die Aufsichtsbehörde. Autsch.
Ja, da tauchen Erinnerungen auf. An die Ampel, an den Bundesgerichtshof, an fehlende Milliarden und die Schuldenbremse. Heute ist das Schnee von gestern. In Amerika regiert Trump so, wie der Mann eben regiert – diesmal unterstützt von der Welt reichstem Hobby-Politiker Elon Musk. Und Europa, das will erwachsen werden, sich selbst verteidigen können. Da sind wir natürlich dabei. Die wohl-bald-Koalitionäre Union und SPD legen mal so locker, flockig Sondervermögen über hunderte Milliarden Euro auf und schrauben an der Schuldenbremse.
Warum Rüstung nicht nur bei Schaeffler ein Thema sein könnte
Verteidigung ist ein großes Thema – nicht nur in der Politik, auch in der Wirtschaft. So nimmt man bei Schaeffler die Rüstungsindustrie aktuell genau in den Blick. Bisher spielt das im Konzern noch keine große Rolle. Aber was nicht ist, könnte ja noch werden, hieß es bei der Jahrespressekonferenz des Zulieferers. Dass es bei der keine weiteren schlechten Meldungen in Richtung Stellenabbau gibt, stimmt in diesen Zeiten schon zuversichtlich.
Rüstungsindustrie könnte aber auch für andere Unternehmen in Zukunft eine Rolle spielen, vielleicht eine Chance sein. So sieht es zumindest die IHK Würzburg-Schweinfurt und lädt am kommenden Mittwoch zur Informationsveranstaltung "Vernetzung von Industrie und Verteidigung". Ein möglicher Weg für manche aus der Krise? Man darf gespannt sein.