Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Grafenrheinfeld: Grünen-Abgeordneter Paul Knoblach warnt erneut vor Atomtransporten nach Grafenrheinfeld

Grafenrheinfeld

Grünen-Abgeordneter Paul Knoblach warnt erneut vor Atomtransporten nach Grafenrheinfeld

    • |
    • |
    Das Zwischenlager für für schwach- und mittelradioaktive Stoffe AZR in Grafenrheinfeld kann auch für Atommüll aus anderen Standorten genutzt werden. Landtagsabgeordneter Paul Knoblach sieht mögliche Atommüll-Transporte kritisch.
    Das Zwischenlager für für schwach- und mittelradioaktive Stoffe AZR in Grafenrheinfeld kann auch für Atommüll aus anderen Standorten genutzt werden. Landtagsabgeordneter Paul Knoblach sieht mögliche Atommüll-Transporte kritisch. Foto: Thomas Obermeier

    Nach wie vor kritisch sieht der Landtagsabgeordnete der Grünen, Paul Knoblach (Garstadt), die Pläne des Kraftwerkbetreibers Preussen-Elektra, Atommüll auch von Standorten außerhalb Grafenrheinfelds in das Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe AZR einzulagern. Das Lager war gebaut worden, um die Abfälle zu deponieren, die beim laufenden Rückbau des AKW Grafenrheinfeld anfallen. Letztlich sollen sie dann ihren Platz im Endlager Schacht Konrad finden, das nicht vor 2027 seinen Betrieb aufnehmen wird.

    Knoblach hat zu dem Thema eine parlamentarische Anfrage im Landtag gestartet, zu der laut Pressemitteilung aus Knoblachs Büro das Umweltministerium bestätigt habe, dass bisher keine „Abfälle aus dem Betrieb anderer kerntechnischer Anlagen in Grafenrheinfeld eingelagert, noch konkrete Planungen hierfür vorgelegt“ worden seien. „Die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen oder Reststoffen aus anderen kerntechnischen Anlagen“ sei gleichwohl gestattet. Für den Abgeordneten stellt das AZR ein "gefährliches Provisorium" dar, zumal nicht gesichert sei, ob Schacht Konrad ab 2027 tatsächlich zur Verfügung steht.

    20 Prozent Platz für Müll aus anderen Standorten

    Dass die Genehmigung nur für Abfälle aus Anlagen der Preussen-Elektra GmbH und „beginnend mit dem Zeitpunkt der ersten derartigen Einlagerung“ für zehn Jahre gelte, nennt der MdL wenig beruhigend. Beim Bau des Lagers, der noch unter dem Dach von Preussen-Elektra vollzogen wurde und das 2021 an die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben worden ist, hatte sich Preussen-Elektra genehmigen lassen, etwa 20 Prozent des Volumens mit Material aus eigenen Betrieben auch außerhalb Grafenrheinfelds bestücken zu können.

    Dies hatte bereits 2021 für erhebliche Diskussionen gesorgt, weil das Unternehmen angekündigt hatte, Müll aus dem zurückgebauten AKW Würgassen nach Grafenrheinfeld bringen zu wollen, weil das dortige Lager im ehemaligen AKW-Gebäude geräumt werden müsse. Eine breite politische Front in und um Schweinfurt hatte sich dagegen ausgesprochen.

    Knoblach: "Grafenrheinfeld ist keine Atommüll-Kippe"

    Knoblach wiederholt deshalb in einer Pressemitteilung seine Forderung auf einen völligen Verzicht eines "brandgefährlichen Atommüll-Tourismus". Die Region sei mit den Hinterlassenschaften des eigenen Atomkraftwerks schon genug belastet, deswegen müsse nicht auch noch radioaktiv belastetes Material aus anderen AKW-Standorten "durchs Land kutschiert werden": "Grafenrheinfeld ist keine Atommüll-Kippe, das muss auch so bleiben.“

    Neben dem AZR steht in Grafenrheinfeld seit 2006 das Zwischenlager BZR, in dem die verbrauchten und hochradioaktiven Brennelemente aus dem AKW-Betrieb deponiert sind. In 54 Castor-Behältern. Einlagerungen von anderen Standorten sind dort ausgeschlossen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden