Es ist ein langgehegter Traum der beiden Bürgermeister von Dittelbrunn und Üchtelhausen: Der Ausbau der Heeresstraße, die früher für den Transport militärischen Geräts durch die US-Armee verwendet wurde, im Nordwesten Schweinfurts. Doch dazu wird es sicher nicht kommen. Denn die Stadt Schweinfurt, auf deren Gebiet ein Großteil der Strecke liegt, hat ganz andere Pläne.
Im Bauausschuss stellte Tiefbauamts-Mitarbeiter Fritz Hebert Pläne für einen Ausbau von Kasernenweg und Heeresstraße vor, die im Zusammenhang mit dem bis 2028 entstehenden neuen Bürgerpark sowie dem geplanten neuen Baugebiet am Kessler Field stehen. Und eines ist aus Sicht der Stadt ganz klar: Die Heeresstraße bleibt auf der Schweinfurter Gemarkung weiterhin für den Verkehr gesperrt. Die Schranke, die derzeit kurz nach der Abbiegung zum Biergarten Alte Warte den Weg für Autos versperrt, wird nur wenige hundert Meter versetzt.
Die Heeresstraße beginnt in Schweinfurt zwischen der Ledward-Kaserne und dem Sachs-Stadion und führt den Kasernenweg nach Norden fort, der an die Niederwerrner Straße anschließt. Die derzeit aufgrund der jahrzehntelangen Nutzung durch das Militär in relativ schlechtem Zustand befindliche Straße führt nordwärts am Kessler Field sowie der ehemaligen US-Wohnsiedlung Yorktown Village vorbei. Die Grenze zu Dittelbrunn ist kurz nach der Bundesstraße 286. Danach geht die Straße westlich an Dittelbrunn vorbei, durchquert den ehemaligen Schießplatz Haardtwald und führt schließlich weiter nördlich zum ehemaligen US-Truppenübungsplatz Brönnhof.
Eine interaktive Karte der Heeresstraße mit Lage und Fotos finden Sie hier: Zur Karte
Hebert betonte, der Ausbau auf wahrscheinlich 6,5 Meter Breite, mit Geh- und Radweg, sei aus Sicht der Stadt auch deshalb wichtig, weil man sich die Option offenhalten wolle, in frühestens einem Jahrzehnt durch die Heeresstraße auch ein mögliches Neubaugebiet Pfannäcker zu erschließen. Die Planung für das Fünf-Millionen-Euro-Projekt, das betonte die Stadt, steht noch ganz am Anfang und wird sowohl mit den Planern für den Bürgerpark als auch für das Kessler Field intensiv abgestimmt.
Floridastraße im Kessler Field soll später zurückgebaut werden
Wesentlich sind drei Dinge: Beim Kasernenweg, dem südlichen Teil direkt am Stadion bzw. der Ledward-Kaserne, soll vor allem der Fußweg in Richtung Norden durch den neuen Bürgerpark führen. Die Willi-Kaidel-Straße als Verbindung Richtung Hainig wird ebenfalls instandgesetzt. Und die Heeresstraße selbst soll im Bereich Kessler Field die Haupterschließungsstraße werden.

Derzeit ist es die Floridastraße, die bis zum Yorktown Village führt. Auf den im Moment freien Flächen zwischen der DDC im Süden des Geländes und Yorktown Village entstehen in den nächsten Jahren Einfamilienhäuser und ein sogenanntes Klimadorf. Geplant sind zwei neue Stichstraßen. Die nördliche liegt auf Höhe der Texasstraße, hier wird dann später auch die Schranke sein. Die Floridastraße selbst wird später zurückgebaut.
Braucht es Kurz-Parkzone für Eltern, um Kinder zur Wissenswerkstatt zu bringen?
Ein wichtiges Thema für den Bauausschuss war die Frage, wo man entlang des Kasernenwegs eine Kurz-Parkzone für Eltern einrichten könnte, die mit dem Auto ihre Kinder zum Bürgerpark bringen, damit diese dort die in der Panzerhalle 237 geplante Wissenswerkstatt besuchen können. Im Park selbst soll es keine Parkflächen geben, "das wäre komplett absurd", wie es SPD-Stadtrat Johannes Petersen ausdrückte.

In der vorgestellten Planung hatte Fritz Hebert keine Parkmöglichkeit für Autos vorgesehen. Für Reginhard von Hirschhausen (Grüne) wie Johannes Petersen und Rüdiger Köhler (CSU) ist eine solche Fläche aber notwendig. Köhler betonte, ein großer Parkplatz für Besucher des Parks bzw. von Veranstaltungen dort, sollte an der Willi-Kaidel-Straße sein. Eine Kurz-Parkzone, im Fachjargon "Kiss and Ride" genannt, "ist aber eminent wichtig."

Adi Schön (Freie Wähler) hält zwar den jetzigen Standort der Wissenswerkstatt in der Innenstadt im Friedrich-Rückert-Bau für deutlich besser als im Bürgerpark. Doch wenn man sie dahin verlegt, müsste sichergestellt sein, dass vor allem jüngere Kinder nicht in der dunklen Jahreszeit durch den Park laufen müssen, so Schön.
Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) war gegen eine solche Fläche. Aus ihrer Sicht sind die vorhandenen Parkbuchten am Volksfestplatz nahe genug gelegen, um Kinder zum Bürgerpark und zur Wissenswerkstatt laufen zu lassen. Weitere Flächen zu versiegeln, "ist keine Lösung im 21. Jahrhundert", betonte sie.