Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Grafenrheinfeld: Grafenrheinfeld: Im Windhundverfahren zur Schulkindbetreuung?

Grafenrheinfeld

Grafenrheinfeld: Im Windhundverfahren zur Schulkindbetreuung?

    • |
    • |

    Der Gemeinderat Grafenrheinfeld hat in seiner jüngsten Sitzung den Rohbau der Gesamtkindertagesstätte auf den Weg gebracht, als künftiges "Bildungszentrum" an der Schule. Am gleichen Abend ging es darum, wie man mit dem aktuellen Platzbedarf umgeht, angesichts hoher Nachfrage.

    In der Kita Bühl stehen 40 Plätze für die Betreuung von Grundschülern zur Verfügung. Zuletzt konnten vier Betreuungswünsche "nicht bedient werden", wie es in der Beschlussvorschlage heißt. Durch Splittingbuchungen, bei denen ein Kind nicht in der ganzen Woche, sondern nur zu bestimmten Tagen betreut wird und seinen Platz quasi mit einem anderen Kind teilt, wurde das Problem teilweise abgefedert.

    Ab 2026 besteht ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung für Schulkinder. Bis dahin soll das neue, große Kitagebäude stehen, mit entsprechenden Kapazitäten. Bei den Erstklässlern liegt die Betreuungsquote bereits bei knapp 60 Prozent, der Trend dürfte sich in Zukunft fortsetzen. 19 von 34 Schülern oder Schülerinnen nutzen das Hortangebot. 51 "Sonnenkinder" stehen in den beiden Kitas zur Einschulung bereit, ab September. Der genaue Bedarf soll nun abgefragt werden.

    Nach welchen Kriterien soll die Gemeinde vorgehen?

    Die Verwaltung schlägt vor, die begehrten Plätze nach Eingang der Anmeldung zu vergeben, auf elektronischem Weg, um Verzögerungen bei der Post auszuschließen. Andernfalls stelle sich die Frage, nach welchen Kriterien man vorgehen wolle. Gemeinderat Werner Binder sah das "Windhundverfahren" kritisch. Die Gemeinde sollte besser zusätzliche Plätze generieren. Kinderbetreuung sei ein soziales Thema, es gebe sehr viele "Härtefälle". Carmen Kuhn, die in der Verwaltung für die Kitas zuständig ist, sah keine Benachteiligung durch fehlende Digitalisierung auf Elternseite. Die "Kikom-App" sei Standard bei der Organisation des Kindergartenalltags. Das Problem wären ansonsten weniger die Räume als das fehlende Personal.

    Steffen Scholl schätzt einen Bedarf von 60 bis 65 Plätzen. Es sollte nun eine möglichst exakte Bedarfsermittlung geben und Möglichkeiten für "Splittingplätze" geschaffen werden. Guido Oster meinte, dass die Kritiker des Kindergarten-Neubaus einen Kriterienkatalog für die jetzige Platzvergabe erstellen sollten. Laut Daniela Verne wäre eine Mittagsbetreuung auch im Schulgebäude möglich. Dafür bräuchte es allerdings einen externen Träger. Walter Weinig riet, erst einmal den konkreten Bedarf abzuwarten, man werde sicher Lösungen finden, bis zur neuen Kita: "Wir müssen zwei Jahre überbrücken."

    Teurerer Naturstrom mehrheitlich abgelehnt

    Eine kurze Debatte gab es noch in Sachen Bündelausschreibung durch die ÜZ Mainfranken, für das Lieferjahr 2024. Dadurch sollen bei der Stromversorgung der öffentlichen Gebäude günstige Preise ermittelt und genutzt werden. Guido Oster vermisste Alternativen, etwa die frühere Kubus-Ausschreibung: "Warum nur ein Jahr? Warum nur ein Anbieter?" Bürgermeister Christian Keller sah bei der ÜZ Mainfranken gute Konditionen und Ergebnisse, angesichts eines momentan sehr volatilen, sprich unbeständigen Strommarkts.

    Für Walter Weinig ist der Rückgriff auf einen Anbieter nicht unüblich, etwa bei der Wasserversorgung. Die Gemeinde sei Genossenschafts-Mitglied der ÜZ, man sollte den regionalen Versorger unterstützen. In diesem Jahr gebe es noch den Strompreisdeckel, in Zukunft müsse man den Markt beobachten. Gegen die Bündelausschreibung regte sich eine Gegenstimme, die Beschaffung von teurerem Naturstrom wurde mehrheitlich abgelehnt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden