Auch beim 27. „Böhmischen Abend“ brillierten wieder mal die Hergolshäuser Musikanten. Mit einem abwechslungsreichem Programm lieferten sie ein Feuerwerk der guten Laune ab.
An drei Abenden musizierten sie unter Leitung ihres bewährten Dirigenten Rudi Fischer vor ausverkaufter Halle in Waigolshausen. Gäste aus der ganzen Bundesrepublik kamen in das Freizeitzentrum um Frankens Aushängeschild in punkto Böhmische Blasmusik live zu erleben.
Konzert ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck für das was die rund 30 Musikanten – wohlgemerkt alles Amateure – in ihrem fast vierstündigen Programm ablieferten. Da verlassen immer wieder Musikanten die Bühne um sich unter das Publikum zu mischen damit auch der letzte Skeptiker mitbekommt, dass hier alles live gespielt wird.
Enorme musikalische Bandbreite
Schon der große Ernst Mosch pflegte zu sagen: „Was nützen die besten Musiker wenn ihnen das Gespür und das Herz für die böhmische Musik fehlt“. Genau dieses Herz-Gefühl ist es, was die Hergolshäuser ausmacht.
Da läuft einem schon mal die Gänsehaut über den Rücken wenn Lieder wie „Mein bester Freund“, „Erinnerung an Brennberg“, „Polka mit Herz“, oder die „Stremtalpolka“ gespielt, ja, man möchte fast sagen, zelebriert werden. Rudi Fischer hatte mit seiner Programmauswahl erneut eine große Bandbreite abgedeckt, so, dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei war. Neben altbewährten Mosch-Titeln erklangen auch modernere Töne wie „Buglers Holiday“ von Leroy Anderson, „Music“ von John Miles oder „Wildes Wasser“ von Alfred Jaklitsch. Schlagzeuger Horst Mergans glänzte nicht nur durch seine solistische Einlage an den Löffeln bei der „Löffelmeister Polka“.
In altbewährter Manier führte der Blasmusikexperte vom Bayerischen Rundfunk, Georg Ried, durch das Programm und durfte sogar seine eigene Komposition den „Allgäuer Heimatmarsch“ singen und dirigieren.
Mit der „Mährischen Solistenparade“ stellten sich die einzelnen Register des Orchesters vor und mit dem vom Publikum gemeinsam gesungenen „Kreuzberglied“ kam kurz vor Ende noch einmal richtig Stimmung in den Saal.
Am Ende des Abends wurden Blumen und Geschenke für herausragende Tätigkeiten einzelner Musikanten und an Geburtstagskinder verteilt.
Tonmeister hört auf
Lob und Dankesworte fand der Vorsitzende der Kapelle, Ullrich Köhler, für den altbewährten Tonmeister Gerd Memmel, der nach 16-jähriger hervorragender Tätigkeit sein Mischpult verlässt. Für ihn spielten die Hergolshäuser ein zu Herzen gehendes Ständchen.
Nach dem gemeinsam gesungenen „Feierabendlied“ machten sich zufriedene Gäste am Sonntagabend wieder durch die winterliche Schneelandschaft auf den Heimweg und freuen sich schon auf den „Zauber der Blasmusik“ der am 21. Januar wieder in Waigolshausen stattfindet.