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Kolitzheim: Grundsätzlich neue Überlegungen zur Realisierung des Schulhausneubaus angesichts knapper Finanzmittel

Kolitzheim

Grundsätzlich neue Überlegungen zur Realisierung des Schulhausneubaus angesichts knapper Finanzmittel

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    Die Rektorin der Grundschule, Michaela Kirchner und Ganztagsbetreuerin  Kristina Trunk-Ludwig (rechts) stellten die prekäre Situation von Schule und Ganztagsbetreuung vor. Mit im Bild: Dritter Bürgermeister Berthold Pfaff
    Die Rektorin der Grundschule, Michaela Kirchner und Ganztagsbetreuerin Kristina Trunk-Ludwig (rechts) stellten die prekäre Situation von Schule und Ganztagsbetreuung vor. Mit im Bild: Dritter Bürgermeister Berthold Pfaff Foto: Erhard Scholl

    Die Diskussion um die Situation der Grundschule und der Ganztagsbetreuung war der Hauptpunkt der Gemeinderatssitzung.

    Jutta Martinelli, die Leiterin der Finanzverwaltung, stellte den Investitionsplan für die Jahre 2025-2028 vor. Bei angenommenen Gesamtkosten für die Schule von voraussichtlich 15 Millionen Euro und sechs Millionen zu erwartender Förderung dafür liege der Kreditbedarf für den Planungszeitraum 2025-2028 bei 21 Millionen Euro. Wird "nur" der Neubau einer Offenen Ganztagsbetreuung (OGTS) geplant, würden Kredite in Höhe von etwa zwölf Millionen Euro benötigt.

    Rektorin Michaela Kirchner berichtete über die aktuelle Situation der Grundschule. Sie führte aus, dass das Projekt "Ein Schulhaus" seit dem Jahr 2016 "in der Warteschleife" stehe. Aktuell unterrichten 20 Lehrkräfte in zwölf Klassen in den drei Schulorten Herlheim, Stammheim und Zeilitzheim. Die Rektorin schilderte detailliert die Raumnot: Alle Klassenzimmer seien belegt, es gebe nicht genügend Räumlichkeiten für Lernwerkstatt kreatives Gestalten, keine Räume für Lese-Rechtschreibförderung, keine Räume, um Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten gezielt fördern zu können, keine Räume für Elterngespräche. Die Schulbusse seien oft übervoll. Kinder müssten häufiger in den Pausen von einem Schulort zum anderen gefahren werden, dürften aber während der Fahrt – trotz Pause – in den Bussen nicht essen. Das Lehrerkollegium ist mit erhöhtem Organisations- und Planungsaufwand konfrontiert, verschärft durch unvorhersehbare Ereignisse im Schulalltag. Ihr Fazit: "Ein Schulhaus würde alle diese Probleme lösen."

    Ganztagsbetreuerin Kristina Trunk-Ludwig stellte die Offene Ganztagsbetreuung vor. 68 Kinder seien angemeldet. Es fehlten feste Plätze für die Büchertaschenablage, die Betreuerinnen hätten kein eigenes Büro, kein Zimmer für Elterngespräche. Ungestört zu telefonieren sei nur in der Toilette möglich. Horst Herbert: "Die große Lösung können wir uns nicht leisten." Kirchner widersprach: Man habe ein kostensparendes Konzept für den Schulhausbau erarbeitet. In der Diskussion wurde deutlich, dass die OGTS das drängendste Problem ist. Matthias Schöpf wies den Vorwurf zurück, dass die Gemeinde für die Verzögerung verantwortlich sei. Johanna Wieland meinte, dass die Ursache für die Verzögerung die Uneinigkeit im Gemeinderat sei. "Die Frage der Priorisierung ist der Knackpunkt", sagte sie.

    Peter Dietrich machte den Vorschlag, dass man im Finanzausschuss den Finanzbedarf für die Schule als erste Priorität ansetzen sollte. Und auf dieser Basis überlegen sollte, was möglich sei. Er bemängelte auch, dass man über die prekäre Finanzsituation der Gemeinde erst im Mai informiert worden sei. Er plädierte für Sofortmaßnahmen, wie die Verlegung der Bushaltestelle auf die andere Straßenseite der OGTS und die Absicherung des Eingangs mit Seilen. Johanna Wieland merkte an, dass die Situation der OGTS seit 2019 so prekär sei, die Containeraufstellung sei nur eine Notlösung. Gerd Endres erinnerte, wie schon der Bürgermeister, daran, dass auch Mittel für die Pflichtaufgaben einzuplanen sind.

    Auf Nachfrage von Rektorin Kirchner, warum es noch keine Auskunft der Regierung über die Zuschusshöhe gebe, antwortete der Bürgermeister, dass die Regierung erst verbindliche Zusagen mache, wenn die Planungsunterlagen und Berechnungen vorliegen (Leistungsphase 4). Es liege aber kein verbindlicher Plan vor, weil nicht klar sei, wie der Schulhausbau realisiert werden soll. Nach vorsichtiger Schätzung könne man mit einer Förderung von 30 Prozent der Gesamtkosten rechnen, die nicht förderfähigen Kosten muss die Gemeinde allein tragen.

    Michaela Kirchner informierte, dass die vorgeschlagene Clusterlösung in hohem Maße förderfähig sei. Ihre Idee, private Finanzen in die Finanzierung mit einzubeziehen, stieß auf Skepsis. Matthias Schöpf machte den Vorschlag, dass man von den bisherigen Überlegungen Abstand nehmen sollte, und eine Teilplanung ins Auge fassen sollte, die Räumlichkeiten für die OGTS und auch drei oder vier zusätzliche Klassenzimmer vorsehe. Je nach finanziellen Möglichkeiten könnte man diesen Bau in Bauabschnitten erweitern, bis das Ziel "ein Schulhaus" erreicht ist.

    Man entschied sich, im Finanzausschuss die vorgetragenen Überlegungen und Alternativen weiter zu präzisieren. Dabei könnte man auch die Fachkenntnis von Nicole Schranz, der Projektleiterin für den Grundschulneubau, nutzen und so Kosten sparen, schlug Renate Moller vor. 

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