Es ist eine echte Erfolgsgeschichte und sie wird weitergeschrieben: Vor 29 Jahren gründete Professor Jean M. Friedrich in Schweinfurt seine Praxis für Radiologie mit dem Standort neben dem Leopoldina Krankenhaus. 2002 begannen die Kooperation mit dem Krankenhaus St. Josef und der Aufbau der Praxis im dortigen Ärztehaus. Im vergangenen Jahr verkaufte Friedrich die Praxis an die Quartz Healthcare Germany GmbH, die alle Mitarbeitenden übernahm. Neue Leiterin ist nun Professorin Bettina Baeßler.
Und sie hat gute Nachrichten nicht nur für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für das Krankenhaus St. Josef. Dessen ursprünglich von der Kongregation der Schwestern des Erlösers als Träger im vergangenen Jahr geplante Schließung hätte natürlich auch die Radiologie massiv betroffen. Bekanntlich hat sich der Orden umentschieden, und seit der Krankenhaus-Berater Francesco de Meo an einem neuen Konzept mitarbeitete, gibt es auch eine Zukunftsperspektive mithilfe der Sana AG, wie die Klinik kürzlich mitteilte.
Diese Perspektive ist es auch, die für die radiologische Praxis entscheidend ist: "Wir bleiben hier", betont Bettina Baeßler, die vor ihrem Engagement bei Quartz Healthcare als ärztliche Leiterin Region Bayern Nord auch eine Professur an der Universität Würzburg für kardiovaskuläre Bildgebung und Künstliche Intelligenz hatte, die sie nun niederlegt.

Ein Grund, den Standort am Josefs-Krankenhaus zu behalten, ist die gute Kooperation mit der Klinik und vor allem mit dem ambulanten Herzzentrum, das ebenfalls im Ärztehaus angesiedelt ist. "Es ist sehr wichtig, dass es weitergeht und auch für die Krankenhausversorgung in Schweinfurt nötig", sieht Jean M. Friedrich die Entwicklung am Krankenhaus St. Josef positiv.
Schweinfurt als neues Zentrum für die CT-Darstellung des Herzens
Ideal für die Zukunft ist dabei, dass Baeßlers Expertise vor allem in der kardiovaskulären Bildgebung liegt, also der Darstellung des Herzens. So wird es in Schweinfurt auch einen neuen Computertomografen für die Herzbildgebung geben. Zudem wurden die internen Prozesse optimiert. "Es ist insgesamt ein gutes klinisches und ambulantes Spektrum", so Baeßler, die einen Zweitwohnsitz in der Region hat, mit ihrer Familie aber in Schwetzingen lebt.
Den Standort am Leopoldina-Krankenhaus wird man Ende 2026, wenn der Erbpachtvertrag ausläuft, wie geplant aufgeben und die Mitarbeitenden am Standort in der Innenstadt mit integrieren. Insgesamt sind derzeit neun Radiologen für die Praxis tätig. Die Stadt Schweinfurt plant, das Gebäude am Leopoldina-Krankenhaus abzureißen und im Zuge des Neubaus des Parkhauses als ebenerdige Parkfläche zu nutzen.
Professor Friedrich ist froh, dass die Übernahme reibungslos geklappt hat. Der 70-Jährige bleibt mit seiner Expertise bis zum Ende des Jahres dem Team erhalten. Mittwochs bietet er eine Privatsprechstunde an, Bettina Baeßler am Freitag.
Die Quartz Healthcare Germany GmbH wurde nach eigenen Angaben im Jahr 2022 gegründet und sieht sich als "Teil eines führenden europäischen Netzwerks für Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin". Die Firma vereint verschiedene große radiologische Praxen in Bayern und Nordrhein-Westfalen. 2023 kaufte man die Radiologie Schweinfurt MVZ GmbH. Neben mehreren Standorten in Bayern und NRW gibt es in der Region Main-Rhön noch Praxen in Bad Kissingen und Bad Neustadt, die zu Quartz Healthcare gehören. Insgesamt sind es derzeit 29 Zentren in Deutschland, in denen mehr als 160 Ärztinnen und Ärzte über 62.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr behandeln.