Vor ein paar Jahren ist schon mal das Leben zurückgekehrt am naturnahen nordwestlichen Dorfrand von Hambach: 2009 wurde aus der Friedhofstraße das "Schafloch", im Rahmen einer Umbenennung bei mehrfach vergebenen Straßennamen in der Gemeinde. An der Mulde, wo einst die Hamicher Wolllieferanten gegrast haben, befindet sich heute neben der Trafostation ein Spielplatz. Zumindest befand er sich dort mal: Vor sechs Jahren wurden die morschen und veralteten Holzgeräte abgebaut. Nur die Beton-Einfassung des Sandkastens, ein bisschen Sand und ein kleiner Baumtunnel sind übrig geblieben.
Die Anwohner der umliegenden Siedlung, zwischen Kirche und Ellerstraße, drängen schon seit längerem auf einen Nachfolger-Spielplatz. Es gab eine Unterschriftenaktion sowie einen "Kinderbrief" an den Bürgermeister. Vor einem Jahr hat die SPD/SBD-Fraktion einen Antrag auf den Ratstisch gelegt, die Anlage in Etappen zu reaktivieren. Alternative Spielplätze wären zu weit entfernt oder zumindest nur über stark befahrene Straßen hinweg erreichbar.
35 000 Euro sind im Haushalt eingestellt
Aus Rathaussicht rennen die Antragsteller am Schafloch offene Türen ein: Bürgermeister Willi Warmuth legte bei einem erneuten (und abschließenden) Ortstermin mit mehreren Anwohnern Wert auf die Feststellung, dass man sich nie gegen einen Kontakt zu den Eltern gesperrt und die Neuerrichtung selbst schon geplant habe. Aktuell sind 35 000 Euro für eine Komplett-Lösung im Haushalt eingestellt. Auch an Spendenfinanzierung werde gedacht, so Warmuth, der bereits einen Lieferanten-Plan mit den modernen Spielgeräten dabei hatte: "Bis September sollen zumindest die Kleinkinder-Geräte stehen."

Holz als Baumaterial sei angesichts des vorhandenen Kleinklimas "suboptimal", meinte der Rathauschef. Die neuen Geräte werden aus robustem Recycling-Kunststoff bestehen. Im Eingangsbereich schwebt Warmuth ein kleiner Weidentunnel vor. Im vorderen Teil des Areals sollen für die Jüngsten eine Schaukel, ein Spielhäuschen und ein Sandkasten Platz finden. Die vorhandene, hufeisenförmige Sitzmauer könnte durch eine Sitzgruppe ersetzt werden. Weiter hinten sind eine Spiel- und Rampenkombination für die Größeren geplant, oben am Hang soll es eine Seilbahn geben. Weitere Attraktionen, wie ein Trampolin oder Kriechgang, sind denkbar.
Bauabteilung erstellt Spiel-Leitplanung für die gesamte Kommune
Beim Treffen am Trafohäuschen mit dabei waren unter anderem die Kinder- und Jugendbeauftragte Jasmin Singh-Neckermann sowie Vizebürgermeister Holger Schmitt. "Wir freuen uns, dass das Projekt realisiert wird, nach mehreren Anfragen", meinte der SPD-Gemeinderat.

Aus den Reihen der Bürger kam indes Kritik. Der neue Spielplatz hätte im Frühjahr 2021 fertiggestellt sein sollen, monierte eine betroffene Mutter. Schon 2019 hätte man einen entsprechenden Brief verfasst. Ein Familienvater verwies auf "vierzig oder fünfzig Kinder am Berg", die bislang keinerlei Spielmöglichkeiten gehabt hätten.
Die Gemeinde habe immer gesagt, dass man es baldmöglichst angehen werde, unterstrich Warmuth. Nur: "Wir haben 29 Spielplätze in der Gemeinde." An jedem Standort gebe es eigene Bedürfnisse und Probleme. Derzeit sei die Bauabteilung dabei, eine Spiel-Leitplanung für die gesamte Kommune zu erstellen. In der Gemeinderatssitzung Ende Juni sollen am Schafloch die "Schäfchen" nun politisch ins Trockene gebracht werden.