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SCHWEBHEIM: Im Storchenschritt durchs belebende Nass

SCHWEBHEIM

Im Storchenschritt durchs belebende Nass

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    Tritt ins Wasser: Aufgrund von Gewitterregen war in Schwebheim eher Vollbad- als Vollmond-Kneippen angesagt. Steffen Sander (Dritter von links) vom Kneipp-Verein und Vizebürgermeisterin Karin Model (Dritte von rechts) wagten sich mit anderen Wetterfesten dennoch ins erfrischende Nass.
    Tritt ins Wasser: Aufgrund von Gewitterregen war in Schwebheim eher Vollbad- als Vollmond-Kneippen angesagt. Steffen Sander (Dritter von links) vom Kneipp-Verein und Vizebürgermeisterin Karin Model (Dritte von rechts) wagten sich mit anderen Wetterfesten dennoch ins erfrischende Nass. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Es war kein Druckfehler: Physiotherapeut Steffen Sander hat nicht etwa zur Kneipentour bei Vollmond eingeladen, am Freitagabend hinters Kräuterdorf. Sondern zum „Vollmond-Kneippen“, mit entspanntem Verweilen am Schwebheimer Kneippbecken neben dem Unkenbach, bei „hoffentlich schönen Abendtemperaturen“, einer geführten Meditation sowie chilliger Musik.

    Ein heftiger Gewitterregen ließ das gemeinsame, lockere Wassertreten dann doch mehr zu einem Schlag ins Wasser werden. Immerhin 14 Besucher, Kinder inklusive, kamen, auf Einladung des „Kneipp-Vereins Schweinfurt“, und ließen sich selbst durch zuckende Blitze nicht abschrecken.

    So ist sie halt, Mutter Natur, mal heilsam, mal selbst stressig. Mit Regenschirmen wurde dann doch einige Runden im Kneippbecken gedreht, zu Ehren von „Wasserdoktor“ und „Kräuterpfarrer“ Sebastian Kneipp, der am 17. Juni vor 120 Jahren verblichen sein wird.

    Auch Vizebürgermeisterin Karin Model eilte im Storchenschritt, die Hosen hochgekrempelt, durchs nasse Element, bevor die Kneippgänger wieder festen Boden unter den Füßen bekamen, in Form eines Barfußpfads, zwecks Belebung aller Sinne. Der guten Laune tat der Regenguss keinen Abbruch, dafür sorgte neben dem beeindruckenden Himmelspanorama (hier hell, dort dunkel) auch ein kleiner Imbiss mit Umtrunk.

    „Beim Kneippen geht es ja nicht allein ums Wassertreten.“

    Steffen Sander, Vorsitzender des Kneipp-Vereins

    „Beim Kneippen geht es ja nicht allein ums Wassertreten“, sagt Sander als Vorsitzender des altehrwürdigen Schweinfurter Kneipp-Vereins, der vor zwei Jahren faktisch neu gegründet worden ist.

    Fünf Säulen habe die Kneippsche Gesundheitsordnung: Da ist schon mal das Wasser, das auch in Form von Wickeln, Aufgüssen, Wechselbädern oder Saunieren äußerst gesund sein kann, gut für Nerven und Durchblutung gleichermaßen. Zu Lebzeiten des bayerischen Priesters galten derart bodenständige Kuren mancherorts als Scharlatanerie, heute leben ganze Bäderlandschaften davon.

    Kneipp dachte aber auch schon an richtige Ernährung, die Verwendung unzähliger Heilpflanzen oder einfach „viel Bewegung“. Aber auch die persönliche „Lebensführung“ spiele eine Rolle, so der Vorsitzende: das berühmte Hören auf die Stimme des eigenen Körpers, aber auch der Seele.

    Ein ganzheitlicher Ansatz, den der knapp 60 Mitglieder zählende Verein wieder unter gestresste Leute von heute bringen möchte, gerade auch unter jüngere Menschen. Kneippanlagen gibt es rund um Schweinfurt schließlich einige, unter anderem in den Wehranlagen. Auf Facebook hält der Verein die Kneipp-Fans auf dem Laufenden.

    Am Ende zeigte sich auch die Natur in Schwebheim wieder versöhnlich, mit Regenbogen und munterem Quaken der Frösche im nahen Schlossteich.

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