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GEROLZHOFEN: Große Mehrheit will GEO wieder

GEROLZHOFEN

Große Mehrheit will GEO wieder

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    Nicht mehr nur von musealem Wert? Vielleicht sind schon bald in und um Gerolzhofen wieder viele Autos mit GEO-Kennzeichen unterwegs. Das Interesse bei Jung und Alt ist jedenfalls groß, wie eine Umfrage der Hochschule Heilbronn ergab. Das Bild entstand bei der Ausstellung über die Gebietsreform.
    Nicht mehr nur von musealem Wert? Vielleicht sind schon bald in und um Gerolzhofen wieder viele Autos mit GEO-Kennzeichen unterwegs. Das Interesse bei Jung und Alt ist jedenfalls groß, wie eine Umfrage der Hochschule Heilbronn ergab. Das Bild entstand bei der Ausstellung über die Gebietsreform. Foto: Foto: Norbert Finster

    Erstaunliche Ergebnisse förderten Luisa Meyer und Aydin Arzu, Studentinnen der Hochschule Heilbronn, bei einer Umfrage unter genau 237 Passanten auf dem Marktplatz am Montag, 14. Mai, zutage. Sowohl die Gerolzhöfer als auch die Bewohner des Altlandkreises möchten nämlich mit einer nicht erwarteten Dreiviertel-Mehrheit, dass das alte GEO-Kennzeichen wiederkommt.

    Das gab Bürgermeisterin Irmgard Krammer in knappen Worten in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt. Das Interesse am ehemaligen Nummernschild, das 1972 im Zuge der Gebietsreform verschwand, ist in allen Altersschichten annähernd gleich groß. Aus der Studie geht weiter hervor, dass die Jüngsten, die 16- bis 30-Jährigen, mit 78 Prozent Zustimmung in Führung liegen. Die Älteren, also über 61-Jährige, wollen mit immer noch gut 70 Prozent das GEO-Kennzeichen wiederhaben.

    73,9 Prozent dafür

    Unter dem Strich sagen 73,9 Prozent der 163 angesprochenen Stadteinwohner Ja zum alten Kennzeichen. Lediglich 8,3 Prozent lehnen es ab, fast 19 Prozent haben keine Meinung dazu. Die Überraschung: Noch deutlicher ist die Zustimmung bei den 74 befragten Bürgern aus dem Altlandkreis. Hier sprachen sich gar 75,7 Prozent für die Wiedereinführung der GEO-Nummern aus.

    In allen Gruppen war die Zahl der Nein-Sager sehr gering. Die auf die jeweils 100 Prozent fehlenden Stimmen waren zumeist solche ohne Meinung. So lehnen bei den 16- bis 30-Jährigen nur 3,4 Prozent der Befragten GEO glatt ab.

    Die jungen Meinungsforscherinnen weisen darauf hin, dass es sich in Gerolzhofen auch deshalb um einen sehr hohen Zustimmungsgrad handelt, weil die Fragestellung eine Veränderung beinhaltete. Grundsätzlich stehe die Bevölkerung nämlich einer Veränderung kritisch gegenüber. Am ehesten akzeptieren Jüngere Veränderungen. Damit erklärt sich der hohe Zustimmungsanteil der jüngsten Gruppe, meint Professor Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn auf Nachfrage. Er beschäftigt sich bekanntlich seit längerem mit der Kennzeichenliberalisierung.

    Nicht abgefragt haben die Studentinnen in Gerolzhofen das Interesse der Wirtschaft, das aber bei einer Wiedereinführung beachtet werden sollte, empfehlen die Heilbronner Gutachter in ihrer Bewertung der Ergebnisse.

    Dass Jüngere das alte Kennzeichen etwas häufiger wollen als die ältere Generation, deckt sich mit den Erfahrungen der Meinungsforscher in ganz Süddeutschland. Die Chance, mit GEO eine erhöhte Außenwahrnehmung zu erzielen, werde ganz offensichtlich von den eigenen Bürgern unterstützt, urteilen die Heilbronner. Ein Vorteil von GEO sei auch die Aussprechbarkeit der Buchstabenfolge. Daraus habe sich bereits seit langem eine Zweitbedeutung ergeben, nämlich die Kurzformel bei der Bezeichnung der Stadt.

    In der Rückkehr der GEO-Nummer sehen die Tester für die Stadt eine „kostenlose, aber mit positivem Nutzen verbundene Marketing-Chance, die nach innen und außen Wirkung erzielen kann“. Die Hochschule Heilbronn empfiehlt daher der Stadt, eine Initiative zur Wiedereinführung des Kennzeichens zu ergreifen. Eine Umsetzung erscheine zunehmend realistisch, weil die politische Entwicklung der Idee, mehrere Kennzeichen in einem Landkreis möglich zu machen, schon weit gediehen sei.

    „Eher ein Stimmungsbild“

    Professor Bochert bewertet im Gespräch mit der Main-Post die Ergebnisse der Umfrage seiner Studentinnen eher als Stimmungsbild denn als repräsentatives Ergebnis. Lege man aber alle Stimmungsbilder aus allen untersuchten Städten nebeneinander, bekomme man ein repräsentatives Bild. Es besagt, dass in den ehemaligen Kreisstädten ein starker Wunsch nach Wiedereinführung der alten Kennzeichen besteht. Dazu Vergleichszahlen: In bayerischen Städten möchten rund 70 Prozent der betroffenen Bürger die Renaissance ihrer alten Kennzeichen, bundesweit sind es rund 74 Prozent. In Bayern fragten die Heilbronner in 15 Städten, in ganz Deutschland in 81.

    Die Stadt Gerolzhofen ist übrigens nach Auskunft von geschäftsführendem Beamten Johannes Lang bereits vor der Heilbronner Empfehlung in Sachen GEO-Kennzeichen initiativ geworden. Sie trat bereits am 9. Februar 2012 der „Schrobenhauser Erklärung“ bei. ihr gehören aktuell 45 bayerische Städte an, die alle ihr Kennzeichen wiederhaben möchten. Und mit Schreiben vom 17. Februar hat die Stadt das zuständige bayerische Wirtschaftsministerium wissen lassen, dass sie an der Wiedereinführung von GEO interessiert ist.

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