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REGION GEROLZHOFEN: Im Tiefflug über Gerolzhofen

REGION GEROLZHOFEN

Im Tiefflug über Gerolzhofen

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    Fliegende „Warzenschweine“: Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II-Flugzeuge bei Übungen im US-Luftraum.
    Fliegende „Warzenschweine“: Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II-Flugzeuge bei Übungen im US-Luftraum. Foto: Foto: Getty Images

    (novo) Die Übungen von Kampfjets in der hiesigen Region, die die Menschen wegen der Nähe zum Atomkraftwerk Grafenrheinfeld immer wieder beunruhigen, nehmen offenbar nicht ab. Im Gegenteil. Sie nehmen stattdessen noch zu, wie sich am Montag zeigte. Daran konnten bislang auch alle Appelle und Briefe, etwa von Schweinfurts Landrat Harald Leitherer oder von Bürgermeistern der Umlandgemeinden, die Übungsflüge zu stoppen, nichts ändern.

    Auch die Feststellung im Atom-Moratoriumsbericht, dass der Meiler in Grafenrheinfeld nur bestimmten Flugzeugabstürzen standhalten dürfte, hat an der Übungspraxis nichts geändert. Dabei ist es noch eine ganz andere Frage, inwieweit das bestehende Zwischenlager für abgebrannte Brennstäbe in Grafenrheinfeld trotz der Castor-Behälter gegen derartige Unglücke gefeit wäre.

    Tatsache ist, dass am Montag, 23. Mai, nach offiziellen Angaben des Presse- und Informationszentrum der Deutschen Luftwaffe in Köln-Wahn, zwischen 18.09 Uhr und 18.16 Uhr Ortszeit zwei amerikanische Kampfflugzeuge des Typs Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II (sie tragen aufgrund des gedrungenen Aussehens auch den Spitznamen „Warzenschwein“) den Bereich des zeitweilig reservierten Nachflug-Luftraumkorridors LANIA 3 in einer Höhe von 20 000 Fuß (das entspricht etwa einer Höhe von 6,1 Kilometer über Normal Null) im Landkreis Schweinfurt überflogen haben. Auf dem Rückflug hätten sie dabei um 19.05 Uhr Ortszeit den Bereich von Gerolzhofen passiert, heißt es weiter. Die festgestellte Flughöhe über Gerolzhofen habe allerdings nur noch 2600 Fuß betragen, was mit einer Höhe von etwa 800 Meter über Grund gleichzusetzen ist.

    Die Auswertung der vorliegenden Radardaten durch die Experten der Abteilung Flugbetrieb in der Bundeswehr des Luftwaffenamts habe ferner ergeben, dass die geringste Entfernung zum Atomkraftwerk Grafenrheinfeld diesmal immerhin etwa 13,5 Kilometer betragen habe.

    Mehrere Augenzeugen, die sich bei dieser Zeitung meldeten, geben an, in der fraglichen Zeit zwischen zwei bis vier Kampfjets im Raum Gerolzhofen und Kitzingen beobachtet zu haben. Es ist davon auszugehen, dass die A-10 einmal mehr vom rheinland-pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem aufgestiegen waren.

    Die am Abendhimmel über Gerolzhofen aufgetauchten US-Kampfjets kamen aus Richtung Osten und drehten dann im Tiefflug direkt über der Altstadt nach Süden in den Raum Kitzingen ab. Im Landkreis Kitzingen wurden die Militärflugzeuge beobachtet, wie sie etwa Nordheim, Sommerach, Mainsondheim oder Effeldorf überflogen, ehe sie in westlicher Richtung abdrehten. Seitens der Augenzeugen ist durchwegs von einem „langsamen Verbandsflug“ die Rede.

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