An der Abzweigung der Schwebheimer Straße von der Grettstadter Straße steht ein altes Gebäude, das schon lange seiner Nutzung entzogen ist. Die Beschriftung im Putz über dem zugenagelten Eingangstor gibt noch Auskunft darüber, was hier früher war: "Hufbeschlag u. Wagenbau", "Öfen u. Herde", "Landw. Geräte". Die Alte Schmiede ist, wie es im Gemeinderat zu hören war, mittlerweile "kein Aushängeschild" im Altort mehr.
Die Gemeinde hat denn auch schon vor Jahren das Gebäude erworben, um daraus wieder ein zentrales Objekt im Altort werden zu lassen. Bürgermeister Manuel Kneuer stellte im Gemeinderat jetzt die Idee vor, einen Ideenwettbewerb unter drei erfahrenen Architekten auszuschreiben. Am Ende des Prozesses liege es dann in der Hand des Gemeinderates, welcher Entwurf weiter verfolgt werden solle.
Im Rahmen der jährlichen Bedarfsmitteilung habe der Gemeinderat schon zugestimmt. Die Maßnahme sei mit einem Kostenaufwand in Höhe von 65 000 Euro veranschlagt. Für den Ideenweettbewerb sei ein Zuwendungsantrag bei der Regierung von Unterfranken erforderlich.
Der Gemeinderat verabschiedete den Beschluss einstimmig.
SPD-Sprecher Jürgen Mayerl wies darauf hin, dass die Maßnahme umso wichtiger sei, weil der "Kleine Plan" ja schon umgestaltet sei und das Gebäude in das Quartier einbezogen werden könne.
Sondersitzung des Rates
In einer Sondersitzung des Gemeinderates im November letzten Jahres sei auch auf mögliche Innenentwicklungspotenziale eingegangen worden, erinnerte Kneuer. Der Vertreter der Bezirksregierung habe "durchaus Potenzial" gesehen, so der Bürgermeister weiter. Deshalb solle von einem fachkundigen Büro ein Monitoring durchgeführt werden, um einen Überblick auf die bisher abgearbeiteten Maßnahmen zu erlangen und Möglichkeiten der Entwicklung aufzuzeigen. Anschließend solle ein Gemeindeentwicklungskonzept ausgearbeitet werden.
Es sei geplant, nach Zustimmung der Regierung, potenzielle Planungsbüros aufzufordern, ein entsprechendes Angebot abzugeben und den Auftrag Ende 2020 zu vergeben. Die dafür notwendigen Mittel in Höhe von rund 80 000 Euro seien bereits im Haushalt 2020 eingestellt, erklärte Kneuer. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, der Sitzungsvorlage zu folgen.
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Michael wird eine Erneuerung der Fassade erhalten. Neben der Fassaden- und Dachsanierung fielen vor allem der Abbruch und die Neugestaltung der drei Windfänge an den Eingängen ins Auge, erläuterte Kneuer. Das Gremium erteilte das Einvernehmen nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz.
Das Konzept "Erde"
Um die Fassaden ging es auch bei der Diskussion um die Farbgestaltung des gemeindeeigenen Mehrfamilienwohngebäudes in der Uhlandstraße 43. Kneuer stellte zwei Fassadenkonzepte vor mit den Namen "Erde" und "Wiese". Der Gemeinderat entschied sich mit großer Mehrheit für das Konzept "Erde", in dem Brauntöne dominieren.